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Mit einer Seelenruhe lief Kris Versteeg am Montag im Scotiabank Saddledome zum Penalty gegen Marc-Andre Fleury an. Er nahm die Scheibe am Bullypunkt auf und lief auf den Goalie der Pittsburgh Penguins zu. Kurz nach den Hashmarks täuschte er einen Schuss an, legte den Puck auf seine Rückhand und lupfte die Scheibe über die rechte Torwartschiene in die Maschen.

"Wenn du auf so einen Weltklassetorhüter wie Fleury im Penaltyschießen antrittst, dann versuchst du einfach einen Move", erklärte Gamewinner Versteeg. "Du hast ein paar auf Lager, suchst dir einen aus und hoffst einfach, dass es klappt."
Und am Sonntag klappte es. Weil Versteeg seine Nervenstärke bewies und alle Penaltyschützen der Penguins an Brian Elliott scheiterten, gewannen die Calgary Flames ihr zehntes Spiel in Folge. Und das jüngste Opfer der Flames Maschinerie war ein echtes Schwergewicht.
"Das war eine 40 Mio. Dollar Gehaltsabrechnung in drei Schüssen", witzelte Versteeg.

Evgeni Malkin, Sidney Crosby und Phil Kessel scheiterten allesamt an Flames Schlussmann Elliott. Mit dem jüngsten Heimerfolg gegen den amtierenden Stanley Cup Champion aus Pittsburgh setzten die Flames nicht nur eine Durftmarke an die Konkurrenz um die Playoffplätze in der Western Conference, sie stellten auch einen uralten Franchiserekord ein, der fast 40 Jahre lang bestanden hatte. Zwischen dem 14. Oktober und 3. November 1978 gewannen die Atlanta Flames zehn Spiele in Folge.
"Das ist eine großartige Sache", schwärmte Flames Kapitän Mark Giordano. "Ich hatte schon das Gefühl, dass das Glück auf ihre Seite wandern würde aber wir haben einen Weg gefunden, das zu verhindern. In der Overtime haben unsere Jungs grandios verteidigt."
Dank des jüngsten Erfolges stehen die Calgary Flames auf dem zweiten Rang der Pacific Division und festigten ihren Anspruch auf einen Platz für die Post Season. Zehn Punkte trennen die Flames nun von den Los Angeles Kings, die die härtesten Verfolger auf den zweiten Wild Card Platz der Western Conference sind.
Doch die Flames machten nicht nur einen Schritt in Richtung Playoffs und stellten ihren Franchiserekord ein, mit ihrer nun 10-Spiele währenden Siegesserie trugen sie auch zu einem neuen Ligarekord bei. Noch nie zuvor in der Geschichte der NHL vollbrachten vier Teams in einer Saison das Kunststück, mindestens zehn Spiele in Folge siegreich zu gestalten.

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Neben den Calgary Flames gelangen in der laufenden Spielzeit auch den Minnesota Wild (12), den Philadelphia Flyers (10) und Columbus Blue Jackets (16) Siegesserien von mindestens zehn Partien in Folge. Vom 29. November bis zum 3. Januar legten die Blue Jackets 16 Siege in Folge hin und scheiterten nur knapp am NHL-Rekord, den die Penguins in der Saison 1992-93 mit 17 Siegen aufstellten. Zwölf Spiele in Folge gewinnen konnten die Wild vom 4. bis zum 29. Dezember. Den Flyers gelangen zehn Siege in Serie vom 25. November bis zum 11. Dezember.
Am Mittwoch erhalten die Calgary Flames die Gelegenheit, ihren Franchiserekord, den sie zum Wackeln gebracht haben, zu stürzen. Dann gastieren die Boston Bruins im Scotiabank Saddledome.