Das Mosaic Stadium wird für das Spiel vorbereitet

Am Samstag (So. 3 Uhr MEZ; Sport1+, DAZN, NHL.tv) treffen die Winnipeg Jets und die Calgary Flames im Mosaic Stadium in Regina im Tim Hortons NHL Heritage Classic 2019 aufeinander. Beide Teams treten zum zweiten Mal bei dem besonderen Event an. Die Flames gewannen 2011 mit 4:0 gegen die Montreal Canadiens, die Jets verloren 2016 mit 0:3 gegen die Edmonton Oilers. Ihren Erfolg von vor acht Jahren wollen die Flames unbedingt wiederholen. Nach dem Training am Freitag gaben sie sich kämpferisch und wild entschlossen, weitere zwei Punkte auf ihr Konto zu buchen.

"Das ist die Hauptsache", rief Kapitän Mark Giordano das Ziel für das Wochenende aus. "Am Ende müssen wir realisieren, dass es ein wichtiges Punktspiel ist. Beide Teams werden um den Sieg kämpfen. Beide Mannschaften stehen nicht da wo sie sein wollten und beide Teams haben bis jetzt nicht ihr bestes Eishockey gezeigt. Es wird ein gutes Spiel mit schöner Atmosphäre werden, aber am Ende geht es um zwei Punkte. Das wird hart umkämpft sein, beide Teams werden früh zu ihrem Spiel finden wollen."
Die Jets (5-6-0) stehen mit zehn Punkten aus elf Spielen auf dem zehnten Platz der Western Conference und dem vierten Platz der Central Division. Zuletzt unterlagen sie den Los Angeles Kings mit 2:3. Die Flames (6-5-1) gehen mit einem 6:5 Sieg nach Penaltyschießen im Rücken in die Partie und stehen mit 13 Punkten nach zwölf Spielen auf dem ersten Wildcard-Platz der Western Conference.
"Es ist einfach ein weiteres Spiel und wir wollen die Punkte, weil wir keinen guten Start in die Saison erwischt haben", bestätigte Torwart David Rittich die Worte seines Kapitäns. "Wir wollen den Sieg und wir werden alles dafür tun."

20191025_flames_heritage_classic

Leichter gesagt als getan, denn es ist eben nicht nur einfach ein weiteres Spiel. Unter freiem Himmel und vor solch einer beeindruckenden Kulisse sind die Bedingungen nicht wie zu Hause im Scotiabank Saddledome. Anders als in der beheizten Arena, in der sonst gespielt wird, sollen die Temperaturen zur Spieleröffnung laut Vorhersage bei etwa 3 Grad liegen. Hinzu kommen Wind, Schneefall und schwierige Lichtverhältnisse. Ganz zu schweigen von der Atmosphäre in einem offenen Stadion mit über 33.000 Plätzen, im Vergleich zu den 19.289 im Saddledome. Könnten die Spieler unter diesen Umständen die Punkte vielleicht etwas aus dem Auge verlieren?
"Nein, das hoffe ich doch nicht", wehrte sich Trainer Bill Peters gegen diese Möglichkeit. "Darüber reden wir immer wieder. Aber ich erinnere mich, als ich auf der großen Bühne war (als Teil des Trainerstabs der Detroit Red Wings beim Winter Classic 2014) haben wir in der ersten Werbepause mit den Spielern geredet und sie waren komplett aufmerksam. In der zweiten und dritten Pause und auch danach haben sie sich vermehrt nach den 104.000 Leuten im Publikum umgeschaut und auf den Schneefall geblickt. Und da sollen sie dann vollkonzentriert spielen?"
Das Bewusstsein für die besonderen Herausforderungen eines solchen Events ist bei den Flames offensichtlich vorhanden. Bei aller Einstellung auf die äußeren Umstände dürfen beide Teams jedoch ihre bisherigen Stärken und besonders die Schwächen nicht aus dem Auge verlieren.
Bei den Flames wird ein guter Start eine wichtige Rolle spielen und im Fokus stehen. Sollten sie das 1:0 erzielen, könnten sie zurecht mit breiter Brust auftreten. Sie erzielten diese Saison vier Mal das erste Tor und gewannen alle vier Spiele.
Allerdings haben sie besonders in den ersten 20 Minuten ihre Probleme damit den Weg zum Tor zu finden. Auf ihrem Konto stehen fünf Tore im ersten Drittel aller bisherigen Spiele, der zweitschlechteste Wert der Liga. Nun stehen die Flames vor der Frage, wie das am Samstag anders laufen soll.

2019125_hanifin

"Das ist eine schwierige Frage", gab Rittich zu. "Wir müssen in jedem Drittel von Anfang an bereit sein und wir dürfen nie aufhören zu laufen, uns zu bewegen, klug zu spielen und das Spiel einfach zu halten. Wir müssen ihre Abwehr aushebeln und den Puck hinter sie bringen."
Center Mikael Backlund sieht den Auftakt in das Duell am Samstag als noch wichtiger als sonst an: "Natürlich, ein guter Start ist immer wichtig. Das gilt auch für morgen. Da weiß man nie, wie es mit dem Wind aussieht. Wenn man im ersten Drittel in Rückstand gerät und zudem gegen den Wind spielen muss, dann wird es noch härter."
Die Ziele und der Plan der Flames sind klar. Zwar freuen sich die Spieler auf das besondere Event, sie sind jedoch auch so pragmatisch, dass ihnen die Bedeutung der Punkte bewusst ist. Das Alles ist einfacher gesagt als getan, denn bei allen guten Vorsätzen, ist kein Spieler gegen die Eindrücke, die in einer solchen Situation auf ihn zukommen komplett gewappnet.
"Hoffentlich sind wir konzentriert, sobald der Puck fällt", beschwor Giordano seine Mitspieler und gab am Freitag die Marschrichtung vor. "Wir müssen im Kopf im Hier und Jetzt sein und uns auf das besinnen, was wir können."