Bedard Excited to be in Chicago

Wie erwartet wählten die Chicago Blackhawks im NHL Draft 2023 an allererster Stelle Connor Bedard aus. Der 17-jährige Kanadier freut sich auf die Zeit bei einer Original-Six-Franchise und träumt vom ersten Faceoff gegen sein jahrelanges Vorbild Sidney Crosby.

"Eine Menge Geschichte": Bedard wird ein Teil der Chicago Blackhawks

Alles andere wäre eine faustdicke Überraschung gewesen. Die Chicago Blackhawks aber verkündeten beim NHL Draft 2023 natürlich den Namen von Connor Bedard als First-Overall-Pick.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl, mit meiner Familie und meinen Freunden hier zu sein, zu hören, dass mein Name ausgerufen wird und das alles zu erfahren, insbesondere mit einer so geschichtsträchtigen Organisation", sagte Bedard. "Alles, was ich über die Leute dort gehört habe, war positiv. Ich bin dem Staff, Kyle (General Manager Kyle Davidson), Luke (Trainer Luke Richardson) und allen, die ihr Vertrauen mit diesem Pick in mich gesetzt haben, sehr dankbar."

Dass er das Blackhawks-Trikot anziehen durfte, war für das Top-Talent surreal. "Ich kann das kaum in Worte fassen", so Bedard. "Als ich ein Kind war, haben sie in den Playoffs gespielt und Stanley Cups gewonnen. Ich habe gesehen, wie die Fans im United Center ausgerastet sind und ganz Chicago hinter den Blackhawks stand. Es ist auch noch ein Original-Six-Team, es gibt also eine Menge Geschichte hier. Ich kann das wirklich kaum in Worte fassen und freue mich darauf, ein Teil dieser Organisation zu sein."

Schon in den zahlreichen Gesprächen vor dem Draft hatte Chicago einen "guten ersten Eindruck" hinterlassen, wie Bedard zugab. "Während der Saison war ich mehr damit beschäftigt, selbst zu spielen, habe mich aber hin und wieder mit ein paar Leuten getroffen. Beim Draft Combine konnte ich dann ein paar von ihnen treffen, bin mit dem Stab auch Abendessen gegangen und habe eine Beziehung aufgebaut", erzählt der Stürmer. "Es schaut so aus, als würden ein paar unglaubliche Personen hier arbeiten. Dass sie mich gefragt haben, ein Teil von ihnen zu werden, war aufregend. Dass sie mir mit diesem Pick das Vertrauen geschenkt haben, darüber werde ich für immer dankbar sein."

Ob sich die Blackhawks bereits in den Gesprächen festgelegt hätten, ihn an 1. Stelle auszuwählen, verriet Bedard nicht. Abzusehen, dass sein Weg nach Chicago führen würde, wurde spätestens seit der Draft Lotterie konkret. Der in North Vancouver geborene Rechtsschütze aber ließ das kaum an sich heran und wollte sich bewusst erst nach dem Draft mit seinem neuen Arbeitgeber beschäftigen: "Ich wollte mir nicht selbst Unglück bringen, deswegen bin ich cool geblieben. Ich habe einfach normal weitergelebt. Jetzt kann ich mich mit allen diesen Dingen befassen. Viele Leute haben mit mir schon darüber gesprochen und ich habe die Reaktion der Fans beobachtet. Alles ist unglaublich."

Aufgenommen hat Bedard auch den jüngsten Trade der Blackhawks, die die beiden Stürmer Taylor Hall und Nick Foligno von den Boston Bruins nach Chicago transferierten. "Das ist etwas ganz Besonderes", findet Bedard. "Diese beiden Jungs haben in der National Hockey League alles durchgemacht. Ich darf von unglaublichen Spielern lernen. Es ist so wertvoll, Fragen an solche Spieler stellen zu dürfen."

Entwicklung und gestiegene Erwartungshaltung in der WHL

Der 1,78 Meter große und 84 Kilogramm schwere Center spielte in den letzten drei Jahren für die Regina Pats in der kanadischen Juniorenliga WHL. In der abgelaufenen Spielzeit 2022/23 beeindruckte Bedard mit 143 (!) Scorerpunkten (71-72-143) in 57 Spielen der regulären Saison sowie mit 20 Punkten (10-10-20) in sieben Playoff-Partien und räumte zahlreiche Auszeichnungen ab.

"Das war wichtig für mich", sagte Bedard über die Zeit in der WHL. "Die letzten drei Jahre haben mir alles gegeben, was ich mir in Sachen Entwicklung erhofft hatte. Es ist so eine harte Liga, du musst dich jeden Tag aufs Neue beweisen. Für mich war das Schwierigste, dass ich gegen Jungs spielen musste, die größer, stärker und schneller waren als ich. Das hat mir sehr geholfen. Wir hatten auch solch großartige Trainer und einen tollen Stab. Ich konnte also viel lernen."

Nun dürfte der Shootingstar direkt in der NHL durchstarten. Eine Umstellung, die auch das Ausnahmetalent erstmal meistern muss. "Für mich wird es darum gehen, mich im Sommer auszuruhen und mich so gut wie möglich darauf vorzubereiten, um es ins Team zu schaffen", gab Bedard einen Ausblick. "Es ist wirklich schwer zu sagen, was ich tun muss, um es zu schaffen, denn es ist eine ganz andere Liga, in der ich keinerlei Erfahrungen habe. Hier spielen die besten Spieler der Welt, es wird also nicht einfach. Ich werde aber im Sommer alles tun, was es braucht, um einen Einschlag zu haben."

Die sicherlich enorme Erwartungshaltung an einen First-Overall-Pick sieht der 17-Jährige gelassen. "Ich hatte schon in den letzten Jahren zunehmend mehr Druck. Das war in Ordnung, zumal es nicht Übernacht passiert ist", so Bedard. "Ich konzentriere mich nicht auf die Erwartungen von außen, sondern auf meine Mitspieler, meinen Trainer, meinen Stab, meine Familie und jeden hier. Ich möchte Hockey-Spiele gewinnen und versuchen, der beste Spieler zu sein, der ich sein kann."

Das erste Faceoff mit Crosby?

Hinter Bedard liegt schon jetzt eine beeindruckende Reise - und mit dem Draft 2023 auch ein bedeutender Meilenstein. "Es ist verrückt, wie viele Leute mir geholfen haben, hierhin zu kommen und wie verrückt diese Reise bislang war. Das heute war natürlich ein wichtiger Schritt und ein spannender Tag für meine Familie. Ich habe heute viel mit meiner Familie darüber gesprochen. Ich war vor sieben Jahren schon einmal für ein Junioren-Turnier hier, also hat sich der Kreis heute für mich geschlossen", sagt Bedard.

Der nächste Kreis könnte sich beim NHL-Auftakt für die neue Saison 2023/24 schließen. Die Chicago Blackhawks bestreiten ihren Auftakt am 11. Oktober 2023 gegen die Pittsburgh Penguins. Gut möglich, dass sich dann Connor Bedard und Sidney Crosby zum ersten Faceoff gegenüberstehen - die beiden Ausnahme-Talente ihrer Generation.

"Ich habe versucht, noch nicht auf den Spielplan zu schauen", so Bedard. "Wenn ich es schaffe, im Oktober im Team zu stehen, dann könnte ich auf mein Vorbild treffen, seitdem ich denken kann. Das wäre unglaublich. Es ist aber noch ein wenig hin. Ich werde jetzt davon träumen, hoffentlich geht dieser Traum in Erfüllung."