Mit dem bitteren Ende der letzten Saison hätten die wenigsten gerechnet. Wie erging es dir, der du mittendrin warst?
Es ist wirklich schwer, eine ganz bestimmte Ursache dafür zu benennen. Grundsätzlich geht es in der NHL eng zu. Jeden Sieg muss man sich erst erarbeiten. Unsere überragende reguläre Saison hat dazu geführt, dass wir in den Playoffs die Rolle des Topfavoriten innehatten. Dann trafen wir mit den Blue Jackets auf ein Team, dem beinahe alles gelang. Sie waren physisch enorm stark, agierten hart gegen den Mann und versuchten, ihr Spiel einfach zu halten. Sie leisteten sich zudem so gut wie keine Strafzeiten. Von daher hatten wir kaum Gelegenheit, unser Powerplay aufzuziehen, das uns über das gesamte Jahr hinweg ausgezeichnet hat. Das soll aber keine Entschuldigung sein. Unsere Leistung hat einfach nicht gereicht. Wir müssen daraus Lehren ziehen und versuchen, in der neuen Saison eine Schippe draufzulegen.
Hast du das frühe Playoff-Aus inzwischen komplett verdaut oder spukt es noch im Kopf herum?
Man versucht in erster Linie aus solchen Situationen zu lernen. Das ist im Prinzip die einzige Last, die ich noch mit mir herumschleppe, wenn man so will. Mein großes Ziel bleibt, das Finale zu erreichen und den Stanley Cup hochzustemmen. Wie gesagt: Rückschläge und Fehler sind dazu da, um zu lernen und es in Zukunft besser zu machen. Alles andere kann man sowieso nicht mehr ändern.
Wie steht es um deine Fitness?
Meinem Körper geht es großartig. Ich konnte das tun, was ich mir für diesen Sommer vorgenommen habe. Ich hatte das Glück, bei meinem Heimatverein Modo auf dem Eis zu stehen. Die Leute dort passen gut auf mich auf, seitdem ich nach Tampa gewechselt bin. Meine Offseason ist prima verlaufen und ich freue mich auf die letzten Vorbereitungswochen, in denen ich mir in Tampa den Feinschliff hole.
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Bist du vom Leistungsvermögen her schon bei 100 Prozent?
Auf jeden Fall. Wenn dem nicht so wäre, würde ich jetzt nicht daheim in Schweden sein, sondern in Tampa. Ich bin bereit für die neue Saison und freue mich, wenn es losgeht.
Man muss also nicht befürchten, dass ihr als Mannschaft angeknackst in die Saison geht?
Wir wissen, was wir können und haben das in der zurückliegenden Hauptrunde trefflich unter Beweis gestellt. Aber die anderen Teams haben sich auch viel vorgenommen. Wir können deshalb keineswegs davon ausgehen, dass die reguläre Saison wieder ein Selbstläufer für uns wird und wir nur auf die Playoffs warten müssen. Alles beginnt mit Tag eins des Trainingscamps. Wir haben ein paar Veränderungen im Kader vorgenommen. Von daher gibt es viel zu tun. Wir müssen sicherstellen, dass wir die Saison in gleicher Weise angehen wie voriges Jahr und auf ein erfolgreicheres Ende als zuletzt zusteuern.
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Wie gehst du die neue Saison an? Wie immer mit dem Ziel, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen?
Exakt. Jedes Mal, wenn man aufs Eis geht, will man das Match gewinnen. Wenn wir wieder eine Erfolgsserie mit über 60 Siegen hinlegen, wäre das toll. Das ändert aber nichts daran, dass wir ein weitaus größeres Ziel verfolgen, nämlich den Stanley Cup zu holen. Aber dafür müssen wir zunächst einmal den Einzug in die Playoffs sicherstellen. Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Liga allein schon durch den Salary Cap enorm ausgeglichen. Es ist nicht wie im Fußball, wo von vornherein klar ist, dass Teams wie Real Madrid, Barcelona oder Manchester City alles automatisch dominieren. Aber genau das liebe ich an Eishockey. Es ist ein unvorhersehbares Spiel. Viel kommt auf die Tagesform oder andere Umstände an, wie zum Beispiel, ob eine Mannschaft von Verletzungspech geplagt wird. Wir nehmen die Saison jedenfalls hochmotiviert in Angriff und hoffen, dass sie diesmal für uns erst im Juni zu Ende geht.