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Bruins haben die Qualität Ausfälle zu kompensieren

Boston muss in Spiel 2 gegen die Blue Jackets eventuell auf die Dienste von David Krejci verzichten

von Bernd Rösch @NHLde / NHL.com/de Chefautor

Von Widrigkeiten lassen sich doch die Boston Bruins nicht aus ihrem Konzept bringen. Im Anschluss des 3:2-Erfolgs nach Verlängerung in Spiel 1 der Stanley Cup Playoff-Zweitrundenserie in der Eastern Conference gegen die Columbus Blue Jackets verriet Bostons Trainer Bruce Cassidy, dass Center David Krejci an einer Verletzung laboriert und vermutlich für das zweite Aufeinandertreffen mit den Blue Jackets nicht zur Verfügung stehen wird.

Der Ausfall ist nicht nur für Krejci schmerzhaft, sondern im übertragenen Sinne auch für das Team. Der erfahrene Center aus der zweiten Sturmformation war in jedem der letzten fünf Auftritte gegen die Toronto Maple Leafs in der ersten Playoffrunde an einem Treffer beteiligt gewesen. In der jüngsten Partie blieb er zwar punktlos, überzeugte aber am Bullypunkt mit einer Gewinnquote von 67 Prozent.

 

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Für die Bruins ist es zwar neu, dass Krejci nicht mitwirken kann - der Tscheche verpasste in der regulären Saison nur eine Partie -, doch Verletzungssorgen waren sie in diesem Jahr bereits gewohnt. Linksaußen Jake DeBrusk musste 14 Spiele pausieren, Krejcis junger Landsmann Rechtsaußen David Pastrnak deren 16 und Center Patrice Bergeron sogar 17. Hierbei sind nur Stürmer aus den ersten zwei Reihen aufgeführt.

In keiner einzigen ihrer 82 Saisonpartien konnten die Bruins aus dem Vollen schöpfen. Aber was bedeutet in Boston schon Bestbesetzung? Ihr Kader ist so hochkarätig bestückt, dass sie Ausfälle kompensieren können. Selbstverständlich hat ein Charlie Coyle, der mittlerweile auch Spaß am Tore schießen gefunden hat, als Center des dritten Sturms noch Verbesserungsbedarf am Anspielpunkt (41,7 Prozent gg. Blue Jackets; 43,8 Prozent in den Playoffs), doch es ist ihm zuzutrauen, dass er die Rolle als Ersatz von Krejci in der zweiten Reihe gut ausfüllt. Schließlich wächst man mit den Herausforderungen, vor die man gestellt wird.

"Nun, die Coyle-Akquisition war genau darauf ausgerichtet, er festigt das Zentrum in der dritten Reihe und ist im Notfall ein Mann, der nach oben geht", sagte Cassidy. "Wir hatten dieses Gespräch lange Zeit intern. Wir fragten uns bereits Anfang des Jahres, ob wir hierfür jemanden haben. Ist da jemand, der im Falle einer Bergeron-, Krejci-Verletzung nach oben rückt?"

Video: CBJ@BOS, Sp1: Coyle gleicht im 3. aus, Siegtor in OT

Es wäre auch vorstellbar, dass Cassidy die jüngst so gut funktionierende dritte Reihe zusammenhält und Center Noel Acciari als ausgesprochen guten Bullyspieler (75,0 Prozent gg. Blue Jackets; 55,5 Prozent in den Playoffs) oder der in Ohio aufgewachsene Sean Kuraly (50,0 Prozent gg. Blue Jackets; 43,3 Prozent in den Playoffs) in die Mitte der zweiten geht. 

Center Karson Kuhlmann oder Rechtsaußen David Backes, die zuletzt keine Berücksichtigung fanden und von der Tribüne aus zusehen mussten, könnten für Spiel 2 wieder in den Kader rücken.

Wozu sich auch immer das Trainergespann der Bruins entscheiden wird, sie werden aufgrund ihres noch zur Verfügung stehenden Spielerpotenzials den Blue Jackets erneut ein heißes Duell liefern und mit jeder ihrer Reihen Gefahr vor dem Kasten ihrer Gäste ausstrahlen.

Elf verschiedene Spieler der Bruins kamen im ersten Aufeinandertreffen mit Columbus zu mindestens zwei Torschüssen. Insgesamt feuerten sie 37 Mal auf Schlussmann Sergei Bobrovsky. Weitere 19 Schussversuche wurden geblockt und ebenso viele verpassten ihr Ziel, manche davon nur äußerst knapp. 75 zu 38 lautete nach den gut 65 Spielminuten das Verhältnis inklusive geblockter Schüsse zu Gunsten der Hausherren.

"Um in den Playoffs zu gewinnen, braucht man jede Linie, jedes Verteidigerpaar und beide Torhüter. Und jeder hat sich bisher ins Zeug geworfen", sagte Marchand. "Das ist der Grund, warum wir die erste Runde überstanden und gestern Abend gewonnen haben. Es ist schön, dass alle ihren Beitrag gebracht haben."

Wenn ein Team Spielerausfälle verkraften kann, dann ist das Boston. Cassidy wird nicht bange sein, denn er weiß, dass sein General Manager Don Sweeney 'ganze Arbeit verrichtet hat, um die Qualität des Kaders in der Tiefe zu stärken'.

"Man kann das Blatt wenden, wie man will. Letztendlich kommt es darauf an, das Gute aus einem Spiel mitzunehmen und an dem Schlechten zu arbeiten", resümierte Cassidy und gab die Richtung vor. 

Überraschungs-Doppeltorschütze Coyle ließ schon vorab wissen, dass die Arbeitseinstellung bei den Bruins intakt ist: "Egal was passiert, ob wir gewinnen oder verlieren, wir kommen im darauffolgenden Spiel zurück und müssen es bringen."

Das zweite Spiel der Eastern Conference Zweitrundenserie zwischen den Bruins und den Blue Jackets findet am Samstag erneut im TD Garden von Boston statt (8:00 p.m. ET; NBC, CBC, SN, TVAS).

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