Unter den in diesem Jahr so geehrten Ex-Aktiven befindet sich auch der ehemalige Center Eric Lindros. Völlig unbestritten sind seine großen Talente. Jedoch war der inzwischen 43-Jährige über Jahre hinweg recht umstritten, teilweise aufgrund seiner Einstellung, teilweise aufgrund seiner Leistungen. Zudem war er aufgrund von häufigen Verletzungen über Jahre hinweg deutlich weniger aktiv in der Liga als man es einem Spieler seiner Kategorie eigentlich aus neutraler Sicht gewünscht hätte.
Werfen wird daher hier und heute einmal einen kurzen Blick zurück auf die wechselvolle Karriere von Lindros, der am Montag mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame für seine ohne Zweifel ungewöhnliche Laufbahn ganz offiziell in großem Rahmen geehrt werden wird.
Lindros begann seine Karriere als Jugendlicher zunächst bei den Oshawa Generals in der Ontario Hockey League, wo er von 1990-92 spielte. Lindros, bereits im Juniorenalter ein vielbeachtetes Riesentalent, erzielte hier unglaubliche 97 Tore und 119 Assists, insgesamt also 216 Scorerpunkte, in nur 95 Spielen für die Generals. Keine schlechte Bilanz, munkelt man.
In der Ontario Hockey League war er als junger Aktiver zunächst von den Sault Ste. Marie Greyhounds ausgewählt worden. Er weigerte sich jedoch bereits vor dem damaligen "Draft" jemals für diesen Club zu spielen. Somit erzwang er letztendlich bereits zu einem so frühen Zeitpunkt in seiner Karriere einen Wechsel nach Oshawa. Seine ungewöhnliche Entschlossenheit wurde hier bereits erstmals in der Hockeywelt sichtbar. Eine Meinungsstärke welche auch später in seiner Karriere noch an der einen oder anderen Stelle zu teils heftigen Diskussionen führen sollte.
Eine vergleichbare Situation entstand nämlich bereits wenig später erneut, im anstehenden NHL-Draft, als Lindros als Nummer Eins Pick des Jahres 1991, von den Quebec Nordiques gezogen wurde. Das Talent weigerte sich auch in diesem Falle strikt, zu den Nordiques zu wechseln und spielte stattdessen in der folgenden Saison lieber auch noch weiterhin für die Oshawa Generals.
Schließlich wurde er im Jahr darauf zu den Philadelphia Flyers transferiert, für die er dann von 1992 bis 2000, wiederum meist als deren Kapitän, ziemlich erfolgreich spielte. Im Austausch für ihn wechselten damals u.a. so namhafte Aktive wie Peter Forsberg, Ron Hextall, Chris Simon, Mike Ricci, Kerry Huffman und Steve Duchesne von den Flyers zu den Nordiques (den heutigen Colorado Avalanche). Bis heute einer der spektakulärsten Trades der langen NHL-Geschichte.