Aleksander Barkov #16 of the Florida Panthers defends against Leon Draisaitl #29 of the Edmonton Oilers in Game Seven of the Final of the 2024 Stanley Cup Playoffs at the Amerant Bank Arena on June 24, 2024 in Sunrise, Florida. (Photo by Joel Auerbach/Getty Images)

Der Höhepunkt der NHL-Saison steht vor der Tür. Am Mittwoch stehen sich die Edmonton Oilers und Florida Panthers in Spiel 1 des Stanley Cup Finales gegenüber (8 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport, MySports Edge; Do. 2 Uhr MESZ). Wie viel Spannung dieses Duell verspricht, war bereits vergangene Saison zu sehen.

„Wir werden all unsere Energie aufbringen, um die Florida Panthers zu schlagen“, versicherte Oilers-Kapitän Connor McDavid. „Man darf nichts anderes im Kopf haben. Es gibt eine gewisse Vertrautheit zwischen den Teams. Wir wissen, was wir von ihnen erwarten können. Sie wissen, was sie von uns erwarten können. Sie sind ein aggressives, schnelles und unangenehmes Team... Sie sind die Titelverteidiger und es ist ihr drittes Finale in drei Jahren. Das ist ein großartiges Team... Es wird eine große Herausforderung und darauf freuen wir uns schon.“

In den Stanley Cup Playoffs 2024 trafen ebenfalls die Oilers und Panthers im Finale aufeinander und gingen über die volle Distanz von sieben Spielen. Diese Serie setzte einen hohen Standard für das Finale, denn enger hätte die Entscheidung kaum sein können.

„Ich weiß nicht, wie unterschiedlich es im Vergleich zum letzten Jahr wird“, sagte Oilers-Trainer Kris Knoblauch am Dienstag beim Media Day vor der Finalserie. „Wir sind dieses Jahr vertrauter mit der Situation. Wir kennen die Abläufe, wir kennen den Gegner. Letztes Jahr gab es viele Unbekannte... Glauben wir, dass wir ein bisschen besser sind, mehr Selbstvertrauen haben? Ja, vielleicht. Aber das andere Team ist wahrscheinlich auch besser als letztes Jahr. Wir werden alles geben müssen, um eine gute Chance zu haben.“

Florida entschied die ersten drei Spiele damals mit 3:0, 4:1 und 4:3 für sich und hatte die Chance auf den Sweep im Finale. Das letzte Team, das im Finale kein einziges Spiel verlor, waren die Detroit Red Wings 1998.

Edmonton Oilers Defenceman Brett Kulak (27) takes reps at the 2025 Stanley Cup Final Media Day (Photo by Curtis Comeau/Icon Sportswire via Getty Images)

„Niemand gewinnt den Stanley Cup mit 16 Siegen in Folge, ohne einen Moment, in dem man im Rückstand ist oder in der Serie aufholen muss“, erklärte Edmontons deutscher Starstürmer Leon Draisaitl. „In den Situationen muss man einen kühlen Kopf bewahren. Wir haben diese Momente in den vergangenen Jahren erlebt und haben gelernt, ruhig zu bleiben und eine Antwort zu finden.“

Die Oilers schossen sich in Spiel 4 mit einem 8:1 den Frust von der Seele und gewannen auch die nächsten beiden Begegnungen mit 5:3 und 5:1 souverän. Alles war angerichtet für den siebten Gang.

In Spiel 7 stand es nach einem Drittel 1:1 durch Tore von Carter Verhaeghe für die Panthers und Mattias Janmark für die Oilers. Sam Reinhart erzielte in der 36. Minute das 2:1, das sich als letztes Tor der Playoffs herausstellen sollte. Ein Tor entschied am Ende über Sieg und Niederlage und brachte Florida den Stanley Cup ein.

Entsprechend hoch sind die Erwartungen für das anstehende Finale, das vielversprechende Geschichten bereithält. Das Torwartduell zwischen Stuart Skinner und Sergei Bobrovsky kann ein entscheidender Faktor werden und ist unvorhersehbar. Können die Panthers McDavid und Draisaitl im Zaum halten? Wie verkraftet Edmonton den Ausfall von Zach Hyman? Wie schlägt sich Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm nach langer Verletzungspause? Wie groß wird der Einfluss der Special Teams sein?

„Diese Serie kann lang werden“, ist sich Panthers-Verteidiger Seth Jones sicher. „Wir erwarten eine hart umkämpfte Serie. Man muss ein Spiel nach dem anderen, einen Wechsel nach dem anderen nehmen. Ob man gewinnt oder verliert, man muss aus jedem Spiel lernen. Wir vertrauen aber auf unser Spiel und sind hoffentlich gut vorbereitet.“

Skinner hatte zu Beginn der Playoffs einige katastrophale Spiele für Edmonton, kam dann aber richtig in Fahrt, kassierte in den vergangenen sieben Spielen nur zehn Tore und fuhr drei Shutouts ein.

„Das ist die Geschichte der Oilers“, kommentierte Skinner sein Comeback. „Wir gehen zu Boden, aber wir stehen immer wieder auf. Das hat man die ganzen Playoffs über gesehen, sowohl von einzelnen Spielern, als auch der Mannschaft. So sind wir einfach, wir machen immer weiter. Wir haben den Cup letztes Jahr verloren und jetzt sind wir zurück und haben die Chance, ihn zu holen.“

Bobrovsky präsentierte sich bei den Panthers konstanter, musste aber 17 ihrer 18 Spiele bestreiten und könnte langsam an seine Grenzen kommen.

Die Oilers haben mit McDavid und Draisaitl die beiden besten Scorer der Playoffs in ihren Reihen. Die Panthers können ihnen aber die beste Defensive der Playoffs entgegensetzen, angeführt von Kapitän Aleksander Barkov, der bereits zum dritten Mal als defensivstärkster Angreifer mit der Selke Trophy ausgezeichnet wurde.

Nico Sturm #8 and Jonah Gadjovich #12 of the Florida Panthers speak during Media Day prior to the 2025 Stanley Cup Final between the Florida Panthers and the Edmonton Oilers at Rogers Place on June 03, 2025 in Edmonton, Alberta. (Photo by Brian Babineau/NHLI via Getty Images)

„Sie sind großartige Spieler“, sagte Floridas Verteidiger Nate Schmidt über McDavid und Draisaitl. „Wenn sie auf dem Eis sind, muss man aufpassen. Im Moment punkten aber alle ihre Spieler. Das hat sie in diese Serie mit uns gebracht. Deshalb stehen wir an diesem Punkt. Sie haben viele Spieler, die Punkten können. Es sind nicht nur diese beiden Spieler.“

Die beiden Mannschaften im Finale neutralisieren sich in vielerlei Hinsicht zumindest auf dem Papier durch ihre jeweiligen Stärken, was erneut einen unterhaltsamen Final-Krimi verspricht.

„Letztes Jahr hatten beide Teams eine klar definierte Stärke“, analysierte Floridas Trainer Paul Maurice. „Sie hatten eine wirklich gute Offensive und wir hatten eine der besten Defensiven. Ich glaube nicht, dass sich das groß verändert hat. Aber beide Mannschaften haben an den anderen Teilen ihres Spiels gearbeitet. Sie haben jetzt eine bessere Abwehr, uns gefällt unser Angriff besser als letztes Jahr. Beide Mannschaften haben sich in den Bereichen verbessert, die nicht ihre Stärken waren und haben ihre Stärken bewahrt.“

Ob wieder nur ein Tor den Unterschied machen wird, bleibt abzuwarten. Man darf aber davon ausgehen, dass ein packendes Finale bevorsteht, das nicht in vier oder fünf Spielen entschieden wird.

SCF, Sp7: Oilers @ Panthers Spielbericht

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