Nico HischierMW

Es war ein besonderer Moment für Nico Hischier, als er am Dienstag in der Kabine der New Jersey Devils zur Tat schritt. Zum ersten Mal zog er sich zu Dienstzwecken das Trikot mit dem zum Teufelchen verfremdeten N über. Noch bis Samstag absolviert der Nummer-1-Pick beim NHL Draft 2017 ein Development Camp mit seinem neuen Klub im Prudential Center in Newark.

Auf der Eisfläche des zur Devils-Arena gehörenden Barnabas Health Hockey House beeindruckte der Walliser mit seiner Schnelligkeit und Beweglichkeit. Auf dem Programm standen unter anderem mehrere Drills und Eins-gegen-eins-Situationen. Zusammen mit 32 anderen Spielern versucht sich der 18-jährige Schweizer im Training für einen festen Platz im NHL-Kader der Devils zu empfehlen.
Hischier freut sich, dass er nach dem Sommertraining in der Schweiz zurück in den USA ist. "Ich bin froh, wieder auf dem Eis zu stehen, um zu trainieren und zu spielen. Ich will von dieser Woche so viel mitnehmen, wie nur irgend möglich. Die Coaches haben uns bereits auf interessante Dinge hingewiesen. Mein Ziel ist es, jeden Tag hart zu arbeiten und mein Spiel stetig zu verbessern", sagte er.
Der junge Stürmer war mit seiner Darbietung in den ersten Einheiten zufrieden. Wenngleich er natürlich noch Steigerungsmöglichkeiten sieht. "Im Sommer ist es anfangs immer hart. Da wollen die Beine manchmal nicht so, wie man es gerne hätte. Aber alles Jammern hilft nichts. Man muss weiter intensiv trainieren und durch gute Leistungen auf sich aufmerksam machen", erläuterte Hischier.
Seine Aussage zeigt, dass er die Gesetzmäßigkeiten der NHL bereits verinnerlicht hat. Eine davon besagt, dass über die Zusammensetzung eines Teams nicht im Juli entschieden wird, sondern im September. Selbst für ihn als Nummer 1-Pick gibt es keine Garantie auf einen Stammplatz im Kader.

Das, was Hischier im Development Camp bisher angeboten hat, gefiel dem Trainerstab und Management jedoch und bestätigte ihre Wahl beim NHL Draft. "Seine Leidenschaft, sein Einsatz und seine Persönlichkeit sind mitreißend. Sicher wird er an der einen oder anderen Stelle mit Widerständen zu kämpfen haben, wenn es auf die nächste Stufe zugeht. Die NHL ist schließlich die härteste Liga der Welt. Aber ich bin sicher, dass er es packen wird", betonte Paul Castron, seines Zeichens Scouting-Direktor im Amateurbereich der Devils.
Nach den Worten von Tom Fitzgerald, dem stellvertretenden General Manager der Devils, geht es beim Development Camp nicht ausschließlich um sportliche Belange. "Wir wollen den Jungs eine bestimmte Kultur vermitteln. Sie sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich aufeinander zu verlassen. Wir zeigen den Spielern auf, was diesbezüglich unsere Standards im Verein sind und was wir von ihnen erwarten", erklärte Fitzgerald.
Das nächste Ziel für Hischier nach dem Development Camp ist die Teilnahme am Training Camp der Devils im September. Sollte er dort ebenfalls überzeugen, dürfte seinem NHL-Debüt in der Saison 2017/18 nichts mehr im Wege stehen.