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Ein selten abwechslungsreiches und unterhaltsames Playoff-Spiel in der besten Eishockeyliga der Welt wurde heute Nacht den Zuschauern der Begegnung zwischen den Edmonton Oilers und den Anaheim Ducks im Rogers Place in Alberta geboten. Drei völlig unterschiedliche Spieldrittel und eine kurze Verlängerung standen dann am Ende eines Spiels, welches mit den Anaheim Ducks beim 4:3-Sieg, welcher ihnen den 2:2-Ausgleich in der Serie gebracht hatte, schlussendlich wohl auch einen verdienten Sieger gefunden hatte.
Zunächst waren es aber die Gastgeber, welche deutlich besser in das Spiel fanden. Durch Tore von Milan Lucic (16.) und Connor McDavid (18.) gingen die Oilers scheinbar vorentscheidend und recht frühzeitig in Führung. Sie krönten damit ein überlegen geführtes Spieldrittel, welches sie jederzeit im Griff hatten, zudem auch John Gibson im Kasten der Kalifornier optisch unter Dauerbeschuss nahmen. Nur den gezeigten Paraden des Goalies hatten es die Gäste dabei zu verdanken, dass sie nicht früher und deutlicher im Rückstand lagen, als es in die Drittelpause ging.

Umgekehrte Vorzeichen dann im Mitteldrittel. Plötzlich waren die Ducks am Drücker, drängten mit Macht auf das Tor der Jungs aus Edmonton. Und Leon Draisaitl & Co. gerieten in dieser Phase dann tatsächlich über Minuten hinweg mächtig ins Schwimmen. Ryan Getzlaf (22.), Rickard Rakell (26.) und erneut Gezlaf (35.) drehten plötzlich die zuvor so deutlich zu Gunsten der Gastgeber verlaufene Partie völlig.
Im Schlussdrittel verlief die Begegnung dann recht ausgeglichen und war stets hart umkämpft. Beide Teams suchten dabei den Torerfolg, wollten unbedingt den Ausgleich bzw. die Vorentscheidung erzielen. Am Ende einer Drangperiode kurz vor dem Ende gelang den Oilers dann direkt nach einem erfolglosen Powerplay tatsächlich auch noch der Ausgleich. Drake Caggiula erzielt gut 90 Sekunden vor der Schlusssirene das vielumjubelte 3:3, rettete die Truppe aus Alberta damit in die Verlängerung.
Vieles sprach nun für die Gastgeber, hatten sie das sprichwörtliche Momentum doch nun scheinbar ganz auf ihre Seite gezogen. Doch die kalte Dusche kam prompt. Noch in der ersten Minute der fälligen Overtime entschieden die Ducks die Begegnung mit dem Treffer zum 4:3 durch Jakob Silfverberg (61.) zu ihren Gunsten, glichen die Serie nun nach zunächst zwei Heimpleiten zum Auftakt der Serie, mit zwei Auswärtserfolgen bei den Oilers wieder zum 2:2 aus.
Damit beginnt das Duell quasi mit einer 'Best of 3'-Serie von vorne. Nächstes Kräftemessen nun erneut im Honda Center der Ducks.
Nach dem Spiel ließ Ducks-Coach Randy Carlyle seiner Begeisterung freien Lauf: "Es ist wirklich eine irre Serie. Das sieht man schon alleine daran, dass beide Teams jeweils ihre zwei Auswärtspartien gewinnen konnten."
Und er lobte ausdrücklich auch seinen Teamkapitän Getzlaf, der in der Nacht mit zwei Treffern entscheidenden Anteil am Erfolg der Ducks in Edmonton hatte: "Das ist ein weiteres Ausrufezeichen welches jedermann zeigt wie wichtig er für unseren Club ist. Er ist unser Anführer, nicht umsonst ja auch der Teamkapitän. Er macht viel für die Mannschaft was in der Öffentlichkeit nicht so zu sehen ist. Und jetzt in den Playoffs, da liefert er wieder ganz groß für unser Team."
Mannschaftskollege Silfverberg stieß in das gleiche Horn: "Wenn er so weitermacht, dann haben wir noch eine schöne Zeit hier. Er ist einer der besten Spieler der Liga. Und seine Aggressivität und sein Engagement ziehen unser ganzes Team mit."
Drake Caggiula von den Oilers richtete seinen Blick bereits nach vorne: "Wir haben jetzt ein Unentschieden in der Serie. Wir müssen das nächste Mal über die vollen 60 Minuten vollen Einsatz bringen. Auch in der letzten Serie hatten wir ja eine ganz ähnliche Situation, und am Ende ist es gut ausgegangen für uns."
Die nächste Gelegenheit ihren Wert für ihr jeweiliges Team zu beweisen bekommen alle Beteiligten dann schon Freitagnacht bei Spiel Fünf der Halbfinalserie der Western Conference in Anaheim.