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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Philadelphia Flyers

1. Wer bringt das Powerplay in Schwung?

Das Überzahlspiel der Flyers ist seit Langem nicht wettbewerbsfähig. Ein Blick in die Statistik macht dies deutlich. In der vergangenen Saison konnte die Mannschaft lediglich 15,0 Prozent aller Powerplays in einen Treffer ummünzen. Das reichte gerade einmal für den 30. Platz im ligaweiten Ranking. Dabei war das schon ein kleiner Fortschritt, denn in den drei Jahren davor belegte Philadelphia jeweils den letzten Rang in dieser Kategorie.

Der neue Trainer Rick Tocchet hat das Problem erkannt. „Ich weiß, dass dies ein großer Makel ist“, sagte er. Gleichzeitig zeigt er sich zuversichtlich, dass es genügend Spieler im Kader gibt, die das lahme Powerplay in Schwung bringen können. Tocchet sieht es als vordringliche Aufgabe des Trainerstabs, ihnen erfolgsversprechende Konzepte an die Hand zu geben, damit die Torausbeute bei numerischer Überlegenheit deutlich ansteigt. 32 Treffer gelangen dem Team bei 214 Überzahlsituationen in der zurückliegenden Spielzeit. Travis Konecny und Matvei Michkov mit jeweils acht sowie Tyson Foerster mit sechs Treffern zeichneten in der Addition für 22 und damit den Löwenanteil aller Erfolgserlebnisse des Teams im Powerplay verantwortlich.

Zwei Neuzugänge sollen Abhilfe schaffen. Zum einen Trevor Zegras, den die Flyers bei einem Trade mit den Anaheim Ducks verpflichteten, zum anderen Christian Dvorak, der als Free Agent nach Philadelphia kam. Für beide Angreifer ist eine Rolle in den Powerplay-Einheiten vorgesehen. „Wir denken, dass wir Burschen wie Michkov oder Zegras in Stellung bringen können. Aber es geht nicht nur um ein oder zwei Leute. Konecny zum Beispiel kann verschiedene Positionen einnehmen. Er ist abschlussstark und verfügt über eine gute Direktabnahme. Foerster hat ein feines Händchen, das er vor dem gegnerischen Gehäuse gut einsetzt. Von daher ist eigentlich alles vorhanden, was man für ein erfolgreiches Powerplay benötigt. Es kommt nun vor allem darauf an, durchschlagskräftige Überzahleinheiten zusammenzustellen“, erläuterte Tocchet.

2. Bekommt die Mannschaft ihre Abwehrprobleme in den Griff?

Neben dem Powerplay war das Defensivverhalten die zweite große Schwachstelle der Flyers. 283 Gegentore bedeuteten den 29. Platz im Gesamtklassement. Doch ausgerechnet dieser Bereich erscheint im Moment personell noch nicht optimal besetzt zu sein. Zumal nicht klar ist, ob der erfahrene Verteidiger Rasmus Ristolainen seine Oberkörperverletzung bis zum Saisonstart auskuriert hat. Zwar holten die Klubverantwortlichen mit Dennis Gilbert (zuletzt Buffalo Sabres und Ottawa Senators) und Noah Juulsen (Vancouver Canucks) zwei Defensivkräfte hinzu. Diese gehörten bei ihren vormaligen Teams allerdings nicht zum Stammpersonal. In Philadelphia müssen sie definitiv mehr Durchsetzungsvermögen an den Tag legen.

Zumindest für die Torhüterposition nahm die Teamleitung mit Dan Vladar einen erfahrenen Akteur unter Vertrag. Nach vier Jahren bei den Calgary Flames suchte er eine neue Herausforderung. Vladar bildet in der kommenden Saison ein Tandem mit Samuel Ersson, der 2024/25 mit 47 Einsätzen die meiste Arbeit aller Flyers-Goalies verrichtete. Mit Veteran Vladar im Rücken soll Ersson den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.

NJD@CGY: Vladar stoppt bei Sieg alle 22 Schüsse

3. Findet Zegras auf seiner Lieblingsposition zu alter Stärke zurück?

Von ihrem Neuzugang Zegras erhoffen sich die Flyers zusätzliche Impulse auf der Centerposition. Der 24-Jährige spielte in seinen ersten zwei NHL-Saisons bei den Anaheim Ducks fast durchgängig in der Mitte und erzielte 46 Tore in dieser Zeit. Wegen Mängeln in der Absicherung nach hinten und durch die Ankunft von Mason McTavish und Leo Carlsson verlor er den angestammten Posten und wurde stattdessen auf den Flügeln eingesetzt. Dies behagte Zegras nicht besonders. Als auch noch Verletzungen hinzukamen, geriet die Karriere des hoffnungsvollen Talents gehörig ins Stocken.

Bei den Flyers möchte er als Mittelstürmer wieder voll durchstarten. „Ich habe praktisch mein Leben lang als Center gespielt, mit Ausnahme der vergangenen zwei Jahre. Ich weiß, dass es Dinge gibt, an denen ich arbeiten muss. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn ich wieder die Sturmmitte besetzen könnte“, machte Zegras deutlich.

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