MIN Jesper wallstedt

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Minnesota Wild

1. Wie schlägt sich Wallstedt?

Nach dem Karriereende von Torwart Marc-Andre Fleury wird es spannend zu sehen, wie die Wild in der kommenden Saison im Tor aufgestellt sind. Filip Gustavsson ist die klare Nummer eins zwischen den Pfosten. Er war vergangene Saison mit 2,56 Gegentoren pro Spiel, 91,4 Prozent Fangquote und fünf Shutouts in allen Bereichen unter den zehn besten Torhütern der NHL.

Nun soll aber Jesper Wallstedt als Nummer zwei hinter ihm den Posten von Fleury übernehmen. Wallstedt gilt als eines der größten Torwarttalente. In der abgelaufenen Spielzeit waren seine beiden einzigen Einsätze in der NHL aber enttäuschend (4,09 Gegentore pro Spiel, 84,3 Prozent Fangquote) und auch in der AHL lief es nicht gut (3,59 Gegentore pro Spiel, 87,9 Prozent Fangquote). Die Wild setzen darauf, dass er sich von einem schwachen Jahr erholt und zeigt, zu was er eigentlich fähig ist.

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2. Hat die Offensive genug Tiefe?

In der Spitze ist die Offensive der Wild stark besetzt. Kirill Kaprizov ist einer der besten Stürmer der Welt, Matt Boldy entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem Starstürmer und Joel Eriksson Ek ist ein Allrounder von besonderem Niveau. Allerdings können die drei nicht alles alleine machen, besonders da Kaprizov sich bisher als verletzungsanfällig erwies.

Viele Faktoren werden über die Offensivgefahr der Wild entscheiden. Wie gut halten sich die alternden Stürmer Vladimir Tarasenko und Mats Zuccarello? Der 33-jährige Tarasenko hat ein schwaches Jahr und viele Verletzungen hinter sich, ist grundsätzlich aber ein äußerst fähiger Scorer. Zuccarello lieferte mit 54 Punkten (19 Tore, 35 Assists) in 69 Spielen gute Zahlen, wird aber noch vor Beginn der neuen Saison 38 Jahre alt.

Spannend bleibt es auch im Vertrags-Poker um Marco Rossi. Der Restricted Free Agent aus Österreich hat noch keinen neuen Vertrag unterschrieben und es gibt Transfergerüchte. Er ist der einzige Spieler der Wild, der in den vergangenen beiden Saisons alle Spiele bestritt und er war vergangene Saison mit 60 Punkten (24 Tore, 36 Assists) der zweitbeste Scorer hinter Boldy.

Sieh dir die besten Tore von Rossi in der regulären Saison an

Die nachrückenden Talente Danila Yurov und Liam Ohgren könnten Minnesota ebenfalls mehr Tiefe verleihen, sind auf NHL-Niveau aber wenig bis gar nicht erprobt. Ohgren trat 24 Mal für die Wild an und erzielte dabei fünf Punkte (zwei Tore, drei Assists). Yurov kommt aus der KHL, wo er für Metallurg Magnitogorsk in 46 Spielen 25 Zähler (13 Tore, zwölf Assists) sammelte.

3. Kriegt Minnesota die Special Teams in den Griff?

Ein besonders auffälliges Problem waren in der abgelaufenen Spielzeit die Special Teams. Das Powerplay lag mit einer Quote von 20,9 Prozent auf dem 20. Platz der NHL. Die Unterzahl lag mit 72,4 Prozent auf Rang 30.

Zumindest die Überzahl sollte mit weniger Verletzungen von Leistungsträgern in der Offensive wieder in die Spur finden. Boldy, Kaprizov und Zuccarello sind fähige Stürmer, die im Powerplay zuschlagen können und Neuzugang Tarasenko weiß ebenfalls, was im Powerplay zu tun ist. Rookie-Verteidiger Zeev Buium könnte womöglich an der blauen Linie frischen Wind bringen und Ohgren und Yurov haben sicherlich das Potenzial die zweite Überzahlformation gefährlicher zu machen.

Die Unterzahl ist das größere Sorgenkind. Hier kommt Center Nico Sturm ins Spiel. Der Rückkehrer in den Kader der Wild ist ein erprobter Unterzahlspieler, der stark am Bullypunkt ist, bedingungslos in die Zweikämpfe geht und bereit ist, sich in jeden Schuss zu werfen. Er sollte eine deutliche Hilfe sein, wenn die Wild mit einem Mann weniger auf dem Eis stehen.

Über weite Strecken mussten die Wild auf Eriksson Ek verzichten. Er ist ein absolut erstklassiger Zwei-Wege-Stürmer, der im Powerplay effektiv vor dem Tor arbeitet und in Unterzahl eine Führungsrolle übernimmt. Wenn er gesund bleibt und die Wild zudem auf Sturm bauen können, könnte das Unterzahlspiel deutlich besser aussehen als im vergangenen Jahr. Ob die beiden Mittelstürmer einen ausreichenden Unterschied machen können, bleibt abzuwarten.

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