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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der Minnesota Wild

Die vergangene Saison war für die Minnesota Wild ein Auf und Ab. Früh in der Spielzeit lieferten sie sich mit den Winnipeg Jets ein Rennen um die Tabellenspitze. Ein Einbruch, unter anderem bedingt durch eine Reihe von Verletzungen von Leistungsträgern, führte aber zu einem Absturz in der Tabelle. Am Ende qualifizierten sich die Wild mit 97 Punkten (45-30-7) über die erste Wildcard der Western Conference für die Stanley Cup Playoffs. Dort war gegen die Vegas Golden Knights bereits in der ersten Runde Schluss, wie schon so oft zuvor.

Die wichtigsten Veränderungen im Kader

Die Wild sind nach Jahren endlich die Strafen im Salary Cap los, die sie durch die Buyouts von Ryan Suter und Zach Parise hatten. Trotzdem gab es im Kader weniger Bewegung, als zu vermuten war.

Die beiden großen Zugänge sind Vladimir Tarasenko und Nico Sturm. Tarasenko galt noch vor einigen Jahren als genialer Torjäger, doch eine Reihe von Verletzungen und das zunehmende Alter schränkten seine Produktivität in den vergangenen Jahren stark ein. Vergangene Saison erzielte er 33 Punkte (elf Tore, 22 Assists) für die Detroit Red Wings. Ein Jahr zuvor waren es allerdings 55 Punkte (23 Tore, 32 Assists) für die Ottawa Senators und Florida Panthers mit denen er den Stanley Cup gewann.

Nico Sturm #8 of the Florida Panthers celebrates with the Stanley Cup after winning in Game Six of the 2025 Stanley Cup Finals at Amerant Bank Arena on June 17, 2025 in Sunrise, Florida. The Panthers defeated the Oilers 5-1 to win the Stanley Cup Finals. (Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Sturm kam zuletzt auf 14 Punkte (sieben Tore, sieben Assists) für die San Jose Sharks und die Panthers. Er gewann mit dem Team aus Sunrise in diesem Jahr den Cup. Die beiden Zugänge geben Minnesotas Offensive mehr Tiefe und entlasten die Spitzenstürmer.

Ein bitterer Verlust ist der Abgang von Marc-Andre Fleury. Der Torhüter beendete seine Karriere nach über 1000 NHL-Spielen. Zudem verabschiedeten sich die Wild von den beiden Stürmern Frederick Gaudreau und Gustav Nyquist sowie von Verteidiger Declan Chisolm.

Schlüsselspieler

Der stärkste Mann im Kader der Wild ist unbestritten Kirill Kaprizov. Er ist einer der besten Stürmer der Welt und war vergangene Saison einer der besten Scorer der Liga, ehe er sich verletzte. Er verpasste 41 Spiele, erzielte aber trotzdem 56 Punkte (25 Tore, 31 Assists).

Allerdings müssen die Wild längst nicht mehr nur auf Kaprizov bauen. Matt Boldy entwickelte sich in den vergangenen drei Jahren zu einem Spitzenspieler und untermauerte das mit Punkten. Neben ihm sorgen Veteran Mats Zuccarello und der Österreicher Marco Rossi im Angriff für Gefahr. Nicht zu unterschätzen ist auch Joel Eriksson Ek, einer der besten Zwei-Wege-Stürmer der Liga.

Die Abwehr der Wild ist gut aufgestellt. Kapitän Jared Spurgeon und Jonas Brodin bringen Erfahrung und Stabilität in die Defensive. Brock Faber und Rookie Zeev Buium sind beeindruckende junge Talente mit Offensivpotenzial und Jake Middleton ist für die gesunde Härte zuständig, zeigte aber während der Verletzungsmisere der Wild, dass er auch im Angriff effektiv sein kann.

Top 5 Treffer der Minnesota Wild 2024/25

Die Torhüter werden eine entscheidende Rolle einnehmen. Filip Gustavsson hat eine weitere Paradesaison hinter sich. Hinter ihm steht aber ein Fragezeichen, denn nach dem Karriereende von Fleury soll der junge und unerfahrene Jesper Wallstedt den Job des zweiten Torhüters übernehmen.

Spieler aus dem DACH-Raum

Die Wild bauen gleich auf zwei Spieler aus dem deutschsprachigen Raum. Der Österreicher Rossi war für sie in den vergangenen beiden Saisons unverzichtbar. Er ist der einzige Spieler der Mannschaft, der alle 164 Spiele bestritt. Dabei erzielte er 100 Punkte (45 Tore, 55 Assists) in seinen ersten beiden NHL-Saisons. Trotzdem ziehen sich die Vertragsverhandlungen des Restricted Free Agent hin.

Die Wild holten auch einen alten Bekannten zurück in ihre Reihen. Der Augsburger Nico Sturm begann seine NHL-Karriere in Minnesota, durchlief dann aber Stationen bei den Colorado Avalanche, San Jose Sharks und Florida Panthers. Mit den Avalanche und den Panthers holte der Center den Stanley Cup.

Stärken

Die Wild haben zumindest auf dem Papier viele Stärken. Die Offensive war in der abgelaufenen Saison auf Platz 25 (2,74 Tore pro Spiel) enttäuschend, sollte mit weniger Verletzungen und mehr Tiefe aber in der Lage sein, deutlich besser abzuschneiden. Die Abwehr ist ebenfalls gut besetzt und könnte deutlich besser als wie vergangene Saison auf dem 16. Platz (2,88 Gegentore pro Spiel) abschneiden.

Verbesserungspotenziale

Die Special Teams sind das Sorgenkind der Wild. Das Powerplay landete mit einer Quote von 20,9 Prozent auf Rang 20, die Unterzahl war mit 72,4 Prozent die drittschlechteste der NHL.

Erlebe noch einmal alle Tore aus der letzten Saison der Spieler der Minnesota Wild für 2025/26

Vielversprechende Talente

Die Erwartungen an den Nachwuchs sind diese Saison groß. Zeev Buium ist ein Spitzentalent in der Abwehr. Er erzielte für die University of Denver in der NCAA 48 Punkte (13 Tore, 35 Assists) in 41 Spielen. Außerdem bestritt er für die Wild vier Spiele in den Playoffs und sammelte seinen ersten Assist. Buium könnte ein Kandidat für die Calder Trophy für den besten Rookie sein.

In der Offensive dürfte Liam Ohgren eine größere Rolle einnehmen. Er trat vergangene Saison schon 24 Mal für Minnesota an und erzielte fünf Punkte (zwei Tore, drei Assists). Außerdem ruhen große Hoffnungen auf Center Danila Yurov. In der KHL gelangen dem Angreifer 25 Punkte (13 Tore, zwölf Assists) in 46 Spielen für Metallurg Magnitogorsk.

Im Tor erwartet Jesper Wallstedt eine größere Rolle. Vergangene Saison bestritt er zwei eher enttäuschende Spiele in der NHL. Er gilt aber nach wie vor als eines der größten Torwarttalente und soll nach Fleurys Abgang als zweiter Torwart übernehmen.

Playoff-Chancen

Die Wild haben beste Chancen, wieder um die vorderen Plätze in der Central Division mitzuspielen, wenn sich nicht wieder so gut wie alle Leistungsträger verletzen. Ein gesundes Team aus Minnesota dürfte keine Probleme haben, sich für die Playoffs zu qualifizieren.

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