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Nico Sturm ist zurück bei den Minnesota Wild. Am ersten Tag der Free Agency unterschrieb der 30-jährige Augsburger einen Zweijahresvertrag über vier Millionen US-Dollar an der alten Wirkungsstätte.

Sturm kommt nach Hause

„Ich freue mich, wieder hier zu sein. Für mich schließt sich der Kreis“, sagte Sturm nach der Unterschrift. „Ich freue mich auch, dass ich nicht zwei, drei oder vier Tage warten musste, bis ich ein neues Team finde. Es ist allen voran eine Chance, wieder in den Stanley Cup Playoffs zu spielen und hoffentlich einen Stanley Cup nach Hause zu bringen.“

Der zweifache Stanley Cup Champion (2022 mit der Colorado Avalanche, 2025 mit den Florida Panthers) hatte seine NHL-Karriere im Jahr 2019 in Minnesota begonnen und ist dort mit seiner Verlobten Taylor Turnquist zu Hause.

„Meine Verlobte stammt von hier, ihre Familie ist natürlich ganz aufgeregt. Ihr Gruppenchat brummt. Sie sind schon ihr ganzes Leben lang Wild-Fans und freuen sich darauf, die alten Sturm-Trikots, die sie noch herumliegen haben, abzustauben und sie wieder zu den Spielen zu tragen“, erzählt Sturm. „Ein wichtiger Grund, warum ich mich hier wohlfühle, ist natürlich, dass Taylor von hier stammt und wir dies zu unserem Zuhause gemacht haben, und schließlich wird es der Ort sein, an dem wir in ein paar Jahren unsere Kinder großziehen wollen. Es ist ein großartiger Ort, um Eishockey in der National Hockey League zu spielen. Das ist es wirklich. Und die Fans haben einen Stanley Cup verdient. Und ich möchte ein Teil davon sein.“

Wertvolle Erfahrungen und zwei Stanley Cups

Zwischen dem 15. März 2022, als die Wild den deutschen Mittelstürmer zur Colorado Avalanche tradeten und dem 1. Juli 2025, als der 1,91 Meter große Linksschütze seine Unterschrift unter den neuen Vertrag in Minnesota setzte, liegen nicht nur 1204 Tage, sondern auch zwei Stanley Cups und jede Menge neue Erfahrungen.

„Jedes Mal, wenn man getradet wird, ist es hart. Dein Leben wird ein bisschen durcheinander gebracht. Wenn es das erste Mal passiert, ist es besonders schwer. Es war meine erste Organisation in der NHL. Da hängt viel Herzblut dran, denn sie haben es mir ermöglicht, ein NHL-Spieler zu werden. Damals hat man die Sache natürlich viel emotionaler gesehen als heute, wo man die Liga und das Geschäft ein bisschen besser versteht“, blickt Sturm zurück. „Als Sportler und auch als Mensch lernt man mehr über das Geschäft, je mehr Spiele man absolviert.“

Im Sommer 2022 unterschrieb Sturm für drei Jahre bei den San Jose Sharks und half den Kaliforniern beim Neuaufbau. Dort rutschte er ab und an in eine offensivere Rolle, wurde zwischenzeitlich auch mal im Powerplay eingesetzt. Seine große Stärke aber blieb eine Bottom-Six-Rolle als Unterzahl- und Faceoff-Experte.

„In den ersten paar Jahren versucht man herauszufinden, was für ein Spieler man ist. Das war einer der Hauptgründe, warum ich mich vor ein paar Jahren entschlossen habe, das Team zu verlassen, um vielleicht eine andere Art von Spieler zu werden. Es hat sich herausgestellt, dass ich genau das gut kann. Das ist meine Karriere in der NHL, und ich bin glücklich damit“, so Sturm. „Man kann nicht nur gut, sondern großartig darin werden. Faceoffs ist ein Beispiel dafür. Man lernt immer dazu, schaut sich Videos von anderen Spielern an, wie sie etwas machen, und so entwickelt sich eine Karriere natürlich weiter.“

Guerin betont Sturms „wichtige Rolle“ in der Mannschaft

Sturm erarbeitete sich den Ruf des Trainingsweltmeisters und Musterprofis und wurde deshalb interessant für die Florida Panthers, mit denen er vor wenigen Tagen seinen zweiten Stanley Cup gewann. Auch machte es ihn unverzichtbar für einen neuen NHL-Vertrag.

„Es gibt viele Gründe, warum wir uns für Nico entschieden haben. Einer davon ist, dass wir ihn schon gut kennen“, sagte Minnesotas General Manager Bill Guerin. „Wir wissen, was für ein Typ er ist. Wir wissen, wie ernst er seine Rolle nimmt. Ehrlich gesagt, ist seine Faceoff-Quote eine der besten in der Liga. Das ist natürlich sehr attraktiv für uns. Wir haben in dieser Abteilung schon eine Weile zu kämpfen. Hinzu kommen sein Unterzahlspiel und die Tatsache, dass er, seitdem er uns verlassen hat, zwei Stanley Cups gewonnen hat. Es ist einfach von unschätzbarem Wert, diese Erfahrung ins Team zurückzubringen. Ich glaube, es war gut für Nico, ein paar Mal woanders zu spielen, zu sehen, was es da draußen gibt, zu sehen, was er tun kann. Er weiß, wie wichtig seine Rolle für die Mannschaft ist, und er ist auch sehr stolz darauf. Ich freue mich sehr, dass er wieder dabei ist.“

Die Wild schafften es in fünf der letzten sechs Jahre in die Stanley Cup Playoffs, kamen dabei aber nie über die Erste Runde hinaus. Mit Rückkehrer Sturm soll dies nun gelingen.

„Unsere Mannschaft ist jetzt besser als noch vor ein paar Tagen“, betont Guerin.

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