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Der Start für die reguläre Saison 2020/21 in der NHL ist für den 13. Januar vorgesehen. Zur Einstimmung präsentiert NHL.com/de eine Serie mit den drei wichtigsten Fragen, mit denen sich die 31 Teams auseinandersetzen müssen.
In dieser Ausgabe: Nashville Predators

Für die Nashville Predators war die vergangene Spielzeit nicht der erhoffte Durchbruch. Das Franchise gehörte in den zurückliegenden Jahren immer zu den besten Mannschaften der Liga. Trotz der starken Hauptrunden und einer Presidents' Trophy in der Saison 2017/18 konnte sich das Team aus Music City in den Stanley Cup Playoffs nie durchsetzen und scheiterte spätestens in der zweiten Runde.
In der zurückliegenden Saison gehörten die Predators nicht zum ausgemachten Favoritenkreis und rangierten zur Unterbrechung der Saison nur auf dem sechsten Rang der Western Conference. In der Qualifikationsrunde zu den Stanley Cup Playoffs scheiterte das Team um den Norris-Trophy-Gewinner Roman Josi an den Arizona Coyotes, die als Außenseiter in die Serie startete, mit 3:1 gewann und das Saisonaus für Nashville besiegelten.
\[Schauen Sie sich die drei größten Fragen an, mit denen jedes NHL-Team in die Saison 2020/21 geht\]
Der Glanz der vergangenen Jahre ist in Nashville etwas ermattet, was auch daran liegt, dass die Top-Spieler nicht an die früheren Leistungen anknüpfen konnten. Einzig Josi konnte seine Klasse in der gesamten Saison unter Beweis stellen. Im Gegensatz dazu litten besonders Victor Arvidsson und Matt Duchene unter Ladehemmungen. Das sorgte für Probleme im Offensivspiel, die sich in nur 215 Treffern offenbarten.
1. Kann Roman Josi seine Norris-Trophy-Saison wiederholen?
In einer für seine Mannschaft durchwachsenen Saison glänzte Josi als Verteidiger in der eigenen und gegnerischen Zone, führte das Team als Kapitän an und wurde verdient mit der Norris Trophy für den besten NHL-Verteidiger ausgezeichnet. Josi ist damit nicht nur der erste Schweizer, der diese Trophäe gewann, sondern generell der erste seines Landes, der einen individuellen Award in der NHL überreicht bekam. Eine große Ehre, die auch für die kommende Spielzeit große Erwartungen weckt.

Verteidiger Josi ist ein Elite-Spielmacher

In 69 Partien erzielte der offensive Verteidiger 16 Tore und bereitete weitere 49 vor. Mit 65 Punkten stellte er sowohl bei Treffern, Assists als auch Punkten einen neuen persönlichen Bestwert auf und unterstrich seine Leistung aus den Vorjahren. Josi steuerte seit der Saison 2014/15 konstant immer mindestens 49 Punkte bei und trägt seit 2017/18 das "C" auf der Brust.
Um mit den Predators 2020/21 erfolgreich zu sein, muss Josi die Worte seines Verteidiger-Kollegen und Landsmannes Yannik Weber bestätigen. "Er ist für mich momentan der beste Verteidiger der Liga", sagte er über seinen Teamkameraden. Josi weiß aber auch, dass er es nicht allein wird richten können. Bereits in der Vorsaison legte er als Kapitän den Finger in die Wunde, als er die fehlende Konstanz bemängelte. "Wir haben nicht konstant genug gespielt. In einer Liga, in der alle Teams sehr viel gewinnen, ist es wichtig, dass du konstant spielst", blickte er damals auf die zurückliegende Saison. Die Forderung gilt sicher auch für die anstehende Spielzeit.
2. Gehören die Predators noch zu den Top-Teams?
In der Saison 2017/18 sammelte Nashville 117 Punkte und war das Top-Team der Liga. In den Playoffs scheiterte die Mannschaft in der zweiten Runde mit 3:4 an den Winnipeg Jets und musste als Top-Favorit gestartet, eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Auch in der folgenden Spielzeit gelang es den Predators die 100-Punkte-Marke zu erreichen und die Central Division zu gewinnen. Erneut versagten in den Playoffs die Nerven und das Team musste mit 1:4 bereits in Runde eins gegen die Dallas Stars die Segel streichen.

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Nach einer schwachen Saison 2019/20 ist es nun an den Predators zu beweisen, dass sie 2020/21 wieder zur alten Form und den guten Leistungen zurückfinden können. Vor der zurückliegenden Spielzeit wurden im Kader einige Veränderungen durchgeführt. Unter anderem war die Verpflichtung von Matt Duchene ein Hoffnungsmacher für künftige Erfolge auch in den Playoffs.
Es kam anders als erwartet und die Leistungen der Predators stimmten nicht mit den erhofften Entwicklungen überein. Für die anstehende Saison muss Nashville den Beweis erbringen, dass das Franchise weiter zu den besten der NHL gehört. Das sieht auch Ryan Ellis so: "Wir müssen uns da draußen etwas beweisen, so wie jeder andere auch, dass wir noch immer eine Mannschaft sind, die konkurrenzfähig ist." Der Weg, das zu beweisen, führt nur über vollen Einsatz. "Es ist ganz einfach", gab Josi als Kapitän die Richtung vor dem Trainingscamp vor, "wir wollen als eines der Teams bekannt sein, dass in der Liga am härtesten arbeitet".
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3. Werden die Leistungsträger wieder die Stützen der Mannschaft?
Häufig hört man in jeder Sportart und besonders im Eishockey, dass die besten Spieler einer Mannschaft auch wirklich die besten sein müssen. Bei den Predators war das in der vergangenen Saison nicht immer der Fall, was die schwankenden Leistungen und den Absturz in der Tabelle im Vergleich zu den Vorjahren erklärt.
Mit Matt Duchene wurde ein ausgewiesener Punktesammler verpflichtet, der bereits sieben Mal die 50-Punkte-Marke übertraf und in der Vorsaison sogar an 70 Treffern beteiligt war (31 Tore, 39 Vorlagen). Seine erste Saison in Nashville lief mit nur 42 Zählern nicht wie erwartet und war sicher auch einer der Gründe für den mangelnden Erfolg in Music City.

NSH@CHI: Duchene täuscht an und haut Puck den rein

Das schwache Abschneiden einzig an Duchene festzumachen wäre nicht gerecht, da auch die Top-Scorer der Vorsaison nicht an ihre besten Jahre anknüpfen konnten. Ryan Johansen und Viktor Arvidsson rangierten in der teaminternen Punktesammler-Liste 2018/19 noch auf den Rängen eins und drei, rutschten 2019/2020 jedoch deutlich ab. Während Johansen mit 36 Punkten (14 Tore, 22 Vorlagen) immerhin noch der fünftbeste Scorer der Predators war, fiel Arvidsson auf nur noch 28 Zähler ab (15/13).
Wenn die Predators 2020/21 in die Playoffs einziehen wollen, dann müssen neben Josi und Filip Forsberg auch die anderen Leistungsträger wieder die besten Spieler der Mannschaft werden. "Wir haben einen Kern an Top-Spielern, die besser spielen können und das müssen sie auch", erhöhte General Manager David Poile bereits den Druck auf die Leistungsträger, "sie müssen unser Team anführen".