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Der NHL-Draft 2019 findet vom 21. bis 23. Juni in der Rogers Arena in Vancouver statt. NHL.com/de bietet dazu eine umfassende Berichterstattung über die spannendsten Themen an. In dieser Ausgabe blicken wir auf die größten Talente aus dem deutschsprachigen Raum.

Das NHL Central Scouting Bureau verfolgt die gesamte Saison über weltweit die Entwicklung der vielversprechendsten jungen Spieler, die im richtigen Alter für den Draft sind. Daraus entsteht eine Rangliste, die die Kandidaten gemäß ihrem Potenzial einstuft. Dieses Jahr stehen fünf Deutsche und sechs Schweizer in der abschließenden Rangfolge. Hier die aussichtsreichsten Kandidaten.
Moritz Seider, D, Adler Mannheim
Der unbestritten beste Kandidat aus Deutschland und der Schweiz ist Moritz Seider, der unter den europäischen Skatern auf Rang sechs geführt wird. Der 18-jährige Verteidiger wuchs diese Saison bei den Adlern Mannheim über sich hinaus. In der regulären Saison erspielte er sich einen Stammplatz beim deutschen Meister, erzielte in 29 Spielen der regulären Saison zwei Tore und vier Assists und beeindruckte besonders in den Playoffs mit fünf Assists in 14 Spielen. Er führte die deutsche U20-Nationalmannschaft als Kapitän mit einem Tor und sechs Assists in fünf Spielen wieder in die Erstklassigkeit und trat später bei der WM der Herren in der Slowakei an, wo er zwei Tore in fünf Spielen erzielte und der Mannschaft ins Viertelfinale verhalf. Dabei zeigte sich Seider für einen jungen Verteidiger erstaunlich sicher und reif und bewies eine Ruhe, Übersicht und ein Spielverständnis, wie man es von einem erfahrenen Star erwartet. Seider dürfte in der ersten Runde gewählt werden.
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Nikita Alexandrov, C, Charlottetown Islanders
Nikita Alexandrov, Sohn von DEL-Veteran Igor Alexandrov, erarbeitete sich diese Saison Platz 29 der nordamerikanischen List. Mit 61 Punkten (27 Tore, 34 Assists) war er der zweitbeste Torschütze und Scorer der Charlottetown Islanders in der Quebec Major Junior Hockey League. Alexandrov kam dank des langjährigen Engagements seines Vaters in der DEL in Burgwedel zur Welt und durchlief den Nachwuchs der Iserlohn Roosters, ehe er 2017 nach Charlottetown wechselte. Mit seiner offensiven Durchschlagskraft ist er eine interessante Option für Teams, die ihrer Offensive mehr Torgefahr und Tiefe verleihen wollen. Er sollte in der zweiten oder dritten Runde gewählt werden.
Valentin Nussbaumer, C, Shawinigan Cataractes
Das wohl größte Schweizer Talent im diesjährigen Draft ist Valentin Nussbaumer. Der Center aus Delsberg wechselte vor der vergangenen Saison vom EHC Biel-Beinne zu den Shawinigan Cataractes in der QMJHL. Mit 38 Punkten (17 Tore, 21 Assists) war er der viertbeste Torschütze und fünftbeste Scorer seiner Mannschaft, die den letzten Platz der Western Conference belegte und in der ersten Runde der Playoffs in sechs Spielen ausschied. International trat er für die U20 der Schweiz an und erreichte mit ihr das Halbfinale der Junioren-WM, wobei er zwei Tore und einen Assist beisteuerte. Nussbaumers größte Stärke ist seine Schnelligkeit, mit der er gegnerische Verteidiger immer wieder überraschen kann. Als Nummer 72 der nordamerikanischen Skater wird er jedoch wohl erst in den späteren Runden in Betracht kommen.
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Yannick Brüschweiler, C, GCK Lions
Ähnlich wie Nussbaumer ist Yannick Brüschweiler einzuschätzen, der als Nummer 60 der europäischen Skater gelistet ist. Der zweite Center der Schweizer Gruppe spielte vergangene Saison teilweise für die U20, teilweise für die Herren der GCK Lions in der Swiss League, der zweiten Schweizer Liga. Bei den Herren erzielte er 21 Punkte (11 Tore, 10 Assists) in 32 Spielen und verdiente sich zwei Spiele für die ZSC Lions in der National League. Er trat gemeinsam mit Nussbaumer bei der Junioren-WM an und sammelte dort drei Tore und einen Assist. Er könnte ein Kandidat für die vierte oder fünfte Runde sein.
Taro Jentzsch, C, Sherbrooke Phoenix
Center Taro Jentzsch führt als 102. der nordamerikanischen Liste ein Trio von drei ehemaligen Berlinern an. Jentzsch gestaltete seine erste Saison in der QMJHL bei den Sherbrooke Phoenix mit 42 Punkten (18 Tore, 24 Assists) durchaus erfolgreich. Damit war er der fünftbeste Torschütze und neuntbeste Scorer unter den Liganeulingen. Bei der Junioren-WM steuerte er vier Tore bei.
Tobias Ancicka, G, Lukko Rauma
Tobias Ancicka ist der einzige Torhüter unter den Kandidaten aus Deutschland und der Schweiz. Der Heilbronner verbrachte die vergangenen drei Jahre mit einer Förderlizenz der Eisbären Berlin im Nachwuchs der Eisbären Juniors und unterschrieb für die kommenden vier Jahre bei Lukko Rauma in Finnland. Er wird an siebter Stelle der zwölf europäischen Torhüter geführt.