PIT@DAL: Kahun versenkt freien Puck nach Turnover

"Es ist großartig für Dominik," lobte Penguins Trainer Mike Sullivan seinen deutschen Angreifer Dominik Kahun nach dem 3:0-Sieg der Pittsburgh Penguins bei den Dallas Stars. Für Kahun stellte der Treffer nach 7:29 Minuten im dritten Drittel das erste Saisontor dar. Nach einer fantastischen Rookie-Spielzeit bei den Chicago Blackhawks fiel es dem 24-Jährigen bislang schwer in Pittsburgh Fuß zu fassen. "Es ist wieder eine ganz andere Welt, alles neu", fasste Kahun gegenüber nhl.com/de noch am 5. Oktober die veränderte Situation zusammen und ergänzte, "ich gewöhne mich langsam daran, ich bin noch nicht richtig angekommen."

Nach Kahuns erstem Assist gegen die Columbus Blue Jackets am 5. Oktober, folgte die zweite Torvorlage gegen die Dallas Stars am 18. Oktober. Eben bei jenen Stars gastierten die Penguins am Samstag, gute Voraussetzungen für einen ersten Kahun-Treffer. Für Sullivan war klar, dass Kahun in den nächsten Matches treffen würde. "Wir hatten das Gefühl, dass er in den vergangenen Partien nahe dran war. Er hatte viele Chancen, aber der Puck wollte einfach nicht im Netz zappeln."

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Kahuns Treffer gegen Dallas spiegelt auch seine veränderte Rolle im neuen Team wider. Der Flügelstürmer läuft in der vierten Reihe auf und nicht, wie noch in Chicago, in einer der Scoring-Formationen. Forecheck sowie Defensivarbeit stehen im Vordergrund und Torchancen ergeben sich weniger durch geniale Spielzüge, vielmehr durch harte Arbeit und erzwungene Fehler. Gegen Dallas war es Kahun, der Ben Bishop im Dallas-Tor unter Druck setzte, als dieser den Puck hinter seinem Arbeitsplatz stoppte. Die Geschwindigkeit des Deutschen zwang Bishop zu einem Fehler. Kahun schob den freien Puck von neben dem Kasten über die Linie und sorgte für die 1:0-Führung der Penguins. "Es war heute ein sehr wichtiges Tor für uns", fand Sullivan die richtigen Worte, um dem Siegtreffer die entscheidende Bedeutung zu verleihen.
Kahuns Treffer war, nach drei Niederlagen der Penguins in Serie, der Knotenlöser für Pittsburgh. Bryan Rust und Brandon Tanev ließen noch zwei weitere Treffer folgen und besorgten so den Endstand. Die Treffer aus diversen Formationen sprechen für die Ausgeglichenheit der Pens. "Uns gefällt die Mischung, die wir gerade habe sehr gut. Jeder kämpft für den Anderen. Wir haben auf dem zurückliegenden Auswärtstrip nur einen Sieg eingefahren, aber es hätten mehr sein können. Zurückblickend hatten wir nur ein schlechtes Drittel in diesen Partien, und das war heute das zweite. Die Art, wie die Mannschaft geantwortet hat, gefiel mir", lobte Sullivan die Ausgeglichenheit in seinem Team. Der Startschuss zu einem starken Schlussabschnitt kam von Kahun, vielleicht war es der Anstoß für ihn, die Anlaufschwierigkeiten in Pittsburgh hinter sich zu lassen.

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Für die kommenden Wochen wäre es ihm zu wünschen, dass er sich durch den Treffer das nötige Selbstvertrauen erarbeitet hat, dass er braucht um an die Leistung und Punkteausbeute der vergangenen Saison anzuknüpfen. Bei den Blackhawks verbuchte Kahun in 82 Begegnungen 13 Treffer und 24 Vorlagen. Im Oktober der Vorsaison gelangen ihm ein Treffer und sechs Vorlagen. Mit nur einer weiteren verbleibenden Partie scheint es unwahrscheinlich, dass dieser Meilenstein auch 2019 erreicht wird.
Drei besondere Duelle stehen für Kahun und Pittsburgh bis zum 9. November auf dem Spielplan. Gegen die Philadelphia Flyers geht es am 29. Oktober in der 'Schlacht um Pennsylvania' um die Vorherrschaft im Bundesstaat. Der Rivalitätsgedanke ist in Kahuns neuer Heimat stark ausgeprägt, das dürfte auch dem Deutschen bereits aufgefallen sein. Die sechstbeste Defensive der Liga dürfte für die Penguins-Angreifer ein wahrer Prüfstein werden. Anschließend gastieren die Edmonton Oilers in Pittsburgh. Kahun trifft auf seinen Nationalmannschaftkollegen Leon Draisaitl und wird sich im Deutschen-Duell mit dem Superstar messen. Die Motivation dem Landsmann in nichts nachzustehen, kann weitere Kräfte freisetzen.
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Der vermutlich speziellste Moment wird das Aufeinandertreffen mit den Blackhawks am 9. November. Die Mannschaft, für die Kahun in der Vorsaison auflief, gastiert dann in der PPG Paints Arena und die ehemaligen Mitspieler werden gespannt auf die Entwicklung ihres Ex-Rookies sein. Auch für Kahun dürfte es ein neues Gefühl sein, wenn er gegen die Franchise auf dem Eis steht, die ihm den Sprung in die NHL ermöglicht hat. Mit dem Knotenlöser gegen Dallas im Hinterkopf wird es das Ziel des deutschen Angreifers sein, auch in diesen besonderen Partien zu punkten und seinen Namen auf dem Spielbericht zu verewigen.