NSH@PIT: Kahun trifft nach Galchekyuks Pass

In der Partie der Pittsburgh Penguins gegen die Nashville Predators in der PPG Paints Arena am Samstag legten die Hausherren los wie die Feuerwehr und in einer der Hauptrollen war Dominik Kahun zu sehen. Der deutsche Stürmer der Penguins vollendete eine schöne Vorlage von Alex Galchenyuk, der ihn von hinter dem Tor nach vorne anspielte, zum 2:0 nach nur 65 gespielten Sekunden. Zuvor hatte Bryan Rust Pittsburgh nach 33 Sekunden mit 1:0 in Führung geschossen.

"Wir starteten unglaublich gut", verdeutlichte der Auftakttorschütze Rust. "Aber dann haben wir irgendwie den Fuß vom Gas genommen und sie kamen wirklich stark zurück."
Was Rust ansprach war die Tatsache, dass die Penguins zwar während einer Überzahl in der 10. Minute noch auf 3:0 erhöhten, doch nach dem ersten Wechsel ihre Gegner immer besser ins Spiel kamen und schließlich in der 49. Minute zum 4:4 ausgleichen konnten. Galchenyuk hatte ein weiteres Powerplay in der 29. Minute genutzt, um nach dem ersten Treffer der Predators den alten Abstand wieder herzustellen. Das dritte Überzahlspiel von Jake Guentzel 63 Sekunden vor dem Ende und ein Empty-Net-Tor brachte schließlich die Entscheidung zum 6:4-Sieg.
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"Wir haben eine späte Möglichkeit im Powerplay bekommen und natürlich haben diese Jungs den Unterschied gemacht", sagte Pittsburghs Trainer Mike Sullivan. "Meine Hoffnung ist, dass wir aus diesem Spiel sehr viel mitnehmen. ... Es ist eine großartige Möglichkeit für uns Lektionen wie diese zu lernen ohne Verluste hinzunehmen, die bei einer Niederlage entstehen."
Die Penguins, die nach wie vor und noch ein paar Wochen ohne ihren Kapitän und Topscorer Sidney Crosby auskommen müssen, konnten trotzdem zwölf Siege in ihren vergangenen 16 Spielen einfahren und sechs in den vergangenen sieben. Mit einer Bilanz von 23-11-4 haben sich die Penguins auf den zweiten Platz der Metropolitan Division hinter den Washington Capitals vorgearbeitet.

PIT@DET: Kahun zeigt einen tollen Trick und trifft

Selbst der lange Zeit souveräne Spitzenreiter scheint bei neun Punkten Rückstand aber zwei absolvierten Spielen weniger zumindest in Sichtweite. Nach dieser komfortablen Lage der Penguins zur Mitte der regulären Saison hatte es lange Zeit nicht ausgesehen.
Seinen Beitrag dazu leistete eben auch Kahun, wie bei seinem Tor am Samstag. Er scheint sich in Pittsburgh immer besser zurecht zu finden, nachdem er im vergangenen Sommer nach seiner Rookie-Saison durch einen Trade mit den Chicago Blackhawks nach Pittsburgh kam.
"Vor ein paar Jahren wurde mir noch gesagt, dass ich zu klein und zu schwach sei für die NHL", sagte Kahun im November rückblickend im Gespräch mit NHL.com/de. "Ich habe aber immer daran geglaubt, dass ich es schaffen kann, was sich zum Glück bewahrheitet hat."
Dabei legte er einen ungewöhnlichen Weg zurück, denn nach seinen Jahren in Nordamerika schon zu Juniorenzeiten, in denen er aus den genannten Gründen vergeblich wartete, dass ihn eine NHL-Mannschaft draften würde, ging er zurück nach Deutschland und spiele in der DEL für den EHC Red Bull München. Normalerweise das Ende für eine NHL-Karriere.
Doch Kahun nutzte auch starke Auftritte in der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 2018, als die Deutschen unter Trainer Marco Sturm sensationell die Silbermedaille gewannen, und bei der IIHF Weltmeisterschaft im selben Jahr, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen, so dass ihn mehrere Teams im folgenden Sommer verpflichten wollten. Plötzlich hatte er die Qual der Wahl und das Rennen machte schließlich Chicago.

VAN@PIT: Kahun versenkt den Rebound

Kahun setzte sich im Trainingscamp überraschend sofort durch und begann gleich in der NHL, ohne ins Farmteam zu müssen. Alle 82 Spiele durfte er mit den Blackhawks absolvieren und verdeutlichte mit 37 Punkten (13 Tore, 24 Assists) und einer Plus 10 seine NHL-Tauglichkeit.
Jetzt steht Kahun nach 37 Spielen der Saison 2019/20 bei 21 Punkten (neun Tore, zwölf Assists) und strengt sich an, die Werte seiner ersten Spielzeit zu toppen. "Wenn man gut spielt und versucht, alles richtig zu machen, kommen die Punkte automatisch", gab Kahun als eines seiner wichtigsten Mottos aus. "Man darf sich bloß keinen Kopf machen."
Anscheinend funktioniert das bei ihm ganz gut. Nicht ganz unwichtig, denn sein, mit einem Jahresgehalt von 925.000 US-Dollar dotierter Einstiegsvertrag läuft am Saisonende aus und je erfolgreicher Kahun spielt, desto höher wird sein Anschlussvertrag taxiert sein.
Das Tor am Samstag war sein vierter Punkt in den zurückliegenden fünf Spielen. Dabei ist es für Kahun auch kein Problem, dass er schon mehrfach die Reihe wechseln musste. "Das zeigt doch, dass mich der Trainer überall einsetzen kann", findet er eine Erklärung dafür. "Das finde ich grundsätzlich positiv. Ich gebe einfach mein Bestes und schaue, was dabei herauskommt."
Herauskommen soll am Ende der regulären Saison insbesondere die erste Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs, die ihm in der abgelaufenen Saison mit Chicago nicht vergönnt war. Von daher hat sich der Wechsel für ihn voll ausgezahlt und vielleicht wird er sogar zum Volltreffer. Kahun leistet auf jeden Fall seinen Teil dazu.