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Jaden Schwartz traf für die St. Louis Blues zwar 25 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels zur letztendlich vorentscheidenden Führung, und auch Torhüter Jake Allen überzeugte mit 21 Rettungstaten beim knappen 2:1-Erfolg in Spiel Fünf gegen die Nashville Predators, doch der eigentliche Held des Abends war in St. Louis ein Mann, den zuvor wohl nur wenige für diese Rolle im Blickfeld hatten: Dmitrij Jaskin.

Vor allem auch Dank seine Mithilfe erzwangen nun die Blues ein sechstes Spiel in Nashville, konnten in der Serie auf nun 2:3 verkürzen.
Schwartz, der die Blues mit nun 8 Punkten (4 Toren, 4 Assists) teamintern anführt, traf bereits seinen dritten spielentscheidenden Treffer. Damit erreichte er den Franchise-Rekord in dieser Kategorie, der bisher von Brett Hull (1988 und 1990), Scott Young (2001) und David Backes (2016) gehalten wird.
Jaskin eröffnete jedoch nicht nur den Torreigen zum 1:0 in seinem ersten Einsatz der Playoffs des Jahres 2017, er überzeugte auch sonst auf ganzer Linie, dürfte aus dem Kader der Blues nach dieser starken Leistung in der Nacht nicht mehr wegzudenken sein.

Der Führungstreffer war dabei nicht nur der erste Erfolg für ihn in der KO-Runde, es war zugleich auch sein erstes Tor seit dem 3. Dezember des Vorjahres. In der gestrigen Nacht kam er am Ende sogar auf stolze acht Torschüsse. Der zweithöchste Wert für einen Spieler in der diesjährigen Postseason. Eine tolle Bilanz für einen Spieler, welcher nur durch die Verletzung von Alexander Steen überhaupt einen Platz im Roster der Blues ergatterte.
Steen hatte den Treffer von Jaskin sogar vorher angekündigt. "Ja, er hat schon vor dem Spiel zu mir gesagt, dass ich in Tor schießen würde", so der glückliche Torschütze nach dem Spiel zu den Reportern.
Und Steens Vorhersage wurde dann tatsächlich Realität, wie wir jetzt wissen. Eine gute Einschätzung, wenn man berücksichtigt, dass er in über 50 Saisonspielen zuvor nur einen einzigen Treffer erzielen konnte.
Sein Führungstor beflügelte die zuvor etwas mutlos agierenden Blues bei ihrem Heimspiel. Und letztendlich half der Treffer eben auch entscheidend die Saison des Heimteams noch einmal zu verlängern, indem sie das Spiel letztendlich knapp mit 2:1 für sich entscheiden konnten.
Es war der erste Einsatz von Jaskin seit dem 9. April. Damals spielte St. Louis gegen das Kellerkind aus Denver, die Colorado Avalanche.
"Das ist unglaublich" jubelte der Ersatz von Steen. "Wir mussten liefern, und wir haben es geschafft. Jetzt sind wir alle sehr glücklich. Wir dürfen uns jetzt noch ein paar Minuten freuen, doch dann geht es darum sich neu zu fokussieren, sich auf das nächste wichtige Spiel vorzubereiten. Ich hatte gehofft, dass ich etwas Frische in den Kader bringen könnte heute. Und das hat ja auch ganz gut geklappt."
Die acht Torschüsse des Abends bedeuten für Jaskin einen neuen Karrierebestwert. Und das ausgerechnet in einem so wichtigen Spiel. Kein schlechter Zeitpunkt dafür! Und auch vier der insgesamt 31 Hits des Teams wurden übrigens von ihm ausgeteilt. Seine Eiszeit betrug dabei 15 Minuten und 46 Sekunden. Man kann hm also wahrlich keine Untätigkeit vorwerfen. Ganz im Gegenteil, er zählte zu den großen Aktivposten seines Teams am Abend in St. Louis.
Coach Yeo war im Rückblick dann auch entsprechend zufrieden: "Wir haben das gezeigt was wir uns vor dem Spiel ausgerechnet hatten. Dass er so stark auftritt war natürlich so nicht zu erwarten, obwohl wir ihm schon vertraut haben. Aber acht Schüsse und ein Tor sind natürlich schon etwas ganz Besonderes. Er war heute der Unterschied im Spiel."
Jaskin hatte sich zuletzt durch freiwillige extra Trainingseinheiten in Form gehalten. Zusammen mit einigen anderen Aktiven des Teams nahm er jede Gelegenheit war zu skaten und jede freiwillige Trainingseinheit mitzumachen, die angeboten wurde. Das hat sich nun bezahlt gemacht.

So hatte er es auch im Vorjahr gehalten, als er in einer ganz ähnlichen Lage am Ende der gefeierte Mann in Spiel Fünf der Serie gegen die Dallas Stars war, als er beim 4:1-Sieg seines Teams ebenfalls mit einem Treffer erfolgreich war.
"Es fällt einem immer schwer, wenn man etwas außen vor ist und diese Extraschichten schieben muss beim Training", so der 24-Jährige nach dem Spiel am Freitagabend. "Man muss das im Kopf verarbeiten, muss da durch, auch wenn es schwer fällt. Aber nur so geht es."
Das hat er mit seinem tollen Auftritt nun bewiesen. Man darf gespannt sein welche Rolle Jaskin in den nächsten Spielen von Coach Yeo zugedacht bekommt. In der Form von Spiel Fünf dürfte er jedenfalls ziemlich unentbehrlich für die Blues sein.