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In einer Serie präsentiert NHL.com/de diese Woche die zehn besten Spieler auf den verschiedenen Positionen/Bereichen. Heute gibt es die Top 10 der deutschsprachigen NHL-Spieler aller Zeiten.

Ein Trend, der erst vor gut 40 Jahren begann, hat mittlerweile eine Reihe an guten Spielern aus dem deutschsprachigen Raum hervorgebracht, die in der NHL für Furore sorgten. Wir haben die unserer Meinung nach besten zehn Deutschen, Österreicher und Schweizer zusammengestellt, die in der NHL aktiv waren oder noch sind.
1. Olaf Kölzig, Torwart, Deutschland, (1989/90-2008/09)
Der Torhüter Olaf Kölzig führt unsere Liste an, wenn gleich seine Einstufung als deutscher Eishockeyspieler umstritten ist, nachdem er in Johannesburg, Südafrika als Sohn deutscher Eltern geboren wurde und im Alter von drei Jahren mit ihnen nach Kanada auswanderte, also nie in Deutschland gelebt hat. Trotzdem entschied sich Kölzig für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen, im Gegensatz zu einem Dany Heatley, der trotz deutscher Staatsbürgerschaft für Kanada auflief. Für uns das entscheidende Kriterium Kölzig zu listen und Heatley nicht.
Im Jahre 1989 wurde Kölzig von den Washington Capitals in der ersten Runde an insgesamt 19. Stelle gedraftet. Dieser Organisation sollte er 19 Jahre lang treu bleiben und bei ihr seine persönlichen Erfolge feiern. Zwischen 1989 und 1996 stand Kölzig sowohl bei den Capitals wie auch bei deren AHL-Farmteam, den Rochester Americans/Portland Pirates, im Kasten. Mit den Pirates gewann er im Jahre 1994 den Calder Cup.
Den Posten als Nummer 1 der Capitals im Tor eroberte sich Kölzig in der Saison 1997/98 aufgrund mehrerer verletzungsbedingter Pausen von Bill Ranford. Der Deutsche nutzte seine Chance und schloss die Spielzeit mit einer Bilanz von 33-18-10 bei einer Fangquote von 92,0 Prozent und einem Gegentrefferschnitt von 2,20 ab.

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Im gleichen Jahr nahm Kölzig zum ersten Mal an einem NHL All-Star Game teil. Zwei Jahre später im Jahre 2000 wurde er noch einmal in die Auswahl der Besten berufen. Am Ende der Saison 1999/2000 gewann 'Olie the Goalie' die Vezina Trophy als bester Torwart der Liga. Auch für sein soziales Engagement wurde Kölzig mehrmals geehrt. Im Jahre 2001 wurde ihm der NHL Foundation Player Award überreicht und 2006 wurde ihm die King Clancy Memorial Trophy verliehen.
Seine Karriere beendete Olaf Kölzig nach der Saison 2008/09 bei den Tampa Bay Lightning für die er acht Spiele bestritten hatte. In insgesamt 719 NHL-Partien kam Kölzig auf eine Bilanz von 303-297-63. Er konnte 35 Shutouts für sich verbuchen und brachte es auf einen Gegentrefferschnitt von 2,71 bei einer Fangquote von 90,6 Prozent.
Kölzig ist der einzige deutsche Spieler in der Geschichte der NHL, der mindestens eine der großen NHL-Trophäen für besondere persönliche Leistungen verliehen bekommen hat. 1998 stand er mit den Capitals im Stanley Cup Finale, unterlag jedoch glatt in vier Spielen gegen die Detroit Red Wings.
2. Thomas Vanek, Stürmer, Österreich, (2005/06-heute)
Bereits im Alter von 14 Jahren wagte Thomas Vanek den Sprung nach Übersee und entwickelte sich dort zu einem NHL-Topscorer par excellence. Von den Sioux Falls Stampede (USHL) über die University of Minnesota führte sein Weg zu den Buffalo Sabres, die ihn beim NHL Draft 2003 an insgesamt 5. Stelle in der ersten Runde gezogen hatten. Schon in seiner Rookie-Saison, als er es in 81 Partien auf 25 Tore und 48 Scorerpunkte gebracht hatte, sorgte der Österreicher mit tschechisch-slowakischen Wurzeln für Furore.

Überragend verlief für ihn die darauffolgende Spielzeit, die er mit 43 Toren als fünftbester Torschütze der Liga und mit dem besten +/-Wert von +47 abschließen konnte. Im Jahr 2007 wurde Vanek als Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet. Auch in den folgenden gut sechs Saisons bei den Sabres war auf den Torinstinkt von Vanek Verlass. In insgesamt 598 Saisonpartien schoss er 254 Tore für Buffalo. 2009 nahm Vanek als erster Österreicher an einem NHL All Star Game teil. Am 1. Oktober 2013 wurde Vanek zusammen mit Steve Ott zum Teamkapitän der Sabres ernannt.
Nur 26 Tage danach wurde er an die New York Islanders abgegeben. Für die Islanders bestritt Vanek 47 Partien, ehe er die Saison bei den Montreal Canadiens beendete. Im Sommer 2014 unterschrieb der Linksaußen als Unrestricted Free Agent einen 3-Jahres Vertrag bei den Minnesota Wild. Als weitere Stationen folgten Detroit, Florida, Vancouver und Columbus.
Ähnliches: [Thomas Vanek wird noch lange nicht ausgemustert]
Mit einem Punkteschnitt von 0,763 pro Spiel in insgesamt 1.034 NHL-Partien inklusive Playoffs ist Thomas Vanek der erfolgreichste Spieler aus Österreich, Deutschland oder der Schweiz in der Geschichte der NHL.
3. Mark Streit, Verteidiger, Schweiz (2005/06-2017/18)
Er war das Gesicht des Schweizer Eishockeys und ein Vorbild für viele Nachwuchsspieler aus der Alpenrepublik. Mark Streit ist ein NHL-Spätstarter. Als er 2004 von den Montreal Canadiens in der neunte Runde an insgesamt 262. Stelle gedraftet wurde, war der Verteidiger bereits 26 Jahre alt. Mit fast 28 Jahren, am 8. Oktober 2005, bestritt er mit den Frankokanadiern gegen die Toronto Maple Leafs seine erste NHL-Partie.
Der Vorzeigeathlet, der seine Schlittschuhe noch für die New York Islanders, Philadelphia Flyers und Pittsburgh Penguins schnürte, hat insgesamt 820 NHL-Spiele absolviert und es dabei auf sagenhafte 449 Scorerpunkte (100 Tore, 349 Assists) gebracht.

Kein anderer Verteidiger aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz hat in der Geschichte der NHL bei entsprechender Spielanzahl mehr Punkte pro Spiel (0,547) erzielt als der langjährige frühere Kapitän der Islanders. Die Saison 2007/08 beendete Streit mit 62 Scorerpunkten und war damit drittbester Verteidiger der Liga. Von den Canadiens wurde er anschließend für die Bill Masterton Trophy nominiert.
Im Jahr 2009 bestritt Streit als erster Schweizer Spieler ein NHL All-Star Game. Die Spielzeit beendete er mit 56 Punkten als bester Scorer der Islanders. Zum krönenden Abschluss seiner Karriere gewann er als erster Schweizer Feldspieler 2017 mit den Penguins den Stanley Cup. Montreal nahm ihn zwar anschließend unter Vertrag, doch als sie ihn nach nur zwei Spielen ins Farmteam schicken wollten, machte der sympathische Berner mit dem aktiven Eishockey Schluss.
4. Marco Sturm, Stürmer, Deutschland, (1997/98-2011/12)
Bei den absolvierten NHL-Spielen hat ihn Vanek zwar mittlerweile überholt, doch Marco Sturms 1.006 Partien auf der großen Bühne NHL sind ebenfalls beeindruckend. Er war der erste deutsche Stürmer, der sich in der NHL durchsetzen konnte. Gedraftet wurde der gebürtige Dingolfinger von den San Jose Sharks im Jahre 1996.
Bereits in der Spielzeit 1997/98, am 4. Oktober 1997, gab der damals 21-Jährige sein NHL-Debüt gegen die Chicago Blackhawks und schoss in dieser Partie auch postwendend das Game Winning Goal.

Marco Sturm

Über sieben Spielzeiten lang war Sturm eine feste Größe bei den Sharks für die er inklusive Playoffs 591 Spiele bestritt und es dabei auf 288 Scorerpunkte brachte. Während seiner Zeit bei den Nordkaliforniern wurde Sturm 1999 in das NHL All-Star Game berufen.
Am 30. November 2005 einigten sich die San Jose Sharks mit den Boston Bruins auf einen Tausch. Zusammen mit Verteidiger Brad Stuart und Stürmer Wayne Primeau wurde Sturm gegen Center Joe Thornton abgegeben. Sturms Leistungen tat das keinen Abbruch. Mit insgesamt 59 Scorerpunkten (29 Tore, 30 Assists) feierte er in dieser Saison eine Bestleistung für einen deutschen Spieler, die erst Leon Draisaitl elf Jahre später brechen konnte. In den folgenden vier Jahren schoss Sturm in drei Spielzeiten jeweils mehr als 20 Tore. 2007/08 war er mit 27 Treffern Bostons bester Torschütze.
Kurz bevor er sich von seiner zweiten Knieoperation erholt hatte, wurde Sturm Mitte Dezember 2010 zu den Los Angeles Kings getradet. Die Kalifornier setzten ihn jedoch am 25. Februar auf die Waiverliste, von der sich die Washington Capitals seine Dienste sicherten.
In der Spielzeit 2011/12 waren die Vancouver Canucks und die Florida Panthers Sturms letzte NHL-Stationen. In insgesamt 938 regulären Saisonspielen brachte es der deutsche Flügelstürmer mit 242 Tore und 245 Assists auf 487 Punkte.
5. Uwe Krupp, Verteidiger, Deutschland, (1986/87-2002/03)
Spätestens seit seinem 1-0 Siegtreffer in der dritten Verlängerung des vierten Stanley Cup Finalspiels zwischen den Colorado Avalanche und den Florida Panthers im Jahre 1996 wurde Uwe Krupp zur deutschen Eishockeylegende. Die Avalanche sicherten sich durch sein Tor erstmalig den Stanley Cup und Krupp war der erste deutsche Eishockeyspieler überhaupt, der diese begehrte Trophäe in die Höhe hieven durfte.
Krupps NHL-Karriere hatte Mitte der 80er Jahre bei den Buffalo Sabres begonnen, die ihn beim NHL Draft 1983 in der elften Runde an 214. Stelle gezogen hatten. In der Spielzeit 1986/87 bestritt er 26 Partien für die Sabres. Im gleichen Jahr hatte er mit den Rochester Americans in der AHL den Calder Cup gewonnen.

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Von Jahr zu Jahr verbesserte Krupp seine Punktausbeute bei den Sabres. In der Spielzeit 1990/91 wurde der 1,98m große Abwehrhüne sogar für das NHL All Star Game nominiert. Am 25. Oktober 1991 gaben die Sabres Krupp zusammen mit Pierre Turgeon gegen Pat LaFontaine an die New York Islanders ab, für die er drei Spielzeiten lang aktiv war und zu ihren besten Verteidigern in dieser Zeit zählte.
Seine nächste NHL-Station waren die Quebec Nordiques/Colorado Avalanche, die sich ihn beim NHL Draft 1994 zusammen mit einem Erstrundenpick im Tausch gegen Ron Sutter und einem Draft Pick der ersten Runde gesichert hatten. Seine aktive NHL-Karriere beendete Krupp bei den Atlanta Thrashers, für die er in der Saison 2002/03 noch vier Spiele bestritten hatte.
Von 1998 bis 2002 absolvierte Krupp 30 reguläre Saisonspiele und zwei Playoffpartien für die Detroit Red Wings, mit denen er 2002 erneut den Stanley Cup Sieg feiern durfte, auch wenn sein Name aufgrund zu geringer Beteiligung nicht eingraviert wurde. In insgesamt 729 NHL-Begegnungen gelangen dem jetzigen Trainer 69 Treffer und 212 Assist. In 81 Playoffspielen brachte er es auf sechs Tore und 23 Vorlagen.
6. Dennis Seidenberg, Verteidiger, Deutschland, (2002/03-heute)
Der 3. März 2010 dürfte mit einem dicken Ausrufezeichen im Kalender von Dennis Seidenberg vermerkt sein. An diesem Tag wurde der Verteidiger von den Florida Panthers zu den Boston Bruins transferiert, was im Nachhinein als ausgesprochener Glücksfall für ihn zu werten ist. War Seidenberg zuvor nur eine kleine Nummer, festigte sich der gebürtige Schwenninger bei den Bruins und krönte sich selbst nur ein Jahr später mit dem Gewinn des Stanley Cups. Der zweite Deutsche nach Uwe Krupp 1996, dem dieses Kunststück gelang. Beeindruckend dabei war, dass er nicht nur ein Ergänzungsspieler war, sondern viel Eiszeit zumeist an der Seite von Zdeno Chara abspulen musste.
Auch wenn Seidenbergs Stärke nicht darin liegt Punkte zu sammeln, sondern eher seine defensiven Aufgaben richtig gut zu vollbringen, adelten ihn die Experten, als sein Name mehrmals als Kandidat für den wertvollsten Spieler der Playoffs genannt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt musste Seidenberg einen dornigen Weg mit vielen Rückstufungen oder Verletzungspausen, die ihn immer wieder zurückwarfen, gehen.

Seine NHL-Karriere begann bei den Philadelphia Flyers, die ihn 2001 in der sechsten Runde drafteten. Er spielte aber mehr im Farmteam, denn in der NHL. 2006 ging es zu den Phoenix Coyotes und nur ein Jahr später der Wechsel zu den Carolina Hurricanes, wo Seidenberg wenigstens zum Stamm gehörte. 2009 verpflichteten ihn die Panthers.Insgesamt hat Seidenberg 859 NHL-Spiele absolviert und dabei 251 Punkte mit 44 Toren und 207 Vorlagen gesammelt. Seine beste Spielzeit war das Meisterjahr 2010/11 mit 32 Punkten. Als ihn die Bruins im Sommer 2016 aus dem laufenden Vertrag herauskauften, schloss er sich nach starken Vorstellungen beim World Cup of Hockey 2016 für Team Europa den Islanders an. Derzeit ist er vertragslos und hofft auf ein weiteres Engagement. Doch egal, was der Weg für ihn noch bringt, mit seinem Stanley Cup Sieg hat er sich bereits unsterblich gemacht.
7. Jochen Hecht, Stürmer, Deutschland, (1998/99-2012/13)
13 Spielzeiten war Jochen Hecht für die St. Louis Blues, Edmonton Oilers und Buffalo Sabres in der NHL aktiv, ehe er 2013 seine Karriere in Nordamerika beendete und danach noch für seinen Heimatklub Adler Mannheim in der DEL spielte. Hecht war nie ein extrovertierter Starspieler, sondern ein introvertierter, solider Center der hinteren Reihen, der in seinen Hochphasen immerhin um die 50 Punkte im Jahr sammelte.
Seine beste Saison hatte er 2006/07, als er für die Sabres in 76 Spielen 56 Punkte verbuchte. Sein Plus-Minus-Wert insgesamt liegt bei genau Plus 100, was seine Wertigkeit als guter Zwei-Wege Center unterstreicht.
Seine 495 Punkte in 892 NHL-Spielen machen ihn nach Marco Sturm zum zweiterfolgreichsten Stürmer aus Deutschland aller Zeiten. Sein Schnitt liegt mit 0,55 Punkten pro Spiel sogar um 10 Prozent höher als der von Sturm.
Grund genug, dass Hecht es in die Top 10 schafft, weil er so lange auf einem guten Niveau spielte. Hier müssen andere erst die Konstanz beweisen.
8. Christian Ehrhoff, Verteidiger, Deutschland, (2003/04-2015/16)
862 Spiele und dabei 373 Punkte gesammelt. Das sind Werte, die für sich sprechen. Christian Ehrhoff gehört in diese Auflistung, wenngleich er am großen Ziel, den Gewinn des Stanley Cups knapp scheiterte. Im Jahr 2011 unterlag er mit den Vancouver Canucks im entscheidenden siebten Spiel des Finales zu Hause gegen die Boston Bruins mit 0:4.
Ehrhoff hatte in dieser Saison 2010/11 mit 50 Punkten in 79 Spielen seine beste und unterschrieb im darauffolgenden Sommer bei den Buffalo Sabres einen langfristigen Vertrag, der ihn zum teuersten Verteidiger der Liga machte. Seine Werte stagnierten aber ab diesem Zeitpunkt und so richtig glücklich wurde er an seinen weiteren Stationen - die Sabres kauften sich 2014 aus dem Vertrag heraus - Pittsburgh, Los Angeles und Chicago nicht mehr.

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2016 kehrte er in die DEL zu den Kölner Haien zurück und beendete in diesem Frühjahr seine Karriere, die 1999 in Duisburg und Krefeld begonnen hatte und ihn 2003 in die NHL zu den San Jose Sharks führte. Sie hatten ihn im NHL Draft 2001 an insgesamt 106. Stelle in der vierten Runde gedraftet.
Über seine zwölf Spielzeiten in Nordamerika hinweg gehörte Ehrhoff zu den etablierten und bekannten Verteidigern der NHL und galt bereits zu Beginn als großes Talent, was sich in der Nominierung für das Young Star Game im Rahmen des All Star Game 2003 widerspiegelte.
9. Roman Josi, Verteidiger, Schweiz (2011/12-heute)
28 Jahre jung, noch mitten in seiner Karriere und schon in den Top 10 der besten deutschsprachigen NHL-Spieler aller Zeiten. Roman Josi von den Nashville Predators gehört zu den absoluten Top-Verteidigern der Liga. Seine persönliche Saison-Bestleistung liegt bei 61 Punkten mit 14 Toren und 47 Assists aus der Saison 2015/16. Im Jahr darauf hatte der Schweizer wesentlichen Anteil daran, dass seine Predators in das Stanley Cup Finale einzogen, dort allerdings den Penguins in sechs Spielen unterlagen. Josi wurde anschließend zum Kapitän des Teams ernannt.
Heute stehen für ihn 481 Spiele in der regulären Saison mit 78 Toren und 214 Assists zu 292 Punkten sowie 65 Playoffspiele mit acht Toren und 20 Assists zu 28 Punkten zu Buche. Damit liegt sein Punkteschnitt (0,568) deutlich über dem von seinem Freund Streit.

Es gehört nicht viel Mut dazu, darauf zu wetten, dass der Berner in ein paar Jahren in dieser Rangliste noch höher stehen wird, wenn alles planmäßig, also ohne ernsthafte Verletzungen, verläuft.
Schon im Alter von 16 Jahren deutete sich sein Talent an, als er sein Debüt in der Nationalliga A für den SC Bern gab. Ohne den sonst üblichen Weg über die Juniorenligen in Nordamerika wurde Josi 2008 von den Predators in der zweiten Runde an 38. Stelle gedraftet. Ein guter Zug, wie sich herausstellte. 2010 nach seiner Vertragsunterzeichnung musste Josi eine Saison in der AHL verbringen, ehe er am 26.11.2011 zu seinem ersten NHL-Einsatz kam. Seitdem hat er sich nach und nach durchgesetzt.
10. Jonas Hiller, Torwart, Schweiz (2007/08-2015/16)
Der Schweizer Torhüter Jonas Hiller ist ein Phänomen, nicht nur weil er nie gedraftet wurde - die Anaheim Ducks verpflichteten ihn aus der Schweizer Liga vom HC Davos -, sondern weil er während seiner Karriere Rückschläge hinnehmen musste, aber immer wieder aufstand.
Nach seinem Debüt in der Saison 2007/08 - sein erster Einsatz war bei der NHL Premiere 2007 in London - folgte ein Jahr als Backup mit 23 Auftritten, ehe er in der Folgesaison als Nummer 1 bereits zu doppelt so vielen Einsätze kam, da er den langjährigen Stammtorhüter der Ducks Jean-Sebastien Giguere verdrängte.
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Anfang 2011 nach seiner Berufung ins All-Star Game als zweiter Schweizer nach Mark Streit stoppte ihn eine hartnäckige Viruserkrankung, die er erst in der Saison 2011/12 überstanden hatte und postwendend an seine starken Leistungen zuvor anknüpfen konnte.
Sein Status schwand trotz alledem, da junge Talente in Anaheim nachrückten und zu überzeugen wussten. Hiller wechselte schließlich im Sommer 2014 zu den Calgary Flames, was ihn seinem Ziel, einmal den Stanley Cup zu gewinnen, nicht unbedingt näher brachte.
Die Statistikwerte des Schlussmannes sind über die Jahre hinweg exzellent. Nur in seiner letzten NHL-Saison 2015/16 war seine Fangquote niedriger als 91 Prozent. Insgesamt hat er in 404 Spielen, davon 375 Starts, 197 Siege bei 140 Niederlagen und 37 in OT vorzuweisen. Sein Gesamt-Gegentorschnitt liegt trotz seines schlechten Abschlussjahres (9-11-1; GAA 3,51, 87,9 %) bei 2,55 und die Fangquote bei 91,4 Prozent.