Dallas Stars
Erneut hat es für die Dallas Stars nicht gereicht zum ganz großen Wurf. Zum dritten Mal in Folge war im Western Conference Finale Endstation. Trainer Peter DeBoer wurde danach entlassen. Dabei hatte die Franchise aus Texas mit Mikko Rantanen einen riesen Coup während der Saison gelandet. Jetzt laufen vor allem im Sturm die Verträge von erfahrenen Akteuren aus. Matt Duchene hat einen neuen Vertrag bekommen, der in den kommenden vier Spielzeiten mit jeweils 4,5 Millionen US-Dollar den Salary Cap belastet.
Die wichtigste Personalie war wohl der Kapitän. Auch Jamie Benn hat ein neues Arbeitspapier. Der 35-Jährige hat seine gesamte NHL-Karriere in Dallas verbracht. Nach der Demission von DeBoer wird es noch darauf ankommen, für wen sich die Stars als Nachfolger entscheiden. Erst dann wird General Manager Jim Nill „richtig“ ans Arbeiten gehen können.
Die Nachfolgeregelung auf der Trainerposition wird auch für Jake Oettinger von zentraler Bedeutung sein. Der Franchise-Keeper wurde im entscheidenden Spiel gegen die Edmonton Oilers früh vom Eis geholt. Sollte er sich trotz des Trainerwechsels für ein neues Team entscheiden, brauchen die Stars eine neue Nummer eins. Das könnte dann etwas knifflig werden, da in diesem Sommer hauptsächlich Keeper für die Backup-Rolle auf den Markt kommen werden.
Colorado Avalanche
Die Lawine aus Denver würde gerne in der Ära mit Nathan MacKinnon und Cale Makar noch einmal den Stanley Cup in die Höhe stemmen. Für die kommende Saison sind zwei Mannschaftsteile im Prinzip schon fix. Im Sturm stehen vier komplette Reihen unter Vertrag. Jonathan Drouin, Jimmy Vesey und Joel Kiviranta können nach derzeitigem Stand auf die Suche nach neuen Arbeitgebern gehen. Die Rückkehr von Kapitän Gabriel Landeskog hat im Angriff viel Druck vom Kessel genommen. Der Schwede bringt Tiefe und Qualität in den Kader.
Im Tor sind mit Mackenzie Blackwood und Scott Wedgewood auch beide Positionen besetzt. Bleibt die Abwehr, wo noch mindestens zwei Positionen vakant sind. Allerdings hat General Manager Chris MacFarland mit knapp zehn Millionen US-Dollar relativ wenig Spielraum unter dem Salary Cap. Wohl auch deshalb wurden die Stürmer Charlie Coyle und Miles Wood im Tausch für Draftpicks und Stürmer Gavin Brindley nach Columbus geschickt. Hinzu kommt, dass Colorado sowohl 2025 als auch 2026 im NHL Draft in den ersten drei Runden keinen Pick hat. Da wird MacFarlands Verhandlungsgeschick gefragt sein. Vielleicht, um Platz zu machen für Ryan Lindgren. Der Verteidiger, zur Trading Deadline von den New York Rangers in die Rocky Mountains gekommen, könnte als Unrestricted Free Agent den Markt testen.
Minnesota Wild
Die Schwäche der Minnesota Wild in der abgelaufenen Spielzeit waren die Special Teams. In Überzahl kam das Team lediglich auf eine Erfolgsquote von 20,9 Prozent. Das reichte mit Platz 20 fürs hintere Mittelfeld im ligaweiten Vergleich. Noch schlechter sah es in Unterzahl aus. Mit 72,4 Prozent Erfolgsquote waren die Wild das drittschlechteste Team der NHL. Da sollte General Manager Bill Guerin ansetzen, wenn er an die Verpflichtung von neuen Spielern auf dem Free-Agent-Markt denkt. Ein, zwei gestandene Verteidiger würden helfen.
Eine zweite Baustelle haben die Wild im Tor. Nach dem Karriereende von Marc-Andre Fleury sucht Minnesota nach einer adäquaten Nummer zwei für den Schweden Filip Gustavsson. Eine Möglichkeit wäre hier, Jesper Wallstedt zur etatmäßigen Nummer zwei zu befördern. Gustavssons Landsmann hat in den vergangenen beiden Saisons schon etwas NHL-Erfahrung gesammelt. Bei fünf Starts verbuchte er zwei Siege und einen Shutout. Wenn die Wild ihm den nächsten Entwicklungsschritt in der Karriere zutrauen, wäre die Lösung im Tor gefunden. Ansonsten stünden in diesem Sommer wohl ausreichend Alternativen auf dem Markt zur Verfügung, die bei einer etwaigen längeren Verletzung der etatmäßigen Nummer eins diese adäquat vertreten können.
Im Sturm sind nach aktuellem Stand auch noch ein paar Plätze frei. Priorität dürfte hier die Vertragsverlängerung des Österreichers Marco Rossi haben. Der Feldkircher hat sich in den vergangenen beiden Jahren zum Leistungsträger entwickelt und kann am 1. Juli zum Restricted Free Agent werden. Doch selbst wenn Rossi weiter in Minnesota bleibt, könnten die Wild noch Verstärkung auf der Centerposition brauchen. Der finanzielle Spielraum dafür ist da. Aktuell hat Minnesota rund 23 Millionen Euro unter dem Salary Cap frei.