Central Free agency 62825

Die NHL Free Agency 2025 beginnt am 1. Juli um 12:00 Uhr Eastern Time (18:00 Uhr deutscher Zeit). Alle vertragslosen Spieler können ab dann mit beliebigen Teams verhandeln und Verträge abschließen.

NHL.com/de wirft einen Blick auf die UFA-Bedürfnisse aller 32 Teams.

In dieser Ausgabe: Central Division

Winnipeg Jets

Wenn ein Team die Presidents‘ Trophy als bestes Team in der NHL nach der regulären Saison holt, dann weiß man, dass das Team sehr gut ist. Das gilt auch für die Jets. 116 Punkte – da kam kein anderes Team ran. Doch die Mannschaft ereilte das Schicksal so vieler Gewinner der Presidents‘ Trophy in den Jahren zuvor: Zum Titelgewinn reichte es nicht. In der Zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs kam gegen die Dallas Stars mit 2:4 das Aus.

Folglich muss General Manager Kevin Cheveldayoff versuchen, den Kader punktuell zu verbessern. Im Sturm passiert das mit Jonathan Toews. Der Routinier, 2010, 2013 und 2015 Stanley Cup Sieger mit den Chicago Blackhawks, kann der Mannschaft mit seiner Erfahrung in der späten Phase der Playoffs von Nutzen sein. Toews stammt aus Winnipeg und wird entsprechend motiviert sein, in seiner Heimatstadt gute Leistungen zu bringen. Ergänzungen müssen gefunden werden, sollten die potenziellen Unrestricted Free Agents Nikolaj Ehlers, Mason Appleton und Brandon Tanev bei anderen Teams unterkommen. Der finanzielle Spielraum ist vorhanden. Laut capwages.com stehen Cheveldayoff für die nächste Spielzeit noch rund 23,6 Millionen US-Dollar unter dem Salary Cap zur Verfügung. Kaum Handlungsbedarf sollte es in der Hintermannschaft geben. In der Abwehr steht die Stammtruppe noch für die Saison 2025/26 unter Vertrag. Im Tor ist Connor Hellebuyck unumstritten. Mit 191 Gegentoren hatten die Jets in der regulären Saison die beste Abwehr der Liga.

Im Sturm sieht die Lage anders aus. Da Ehlers allem Anschein nach seinen Wert auf dem Markt testen will, müssen sich die Jets noch nach einem Flügelspieler umschauen, der für 25 Tore und 60 Scorerpunkte pro Saison gut ist.

DAL@WPG, Sp5: Ehlers verwertet die Überzahl

Dallas Stars

Erneut hat es für die Dallas Stars nicht gereicht zum ganz großen Wurf. Zum dritten Mal in Folge war im Western Conference Finale Endstation. Trainer Peter DeBoer wurde danach entlassen. Dabei hatte die Franchise aus Texas mit Mikko Rantanen einen riesen Coup während der Saison gelandet. Jetzt laufen vor allem im Sturm die Verträge von erfahrenen Akteuren aus. Matt Duchene hat einen neuen Vertrag bekommen, der in den kommenden vier Spielzeiten mit jeweils 4,5 Millionen US-Dollar den Salary Cap belastet.

Die wichtigste Personalie war wohl der Kapitän. Auch Jamie Benn hat ein neues Arbeitspapier. Der 35-Jährige hat seine gesamte NHL-Karriere in Dallas verbracht. Nach der Demission von DeBoer wird es noch darauf ankommen, für wen sich die Stars als Nachfolger entscheiden. Erst dann wird General Manager Jim Nill „richtig“ ans Arbeiten gehen können.

Die Nachfolgeregelung auf der Trainerposition wird auch für Jake Oettinger von zentraler Bedeutung sein. Der Franchise-Keeper wurde im entscheidenden Spiel gegen die Edmonton Oilers früh vom Eis geholt. Sollte er sich trotz des Trainerwechsels für ein neues Team entscheiden, brauchen die Stars eine neue Nummer eins. Das könnte dann etwas knifflig werden, da in diesem Sommer hauptsächlich Keeper für die Backup-Rolle auf den Markt kommen werden.

Colorado Avalanche

Die Lawine aus Denver würde gerne in der Ära mit Nathan MacKinnon und Cale Makar noch einmal den Stanley Cup in die Höhe stemmen. Für die kommende Saison sind zwei Mannschaftsteile im Prinzip schon fix. Im Sturm stehen vier komplette Reihen unter Vertrag. Jonathan Drouin, Jimmy Vesey und Joel Kiviranta können nach derzeitigem Stand auf die Suche nach neuen Arbeitgebern gehen. Die Rückkehr von Kapitän Gabriel Landeskog hat im Angriff viel Druck vom Kessel genommen. Der Schwede bringt Tiefe und Qualität in den Kader.

Im Tor sind mit Mackenzie Blackwood und Scott Wedgewood auch beide Positionen besetzt. Bleibt die Abwehr, wo noch mindestens zwei Positionen vakant sind. Allerdings hat General Manager Chris MacFarland mit knapp zehn Millionen US-Dollar relativ wenig Spielraum unter dem Salary Cap. Wohl auch deshalb wurden die Stürmer Charlie Coyle und Miles Wood im Tausch für Draftpicks und Stürmer Gavin Brindley nach Columbus geschickt. Hinzu kommt, dass Colorado sowohl 2025 als auch 2026 im NHL Draft in den ersten drei Runden keinen Pick hat. Da wird MacFarlands Verhandlungsgeschick gefragt sein. Vielleicht, um Platz zu machen für Ryan Lindgren. Der Verteidiger, zur Trading Deadline von den New York Rangers in die Rocky Mountains gekommen, könnte als Unrestricted Free Agent den Markt testen.

Minnesota Wild

Die Schwäche der Minnesota Wild in der abgelaufenen Spielzeit waren die Special Teams. In Überzahl kam das Team lediglich auf eine Erfolgsquote von 20,9 Prozent. Das reichte mit Platz 20 fürs hintere Mittelfeld im ligaweiten Vergleich. Noch schlechter sah es in Unterzahl aus. Mit 72,4 Prozent Erfolgsquote waren die Wild das drittschlechteste Team der NHL. Da sollte General Manager Bill Guerin ansetzen, wenn er an die Verpflichtung von neuen Spielern auf dem Free-Agent-Markt denkt. Ein, zwei gestandene Verteidiger würden helfen.

Eine zweite Baustelle haben die Wild im Tor. Nach dem Karriereende von Marc-Andre Fleury sucht Minnesota nach einer adäquaten Nummer zwei für den Schweden Filip Gustavsson. Eine Möglichkeit wäre hier, Jesper Wallstedt zur etatmäßigen Nummer zwei zu befördern. Gustavssons Landsmann hat in den vergangenen beiden Saisons schon etwas NHL-Erfahrung gesammelt. Bei fünf Starts verbuchte er zwei Siege und einen Shutout. Wenn die Wild ihm den nächsten Entwicklungsschritt in der Karriere zutrauen, wäre die Lösung im Tor gefunden. Ansonsten stünden in diesem Sommer wohl ausreichend Alternativen auf dem Markt zur Verfügung, die bei einer etwaigen längeren Verletzung der etatmäßigen Nummer eins diese adäquat vertreten können.

Im Sturm sind nach aktuellem Stand auch noch ein paar Plätze frei. Priorität dürfte hier die Vertragsverlängerung des Österreichers Marco Rossi haben. Der Feldkircher hat sich in den vergangenen beiden Jahren zum Leistungsträger entwickelt und kann am 1. Juli zum Restricted Free Agent werden. Doch selbst wenn Rossi weiter in Minnesota bleibt, könnten die Wild noch Verstärkung auf der Centerposition brauchen. Der finanzielle Spielraum dafür ist da. Aktuell hat Minnesota rund 23 Millionen Euro unter dem Salary Cap frei.

DAL@MIN: Rossi drückt den Puck in der Overtime über die Linie

St. Louis Blues

Ähnlich wie bei den Minnesota Wild, so ist man auch in St. Louis auf der Suche nach Verstärkung auf der Centerposition. Konkret brauchen die Blues jemanden für die zweite Reihe. Der Slowake Dalibor Dvorsky soll in Zukunft in diese Rolle schlüpfen. Er hat mit 45 Scorerpunkten (21-24-45) bei Springfield in seiner ersten Saison in der AHL überzeugt und auch schon zwei Einsätze auf NHL-Level. Doch der dauerhafte Einsatz auf höchstem Level ist wohl erst für übernächste Saison vorgesehen. Bis dahin könnte Mikael Granlund diese Lücke füllen, so sie auf den Free-Agent-Markt kommen.

General Manager Doug Armstrong muss außerdem noch entscheiden, ob er im Tor hinter Jordan Binnington weiter auf Joel Hofer setzt. Der Keeper kann am 1. Juli Restricted Free Agent werden. Sollte sich St. Louis entscheiden, ihm kein Angebot zu machen, muss man auf der Torhüterposition einen Backup suchen.

Nashville Predators

Die Nashville Predators haben im vergangenen Sommer kräftig auf dem Free-Agent-Markt zugeschlagen und sich die Stürmer Steven Stamkos und Jonathan Marchessault sowie Verteidiger Brady Skjej nach Tennessee gelotst. Der Plan ging nicht auf, die Predators verpassten trotz etlicher Top-Verdiener deutlich die Playoffs. Die entscheidende Frage wird sein: Was machen die Predators in diesem Sommer? Geben Sie dem Kader noch mal eine Chance? Oder wird der Kader umgebaut? Mit fünf Picks in den ersten beiden Draftrunden 2025, davon drei in der ersten Runde, haben die Predators ausreichend Möglichkeiten, am Kader für die Zukunft zu basteln.

Mit knapp 16 Millionen US-Dollar an finanziellem Spielraum unter dem Salary Cap, haben auch die Predators noch ausreichend Spielraum, um die Mannschaft punktuell zu ergänzen. Der mit 212 geschossenen Toren zweitschlechteste Sturm der Liga kann dabei genauso Hilfe gebrauchen wie die mit 274 Gegentoren sechstschlechteste Abwehr der NHL in der abgelaufenen Spielzeit.

Utah Mammoth

Die Utah Mammoth gelten als DAS Team, auf das es ab dem 1. Juli zu achten gilt. Die Mammoth waren lange Zeit im Kampf um die Playoffplätze dabei. Mit gut 16 Millionen US-Dollar Platz unter dem Salary Cap haben die Mammoth die Möglichkeit, im Sommer die ganz dicken Fische an Land zu ziehen. Mitchell Marner als Star der ersten Sturmreihe? Aaron Ekblad als Stütze der Verteidigung? Utah hat quasi die freie Auswahl, bei der Suche nach dem fehlenden Puzzleteil – falls die Top-Spieler auf den Markt kommen.

Eines hofft man, mit JJ Peterka gefunden zu haben. Der 23-Jährige wurde in dieser Woche von den Sabres im Tausch für Verteidiger Michael Kesselring und Stürmer Josh Doan zu den Mammoth transferiert. Dort unterschrieb er einen Vertrag über die kommenden fünf Spielzeiten, dotiert mit 38,5 Millionen US-Dollar. Peterka hat in der vergangenen Saison in 77 Spielen 68 Punkte (27 Tore, 41 Vorlagen) erzielt. Er ist auf jeden Fall ein Kandidat für die ersten beiden Sturmreihen.

PHI@BUF: Peterka baut die Führung aus

Chicago Blackhawks

Wie die Utah Mammoth, so haben auch die Chicago Blackhawks derzeit noch jede Menge finanziellen Spielraum unter dem Salary Cap. Über 34 Millionen US-Dollar sind es derzeit. Das Geld dürfte General Manager Kyle Davidson vor allem dafür verwenden, die Abwehr zu stärken. Wyatt Kaiser und Louis Crevier können beide Restricted Free Agents werden. Es wird aber erwartet, dass die Blackhawks den beiden qualifizierte Angebote machen, um die beiden jungen Verteidiger zu halten. Sollte man sich entscheiden, noch einen oder zwei erfahrene Recken für die Hintermannschaft unter Vertrag zu nehmen, stehen genügend Kandidaten zur Verfügung – über Brent Burns, Dmitry Orlov bis Ryan Lindgren und Ivan Provorov.

Dabei haben die Blackhawks schon eine wichtige Personalie vor dem 1. Juli erledigt. Stürmer Ryan Donato hat einen neuen Vertrag über vier Jahre unterschrieben, der ihm pro Saison vier Millionen US-Dollar bringt. Hinter der Zukunft des Schweizers Philipp Kurashev in Chicago steht dagegen ein großes Fragezeichen. Er kann zum 1. Juli den Status eines Unrestricted Free Agents erlangen, sofern ihm die Blackhawks – wonach es aktuell aussieht – kein qualifiziertes Angebot unterbreiten.

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