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Wer vorne selten trifft muss hinten dichthalten

Die Pittsburgh Penguins kassierten nun in zwei Spielen neun Gegentreffer gegen die Nashville Predators, deutlich zu viele

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Star der letzten beiden Spiele in der Stanley Cup-Finalserie des Jahres 2017 zwischen den Pittsburgh Penguins und den Nashville Predators war unzweifelhaft der Torhüter des Außenseiters, Pekka Rinne. Er war es, der dem Team aus Tennessee gegen den Titelverteidiger die Chance zum Serienausgleich lieferte.

Trotz zahlreicher Torchancen konnte Pittsburgh seine herausragende Ausgangssituation nach den ersten beiden Heimsiegen, welche dem Favoriten ursprünglich einmal eine beruhigende 2:0-Serienführung beschert hatten, nicht nutzen, musste nun akzeptieren, dass aus der ehemals als 'Best of 7' angesetzten Serie eine 'Best of 3'-.Auseinandersetzung wurde.

Ein herausragend aufgelegter Torhüter auf der Seite des Gegners wäre alleine allerdings noch kein Grund für die Penguins den schönen Serienvorsprung wieder herzugeben. Gepaart war der enttäuschende Rückschritt, gerade auch in Spiel Vier, mit deutlich zu vielen Gegentoren.

Wenn man es mit dem Toreschießen eine Zeit lang vergleichsweise schwer hat, dann darf man halt keine, oder aber eben nur sehr wenige Gegentreffer kassieren.

Doch auch damit hatten die Pens zuletzt deutlich mehr Probleme als ihnen lieb sein konnte. Immerhin neun Gegentreffer in zwei Auswärtsspielen in Nashville. Eindeutig zu viel, wenn man am Ende als Sieger das Eis in der Bridgestone Arena verlassen will, die als besonders heißblütig bekannten Fans dort nicht zur Hochform auflaufen lassen will.

Video: PIT@NSH, Sp4: Gaudreau vollendet einen Bauerntrick

Matt Murray und seine Vorderleute konnten den Angriffen der Gastgeber jedoch nicht ausreichend standhalten um mit wenigen eigenen Treffern am Ende eine realistische Siegchance zu haben.

So kam es dann auch, dass Murray zum ersten Mal in seiner Kariere zwei aufeinanderfolgende Niederlagen in den Playoffs kassieren musste. Bisher konnte er auf eine erlittene Niederlage stets mit einem Erfolg im nächsten Anlauf kontern. Diesmal nicht.

Spiel Fünf am Donnerstagabend in der PPG Paints Arena zu Pittsburgh kommt nun möglicherweise bereits vorentscheidender Charakter zu.

Insgesamt wirkten die Pens zuletzt deutlich weniger aggressiv, weniger entschlossen als die Jungs aus Nashville. Diese zeigten offenkundig mehr Siegeswillen. Das muss nun bei der Rückkehr der Serie nach Pittsburgh aus Sicht des Champions aus dem Vorjahr dringend wieder anders werden.

Ein Zeichen dieser Unkonzentriertheiten in der Abwehr waren auch die zugelassenen Alleingänge auf den Kasten von Murray. Dieser wurde zu häufig regelrecht im Stich gelassen, musste sich dann alleine der energischen Angriffe des Western Conference-Teams erwehren.

Dabei sah es ja noch deutlich besser aus als die Pinguine Pittsburgh vor ein paar Tagen in Richtung Süden verließen. Der Goalie galt als regelrechte Mauer, gewann fünf von sechs Spielen, hatte er eine Fangquote von über 94%, seit er in der Serie gegen die Ottawa Senators den Job im Tor von Marc-Andre Fleury übernahm. Doch die neun Gegentore in den beiden Spielen in Pittsburgh säten Zweifel auch an seiner Zukunft für das nächste Spiel. Kehren die Pens vielleicht schon am Donnerstag zu Fleury zurück?

Trainer Mike Sullivan wollte sich nach dem Spiel am Abend nicht wirklich konkret äußern: "Wir haben ja gerade erst verloren. Die Eindrücke sind aktuell noch zu frisch um mich mit dem nächsten Spiel zu beschäftigen."

Teamkapitän Sidney Crosby sah die Probleme auch gar nicht wirklich so dramatisch: "Wir hatten heute doch schon wieder ein deutlich besseres Level. Natürlich passt das Ergebnis nicht in unsere Vorstellungen. Doch wenn wir uns weiterhin so viele Chancen in der Offensive erarbeiten, dann werden wir auch wieder Erfolge einfahren."

Sein Coach sah in der Abwehr allerdings schon Ansätze für Verbesserungspotential: "In beiden Auswärtsspielen waren Gegentreffer dabei, die man hätte durchaus besser verteidigen können. Aber unser Vertrauen in diese Gruppe ist groß. Sie wissen wie man Spiele gewinnt. Im Heimspiel werden wir die passenden Antworten liefern können."

Ob er dann aber noch im Tor stehen wird, darüber machte sich Murray gegenüber NHL.com/de nach Spiel Vier noch keine Sorgen. Zumindest nicht öffentlich. "Ich mache mir da keine Gedanken. Ich bereite mich immer so vor als wenn ich auch spiele. Die Entscheidung liegt aber nicht bei mir. Darum muss ich mich darum auch nicht sorgen."

Video: PIT@NSH, Sp4: Murray wehrt Forsberg ab

Grundsätzlich gilt Murray jedoch als ein Günstling von Sullivan. Schon in den Minor League Zeiten war er der Stammtorwart von Sullivans Team. Und auch im Vorjahr gewann er zusammen mit dem Coach ja 15 Playoff-Spiele für den späteren Titelgewinner der NHL.

"Und ganz ehrlich, ich denke ich habe heute überwiegend gut gespielt" ergänzte der Keeper. "Das Ergebnis ist ja nicht immer alles. Und das Gefühl war gar nicht schlecht heute auf dem Eis."

Und natürlich kann man dem Goalie an der erneuten Pleite nicht die alleinige Schuld geben. Doch es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Trainer die Möglichkeit eines Torhüterwechsels nutzt um seine gesamte Defensive aufzurütteln. Man darf gespannt sein, ob Sullivan diese Karte am Donnerstag spielen wird.

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