Die Rangers mit dem ʺMatchballʺ
Im Heimspiel können es die New Yorker gegen die Montreal Canadiens nun richten
von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor
Mika Zibanejad und seinem entscheidenden Tor in der fünfzehnten Minute der Verlängerung zum 3:2-Sieg in Montreal haben es die New York Rangers in erster Linie zu verdanken, dass sie nun am Samstagabend in eigener Halle den ersten 'Matchball' in ihrer Serie gegen die Canadiens haben werden.
Auch Torhüter Henrik Lundqvist war mit 34 Rettungstaten erneut ein erwartet verlässlicher Rückhalt für die 'Blueshirts', welche durch den zweiten Sieg in Folge gegen die Kanadier so nun den zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand nun in eine 3:2-Führung verwandeln konnten.
Das sprichwörtliche 'Momentum' in der Serie hat sich damit nun innerhalb weniger Tage abermals komplett gedreht, die nach Spiel Drei noch vergleichsweise ratlos wirkenden New Yorker können nun mit viel Optimismus in die nächsten Tage schauen, müssen nun 'nur' noch eine der nächsten beiden Partien gewinnen um die erste KO-Runde der diesjährigen Playoffs in der besten Eishockeyliga der Welt erfolgreich zu überstehen.
Zibanejad, der bekanntlich erst durch einen Trade in der letzten Sommerpause aus Ottawa zum Team gestoßen war, traf am Abend nun erstmals in der Overtime in einem Playoff-Spiel. Es war im inzwischen 21. Anlauf auch der perfekte Zeitpunkt um die zwischenzeitlichen 1:0 und 2:1-Rückstände im Spiel aus Sicht seines Teams am Ende noch in einen erfolgreichen Abend für die Rangers zu verwandeln.
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Denn schließlich weist die Statistik der letzten Jahre aus, dass rund 80 Prozent der in Spiel Fünf siegreichen Teams bei vorherigem Seriengleichstand dann am Ende auch als Sieger aus der Serie hervorgehen. Deutet also aktuell tatsächlich schon sehr viel auf die Jungs aus Manhattan als Sieger des Duells hin.
Viel in Erinnerung hat der umjubelte Torschütze nach seinem Siegtreffer allerdings nicht mehr: "Nein, ich weiß gar nicht mehr wirklich was dann los war, ehrlich gesagt. Es ist auf jeden Fall ein großartiges Gefühl. Wir konnten das Spiel gewinnen und ich persönlich konnte etwas beitragen. Und es ist auch ein Stück weit eine Revanche für unsere Niederlage hier zuletzt nach Verlängerung."
Diesmal sahen die Rangers in der Verlängerung auch tatsächlich durchgängig deutlich besser aus, hatten das Spiel weitestgehend gut unter Kontrolle im Bell Centre in Montreal. Das Torschussverhältnis in der Overtime betrug bis zum Siegtreffer 10:3 zu Gunsten der Gäste.
Nach dem Spiel gab sich der Schütze des entscheidenden Treffers allerdings erstaunlich bescheiden: "In den Playoffs ist es ganz egal wer das entscheidende Tor schießt, solange das eigene Team am Ende dann gewinnt."
Dabei hatte der Stürmer nicht nur bei seinem Treffer zum 3:2 geglänzt. Zuvor hatte er schon Jesper Fast herrlich in Szene gesetzt, der dann den ersten Treffer des Abends erzielt hatte. Und das auch noch in Unterzahl. Hierbei pflückte er einen Pass von Montreals Alex Galchenyuk herrlich aus der Luft und spielte ihn dann gekonnt weiter zu Fast.
Zudem blockte er erfolgreich auch noch zwei Torschüsse des Gegners und kam am Ende immerhin auf eine Bilanz von + 2 mit seinem Treffer und dem zusätzlichen Assistpunkt an diesem Abend.
Auch Dan Girardi gab sich nach dem Spiel voll des Lobes für seinen Teamkameraden und erleichtert über den Spielausgang: "Wir sind drangeblieben, haben das Spiel im Laufe der Minuten immer besser in den Griff bekommen und dann am Ende noch einmal ordentlich Druck gemacht."
Entsprechend gut und zuversichtlich war die Stimmung auch auf der Rangers-Bank. "Wir hatten schon das ganze Spiel über ein gutes Gefühl. Daher waren wir bis zum Schluss sehr zuversichtlich was den Spielausgang betrifft."
Und auch im Hinblick auf das nun anstehende Spiel Sechs der Serie gibt es für die eigentlich eher heimschwachen Rangers viel Grund zu Optimismus. Von den elf PO-Serien gegen die Canadiens seit dem Jahre 1950 ging keine einzige bisher über die volle Distanz von sieben Spielen. Vier Mal hingegen gab es sechs Spiele bis zur Entscheidung gegen Montreal. Und alle Vier haben bisher die New Yorker gewonnen.
In Anbetracht der jüngsten Heimschwäche will man bei den Rangers allerdings von Statistiken aktuell gar nicht so viel wissen. Das bestätigte auch Girardi im Gespräch mit den Medienvertretern vor Ort. "Wir sind eigentlich keine großen Freunde von solchen Statistiken. Wir müssen einfach wieder die Einstellung an den Tag legen um unser Heimspiel für uns zu entscheiden. Mit der Einstellung von unserem 2:1-Erfolg in Spiel Vier bin ich optimistisch. So muss es auch in Spiel Sechs zur Sache gehen."
"Wir brauchen jetzt noch einen Sieg, und auf dieses Spiel heute Nacht lässt sich dafür sehr gut aufbauen."
Am Samstag werden wir dann also sehen ob Zibanejad, Girardi, Lundqvist & Co den Trend erfolgreich fortsetzen können. Hält man es mit den Canadiens, dann wird man natürlich eher auf ein erneutes Auftreten der Heimschwäche der New Yorker hoffen.