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Nashville sieht sich optimal aufgestellt

NHL.com/de 31 in 31: Die Analyse der Predators für die Saison 2019/20

von Axel Jeroma @NHLde / NHL.com/de Autor

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.

In dieser Ausgabe geht es um die Nashville Predators.

Im Lager der Nashville Predators herrschte in den vergangenen Wochen alles andere als hektische Betriebsamkeit. Rege Transferaktivitäten waren nicht zu verzeichnen. Zwei Personalentscheidungen für die bevorstehende Saison 2019/20 sorgten dennoch für gewisses Aufsehen. Sie betrafen die Verpflichtung von Matt Duchene, der zuletzt bei den Columbus Blue Jackets sein Geld verdient hatte und den Abgang von P.K. Subban zu den New Jersey Devils.

Video: BOS@CBJ, Sp3: Duchene baut Führung im Powerplay aus

Neben Center Duchene sind lediglich Verteidiger Steven Santini als Bestandteil des Subban-Trades mit den Devils und Daniel Carr von den Chicago Wolves aus der AHL zum Kader hinzugekommen. Colton Sissons (sieben Jahre) und Rocco Grimaldi (ein Jahr) unterschrieben jeweils Anschlussverträge. Nicht mehr zum Team gehören Brian Boyle und Wayne Simmonds, die beide während der abgelaufenen Saison zu den Predators gestoßen waren.

Tiefgreifende Änderungen innerhalb der Belegschaft erschienen den Verantwortlichen nicht notwendig. Warum auch? Die Predators boten 2018/19 über weite Strecken gute Leistungen und gewannen mit 100 Punkten die starke Central Division. In der Western Conference belegten sie den dritten Platz. Einen Wermutstropfen gab es allerdings mit dem Erstrundenaus in den Stanley Cup Playoffs gegen die Dallas Stars. Damit blieben die Predators zum zweiten Mal in Folge in der Postseason deutlich hinter den eigenen hochgesteckten erwartungen zurück.

 

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Eine dritte Enttäuschung nacheinander im Anschluss an die Hauptrunde soll sich nach dem Willen von General Manager David Poile nicht einstellen. "Ich bin optimistisch. Mit Duchene und den anderen Centern sind wir in der Sturmmitte nun bestens aufgestellt. Wir sollten daher in der Lage sein, in der Offensive im Vergleich zum Vorjahr zuzulegen. Ich hoffe, dass uns das zum Einzug in die Playoffs verhilft und wir dort erfolgreich abschneiden werden", sagte er im Ausblick auf die kommende Spielzeit.

Die Schlüsselspieler

Das Rückgrat der Mannschaft bilden Torhüter Pekka Rinne, Kapitän und Verteidiger Roman Josi sowie die erste Angriffsreihe mit Filip Forsberg, Ryan Johansen und Viktor Arvidsson. Schlussmann Rinne war 2018/19 der gewohnt sichere Rückhalt zwischen den Pfosten. Er bestritt 56 Partien (55 Starts, 30 Siege) in der regulären Saison und hatte eine Fangquote von 91,8 Prozent vorzuweisen. Viermal blieb er ohne Gegentreffer.

Video: Top 10 Spielzüge aus 2018/19: Ryan Johansen

Blueliner Josi stellte mit 15 Toren in 82 Begegnungen seine persönliche Bestleistung aus der Saison 2014/15 ein. Mit 56 Punkten landete er in der teaminternen Scorerwertung hinter Johansen (64) auf dem zweiten Platz. Auf den Rängen drei und vier folgten Forsberg (50) und Arvidsson (48). Beide konnten wegen Verletzungen jedoch nur etwas mehr als zwei Drittel der Hauptrunde absolvieren, sonst wäre ihre Ausbeute sicherlich höher ausgefallen. Mit Duchene kommt nun ein exzellenter Scorer hinzu, der bereits zweimal eine reguläre Saison mit 70 Punkten abschloss.

Schweizer Wertarbeit

Der Berner Josi geht in seine dritte Saison als Kapitän. Er gehört traditionell zu den Spielern mit den meisten Einsatzzeiten in der NHL. In der zu Ende gegangenen Hauptrunde bestritt er alle 82 Begegnungen, wobei für ihn eine durchschnittliche Arbeitszeit von 25:10 Minuten pro Match zu Buche stand. Damit stand er bei den Predators auf Rang eins und in der Gesamtwertung der Liga auf dem fünften Platz.

Mit Yannick Weber setzt Nashville auf einen weiteren Schweizer Verteidiger. Im Gegensatz zu Josi liegt sein Aufgabenbereich fast ausschließlich in der Defensivarbeit. Mit seiner engagierten Zweikampfführung und mitunter harten Checks macht er den gegnerischen Spielern das Leben schwer. Weber verzeichnete in der zurückliegenden Runde 62 Spiele, zwei Tore und sechs Vorlagen.

Sie könnten nachrücken

In der vergangenen Saison tasteten sich Verteidiger Dante Fabbro und Stürmer Eeli Tolvanen zaghaft an die NHL heran. Künftig werden sie vermutlich eine wesentlich bedeutendere Rolle im Team einnehmen.

Dem 21 Jahre alten Fabbro wird sogar zugetraut, die Spielzeit an der Seite von Josi oder Matthias Ekholm als Top-4-Verteidiger zu beginnen. Der Erstrundenpick (Nr. 16) beim NHL Draft 2016 kam in allen sechs Playoff-Duellen gegen die Stars zum Einsatz und verbuchte einen Assist. In der regulären Saison lief er viermal auf und erzielte ein Tor.

Tolvanen, Gesamtpick Nr. 30 beim NHL Draft 2017, brachte es ebenfalls auf vier Hauptrunden-Auftritte. Ihm gelangen dabei ein Treffer und eine Vorlage. In der AHL überzeugte er mit 35 Punkten (15 Tore, 20 Assists) in 58 Spielen für Milwaukee. Der Trainerstab der Predators ist überzeugt, dass er sich mittelfristig zu einem Top-6-Angreifer entwickeln kann.

Stärken

Die Defensive der Predators zählt mit zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Mit 214 Gegentoren stellten die Predators 2018/19 die drittbeste Abwehr hinter den New York Islanders (196) und den Dallas Stars (202). Durchsetzungsfähig sind die Predators am Bullypunkt und im Penalty-Killing. In der abgelaufenen Serie gewannen sie 51,5 Prozent der Puckwürfe und schafften damit den fünftbesten Wert aller 31 Mannschaften. In Unterzahl betrug die Erfolgsquote 82,1 Prozent, was Platz sechs in der Endabrechnung bedeutete.

Video: NSH@DAL, Sp4: Josi trifft als Einziger für Predators

Gut bestückt ist außerdem die Offensive, vor allem auf der Centerposition. Neben Neuzugang Duchene sind dort auch Johansen, Kyle Turris, Nick Bonino und Sissons zu Hause. Viele Konkurrenten dürften ob dieser Auswahl neidvoll nach Nashville blicken.

Entwicklungspotenzial

Deutlich zulegen müssen die Predators beim Powerplay. Die Probleme in Überzahl zogen sich wie ein roter Faden durch die gesamte letzte Saison. Weder in der Hauptrunde (12,9 Prozent Erfolgsquote) noch in den Playoffs (0 Prozent) fanden sie ein geeignetes Rezept. Luft nach oben besteht darüber hinaus beim Abschluss. Allzu oft ließ die Mannschaft gute Torgelegenheiten liegen oder legte generell nicht die gewünschte Durchschlagskraft in der Offensive an den Tag. Das rächte sich vor allem in den Playoffs in den Vergleichen mit Dallas.

Playoff-Chancen

Es müsste schon einiges gehörig schieflaufen, damit die Schützlinge von Trainer Peter Laviolette die Endrunde verpassen. Die Qualität und Tiefe in allen Bereichen ist groß genug, um einen der ersten drei Plätze in der Central Division zu belegen und sich damit direkt für die Playoffs zu qualifizieren. Sollten alle Spieler gesund bleiben und die Predators ihre wenigen Schwachpunkte ausmerzen, gehören sie zu den heißen Anwärtern auf den Stanley Cup.

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