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Die NHL feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum blickt NHL.com/de an jedem ersten Samstag eines Monats in chronologischer Reihenfolge auf jeweils ein Jahrzehnt in der ruhmreichen Geschichte der NHL zurück.

Die Jahre 1960 bis 1969:
Zu Beginn der 60er Jahre wurde die Musik der Jugend rockiger, die Beatles hatten am 17. August 1960 ihren ersten Auftritt in Hamburg und 1962 wurden die Rolling Stones im Londoner Stadtteil Chelsey gegründet. Am 13. August 1961 begann der Bau der Berliner Mauer, die 28 Jahre lang die größte Stadt Deutschlands trennen sollte. Der Kalte Krieg bestimmte weltweit die Außen- und Sicherheitspolitik der Nationen und nahm mit der Kubakrise 1962 bedrohliche Ausmaße an. Andererseits feierten die Hippies vom 15.-17. August in Bethel mit dem Woodstock-Festival einen musikalischen Höhepunkt und die Bürgerrechtsbewegungen in den USA, die 68er-Bewegung sowie Studentenrevolten leiteten einen gesellschaftlichen Umbruch ein. Am 12. April 1961 startete Kosmonaut Juri Gagarin zum ersten Raumflug eines Menschen und gut acht Jahre später, am 21. Juli 1969, betraten mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin zwei Astronauten der Apollo 11 als erste Menschen den Mond.
Auch in der National Hockey League kam es Ende der 60er Jahre zu bedeutenden Veränderungen. Die Zeit der 'Original Six', jener sechs Mannschaften die von 1942 bis 1967 25 Jahre lang als einzige Teams am Spielbetrieb der NHL teilnahmen, endete ebenso wie die Dominanz der Montreal Canadiens, die von 1955 bis 1960 fünfmal hintereinander den Stanley Cup gewinnen konnten.
Ein überraschender Champion

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Ausgerechnet die Chicago Black Hawks, deren letzter Finaleinzug bereits 16 Jahre zurücklag, beendeten mit 4-2 Siegen im Halbfinale die Dominanz der Canadiens. Im anschließenden Stanley Cup Finale bezwangen die Black Hawks unter Coach Rudy Pilous die Detroit Red Wings ebenfalls mit 4-2. Chicagos legendäre, begnadete Stürmer Bobby Hull und Stan Mikita standen in diesem Jahr zum ersten Mal in einem Finale um die begehrte Trophäe. Mit Ausnahme dieses Triumphes der Black Hawks, gingen während der Original Six Phase der NHL alle weiteren Titel an die Canadiens (10), die Detroit Red Wings (5) und die Toronto Maple Leafs (9).
Die Zeit der Maple Leafs unter Imlach
Im folgenden Jahr hatte das lange Warten der Maple Leafs Anhänger ein Ende. Die Maple Leafs bezwangen unter der Regie ihres zur Saison 1958/59 angeheurten Trainers Punch Imlach im Finale 1962 den amtierenden Stanley Cup Champion aus Chicago in sechs Spielen. Mikita konnte zwar mit 21 Scorerpunkten in diesem Jahr den 1955 aufgestellten Playoffrekord von Gordie Howe brechen, doch im sechsten Spiel des Finales, das die Maple Leafs im Chicago Stadium nach torlosen zwei Spielabschnitten mit 2-1 gewannen, reichte die Offensivpower des in der Slowakei geborenen und in Kanada aufgewachsenen Stürmers nicht aus.
Imlach hatte sich dazu entschieden in Toronto keinen kompletten Neuaufbau zu beginnen, sondern erfahrene Spieler, wie Al Arbour, Eddie Shack oder Red Kelly zu aquirieren und Nachwuchsspieler aus der Region, wie einen Frank Mahovlich oder Center Dave Keon zu integrieren. Tim Horton und George Armstrong gehörten ebenso zum Gerüst der 60er Maple Leafs wie Schlussmann Johnny Bower.
In den Jahren 1963 und 1964 konnten die Maple Leafs ihren Stanley Cup Titel jeweils verteidigen. Anschließend waren wieder zweimal die Canadiens dran, bevor die Maple Leafs 1967 zum 13. und bis heute letzten Mal den Stanley Cup in Empfang nehmen durften. Keon wurde mit der 1965 eingeführten Conn Smythe Trophy als bester Spieler in den Playoffs ausgezeichnet. Kein Maple Leaf nach ihm kam erneut zu solchen Ehren.

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Die Liga expandiert
Zur Saison 1967/68 nahmen weitere sechs Mannschaften den Spielbetrieb in der NHL auf. Die Los Angeles Kings, die Minnesota North Stars, die Oakland Seals, die Philadelphia Flyers, die Pittsburgh Penguins sowie die St. Louis Blues erhielten eine Franchiselizenz und gingen an den Start. Die Liga wurde in zwei Divisionen aufgeteilt, wobei die sechs 'Neulinge' in der Western und die Original Six in der Eastern antraten. Die ersten vier Mannschaften einer jeden Division spielten in zwei Playoffrunden den Divisionschampion aus, der anschließend im Stanley Cup Finale gegen den Champion der anderen Gruppe antrat. Dementsprechend war es keine Überraschung, dass sich in den Jahren 1968 und 1969 jeweils der Sieger der Eastern Division gegen die von Scotty Bowman trainierten Blues mit einem Sweep (4-0 Siege) durchsetzen konnte. Zum 15. und 16. Mal kam der Stanley Cup Sieger aus der frankokanadischen Metropole - sein Name lautete Canadiens.
Gleich zu Beginn des folgenden Jahrzehnts sollte mit dem berühmtesten Tor der Eishockeygeschichte das 29-jährige Warten einer NHL-Franchise auf ihren nächsten Stanley Cup Triumph ein Ende haben.
Namhafte Spieler aus dieser Epoche:
Johnny Bower, Torwart, Stanley Cup Champion (1962, 1963, 1964, 1967), HHOF (1976)
Johnny Bucyk, Stürmer, Stanley Cup Champion (1970, 1972), HHOF (1981)
Glenn Hall, Torwart, Stanley Cup Champion (1961), HHOF (1975)
Tim Horton, Verteidiger, Stanley Cup Champion (1962, 1963, 1964, 1967), HHOF (1977)
Bobby Hull, Stürmer, Stanley Cup Champion (1961), HHOF (1983)
Dave Keon, Stürmer, Stanley Cup Champion (1962, 1963, 1964, 1967), HHOF (1986)
Frank Mahovlich, Stürmer, Stanley Cup Champion (1962, 1963, 1964, 1967, 1971, 1973), HHOF (1981)
Stan Mikita, Stürmer, Stanley Cup Champion (1961), HHOF (1983)
Pierre Pilote, Verteidiger, Stanley Cup Champion (1961), HHOF (1975)
J.C. Tremblay, Verteidiger, Stanley Cup Champion (1965, 1966, 1968, 1969, 1971), HHOF (-)
Norm Ullman, Stürmer, Stanley Cup Champion (-), HHOF (1982)
Lorne 'Gump' Worsley, Torwart, Stanley Cup Champion (1965, 1966, 1968, 1969), HHOF (1980)