"Es ist hart derzeit. Wir versuchen etwas Positives zu finden, auf das wir aufbauen können. Doch das gelingt einfach nicht. Das ist sehr frustrierend", beklagte Stürmer Patrick Kane entnervt nach der neuerlichen Pleite gegen das Kellerkind. "Wenn wir in Rückstand geraten, brechen wir regelrecht auseinander. Das ist ganz bitter mitzuerleben."
Längst vergessen die freudige Erwartungshaltung, die nach der gelungenen Saisonpremiere am 5. Oktober noch im Umfeld herrschte, als das Team den Titelverteidiger Pittsburgh Penguins mit einem spektakulären 10:1-Sieg förmlich vom Eis fegte.
Nach dem Verlust vieler Publikumslieblinge wie Marian Hossa, Artemi Panarin, Niklas Hjalmarsson, Scott Darling oder auch Trevor van Riemsdyk über den Sommer tat der gelungene Auftakt damals vielen richtig gut. Doch das Glücksgefühl sollte nicht lange erhalten bleiben im Herbst. Offenkundig wird somit, dass nicht alle Personalentscheidungen der Verantwortlichen im Vorfeld der neuen Saison richtig waren.
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Seit dem Titelgewinn 2010 waren die Blackhawks schon häufiger gezwungen, den Kader umzubauen und populäre Spieler abzugeben, da sich das Gehaltsgefüge im Team stetig veränderte. Immer wieder ging es gut, es folgten die Meisterschaften 2013 und 2015.
Doch dieses Jahr scheint Bowman das das Glück mit den Neuzugängen verlassen zu haben. Während es ihm zuvor regelmäßig gelang, hochkarätige Abgänge wie Dustin Byfuglien, Andrew Ladd, Brian Campbell, Andrew Shaw und Antti Niemi zu kompensieren, hat das diesmal nicht so gut funktioniert.
Ein weiteres Manko: Der kleiner werdende Kern von Schlüsselspielern rund um die Identifikationsfiguren Patrick Kane und Jonathan Toews kommt augenscheinlich in die Jahre. Zudem darf die Verletzung von Torhüter Corey Crawford nicht außer Acht gelassen werden, wenn nach Gründen für die unbefriedigende sportliche Situation gesucht wird. Crawford fiel zuletzt über Monate aus, was sich auf Dauer eben auch negativ auswirkt.