bruins off day 0510

Die blanken Zahlen können manchmal trügerisch sein und über den tatsächlichen Verlauf einer Partie hinwegtäuschen. 5:2-Tore, 40,0 Prozent Powerplay-Effektivität und eine 1:0-Serienführung nach Spiel 1 in einem Eastern Conference Finale. Eishockeyherz was willst du mehr, wenn du für die Boston Bruins schlägst und nicht für deren Rivalen, die Carolina Hurricanes?

Unbestritten können die Bruins mit dem Ausgang der Partie am Donnerstagabend im heimischen TD Garden zufrieden sein, doch sich darauf verlassen, dass die kommenden Aufgaben ebenfalls zu ihren Gunsten ausgehen werden, sollten sie sich nicht.
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Wenn man nicht den Fehler begeht, vom Ergebnis her die Partie zu analysieren, sondern vom Spielverlauf, dann wird man feststellen, dass das Team von Coach Bruce Cassidy keineswegs so dominant war, wie die Zahlen auf den ersten Blick vermuten lassen.
40 Minuten lang waren die Gäste aus Raleigh das spielbestimmende Team gewesen. Die Bruins waren mehr am Reagieren, denn am Agieren und hatten es letztendlich ihrem starken Schlussdrittel zu verdanken, dass sie am Ende doch noch das Eis als Sieger verlassen durften.
Bostons Spielern wird der zusätzliche Ruhetag gut tun, um sich zu sammeln und das Geschehene aufzuarbeiten, denn um in einem Aufeinandertreffen in einer Best-of-Seven-Serie zu bestehen, sollte man annähernd 60 Minuten lang an sein Limit gehen können.
Der zusätzliche Tag Pause wird uns sehr dienlich sein, wenn man bedenkt, dass wir im zweiten Drittel ziemlich eingebrochen sind. Doch es war ja nicht so, dass wir durchgehend schlecht gespielt hätten. Die Jungs haben ihre Sache auch gut gemacht. Jetzt heißt es wieder Kräfte zu sammeln, das richtige Lineup zu finden, sich auf die Special Teams zu konzentrieren und uns als Gruppe zu sammeln", verriet Cassidy am Freitagmorgen die weitere Vorgehensweise für die kommenden Tage.

CAR@BOS, Sp1: Wagner macht es klar

Verteidiger Torey Krug hob trotz der erwähnten Kritik noch einmal hervor, wie enorm wichtig es für sie gewesen sei, dass sie die Partie am Ende doch noch für sich entscheiden konnten.
"Die Stimmung in der Kabine hat gepasst. Jeder hatte sich vorgenommen, einen Zahn zuzulegen und die Geschichte zum Guten zu wenden. Uns war bewusst, dass nicht alles perfekt gelaufen ist, doch sie haben das in der Defensive auch richtig gut gemacht. Wir werden alles unternehmen, um für die kommenden Herausforderungen bereit zu sein", versprach der 28-jährige Blueliner.
Die Notwendigkeit Lehren aus der Begegnung, vor allem aus den ersten zwei Durchgängen, zu ziehen sieht Center Joakim Nordstrom. "Sie haben ein klasse Forechecking betrieben, da haben wir schlecht ausgesehen. Hier gibt es Verbesserungsbedarf", so der seit sieben Partien punktlose schwedische Stürmer.
Das letzte persönliche Erfolgserlebnis von Chris Wagner liegt indessen noch nicht so lange zurück. Er setzte 122 Sekunden vor dem Ertönen der Sirene mit seinem ersten Playofftor in diesem Jahr den Schlusspunkt.
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"Man muss sich natürlich auch erst auf den neuen Gegner einstellen. Das sind wieder ganz andere Kerle als Columbus sie hat. Wir wissen auch, dass wir besser werden müssen. Das ist mehr unsere Aufgabe, denn die des Trainers", nahm Wagner die Spieler in die Verantwortung und hatte auch respektvolle Worte für die Hurricanes übrig: "Sie sind richtig stark. Ich würde nicht sagen, dass sie uns überrascht haben. Sie haben immerhin Washington bezwungen."
Gelassen blickte Bostons Kapitän Zdeno Chara auf das gestrige Geschehen zurück: "Das war das erste Spiel, da läuft noch nicht alles rund. Überrascht haben sie [die Hurricanes] mich aber auf keinen Fall. Das ist ein Mannschaftssport und jeder von uns wird sich auf Spiel 2 richtig vorbereiten und bereit sein."
Ein Wiedersehen mit den Hurricanes zu Spiel 2 des Eastern Conference Finales gibt es für die Bruins am kommenden Sonntag erneut im TD Garden von Boston (3:00 p.m. ET; NBC, CBC, SN, TVAS, NHL-TV).