Die spektakulärsten Freiluftspiele der NHL
Freiluftspiele gab es in der NHL-Geschichte schon so einige, aber welches waren die Bemerkenswertesten?
von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor
Am kommenden Wochenende ist es mal wieder soweit. Mit dem "Centennial Classic 2017" zwischen den Toronto Maple Leafs und den Detroit Red Wings und dem "Bridgestone NHL Winter Classic 2017" zwischen den St. Louis Blues und den Chicago Blackhawks stehen mal wieder zwei spektakuläre NHL-Begegnungen unter freiem Himmel auf dem Programm.
Freiluftspiele in der NHL haben inzwischen eine ansehnliche Tradition. Welches dabei die schönsten und/oder besten waren, das liegt wohl, wie immer bei solchen Ranglisten, alleine im Auge des jeweiligen Betrachters. Natürlich sind den Fans die Spiele besonders gut in Erinnerung, an der die jeweils eigene Lieblingsmannschaft beteiligt war, und welche dann zusätzlich auch noch möglichst sportlich erfolgreich ausgegangen sind.
Doch es gibt auch durchaus objektive Kriterien, die eine Begegnung unter freiem Himmel im Laufe der letzten gut 10 Jahre zu etwas ganz besonderem gemacht haben. Auf vier herausragende Spiele aus diesen inzwischen (je nach Zählweise) rund 20 Vergleichen wollen wir hier und heute noch einmal einen kurzen Blick werfen, uns dabei zudem an dieser Stelle darauf konzentrieren, was sie vielleicht zu so etwas ganz Besonderem gemacht hat.
Das erste offizielle Freiluftspiel im Jahre 2003
Als im Jahre 2003 die Edmonton Oilers die Montreal Canadiens zur Premiere in Alberta unter freiem Himmel empfingen, da war es tatsächlich noch das erste reguläre NHL-Spiel unter freiem Himmel. Und es sollte letztendlich auch ein wahrlich denkwürdiger Abend werden.
Terminlich lag die Veranstaltung damals am 22. November, als sich im Commonwealth Stadium in Alberta über 57.000 Zuschauer versammelten um Zeuge dieses historischen Eishockey-Ereignisses zu werden.
Der Wettergott meinte es an jenem Tag jedoch nicht allzu gut mit allen Beteiligten, herrschten damals doch rund um den geplanten Spieltag unglaublich niedrige Temperaturen in der Gegend. Minus 18 Grad waren es offiziell, mit 'Windchill Faktor' gefühlte -28 Grad Celsius, als die kleidungstechnisch gut eingepackten Spieler die fröstelnden Zuschauer auf den Rängen im weiten Rund möglichst gut zu erwärmen versuchten.
Lange Zeit war im Vorfeld der damaligen Begegnung auch noch völlig unklar geblieben, ob das Spiel unter diesen erschwerten Bedingungen denn überhaupt würde wie geplant stattfinden können.
Das Spiel im Jahre 2003 fand seinerzeit übrigens im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der Edmonton Oilers in der NHL statt. Die Franchise spielt bekanntlich seit 1979 in der besten Eishockey-Liga der Welt. Zudem wurde in der damals laufenden Saison 2003-04 in Edmonton auch noch dem 20. Jahrestag des Gewinns des ersten Stanley Cups der Franchise im Frühjahr 1984 gedacht.
Spielerisch ging es auf dem Eis zunächst, bei diesen erschwerten äußeren Bedingungen, recht zögerlich um nicht zu sagen beschaulich los. Auf der ungewohnt hart gefrorenen Eisfläche tasteten sich beide Teams zunächst minutenlang nur ab. Erst im Laufe der Zeit bekam die Begegnung etwas mehr Leben.
Am Ende eines bitterkalten, aber am Ende doch sehr unterhaltsamen Abends siegten die damals noch von Trainer Claude Julien betreuten Gäste knapp mit 4:3 Toren. Sehr zum Verdruss der großen Mehrheit der der Kälte trotzenden Stadionbesucher natürlich. Doch dieser erfolgreiche Abend in Edmonton begründete dann die inzwischen fest etablierten Freiluftspiele.
Die beiden torreichsten NHL-Spiele unter freiem Himmel
Zwei von den bisher rund 20 NHL-Begegnungen unter freiem Himmel waren mit je 10 Treffern im Spiel die bis dato beiden torreichsten und verdienen sich hier somit auch eine gesonderte Erwähnung, wenn es um die Highlights dieser Spiele geht.
Am Neujahrstag 2009 besiegten die Chicago Blackhawks die Detroit Red Wings in Chicago letztendlich mit 6:4 Toren. Im traditionsreichen Wrigley Field startete seinerzeit übrigens noch Ty Conklin im Tor der Wings. Er war damit tatsächlich der einzige Aktive, der in allen bis dahin drei offiziellen NHL-Spielen unter freiem Himmel zum Einsatz kam.
Denn Conklin spielte auch bereits im Heritage Classic des Jahres 2003 für die Edmonton Oilers und auch für die Pittsburgh Penguins im NHL Winter Classic des Jahres 2008. Am Ende des geschichtsträchtigen Abends verzeichnete Conklin dann übrigens 33 Saves für die Red Wings, bei 37 Versuchen.
Die 10 Treffer erzielten bei diesem torreichen Spektakel vor 40.800 Zuschauern Kris Versteeg, Mikael Samuelsson, Martin Havlat, Ben Eager, Jiri Hudler (2 Stück), Pavel Datsyuk, Brian Rafalski, Brett Lebda und Duncan Keith.
Ebenfalls 10 Treffer konnten die Zuschauer dann bei der Coors Light NHL Stadium Series 2014 im Spiel zwischen den New York Rangers und den New Jersey Devils im Yankee Stadion zu New York bestaunen.
7:3 für die Rangers hieß es hier am Ende vor versammelten 50.100 Zuschauern im bekannten Baseballstadion in Manhattan. Dieses Spiel fand seinerzeit übrigens am 26. Januar statt. Die Begegnung der Lokalrivalen war der erste Teil eines Doppelprogramms in diesem Stadion. Drei Tage später kam es an selber Stelle zu einem weiteren Kräftemessen zwischen den Rangers und den rivalisierenden New York Islanders. Auch dieses konnten die Blueshirts übrigens am Ende erneut für sich entscheiden. Am Ende hieß es hierbei 2:1.
Beim ersten Einsatz der Rangers gegen die Devils ging es allerdings deutlich spektakulärer zu damals. Patrik Elias (2 Treffer), Mats Zuccarello (ebenfalls Doppeltorschütze), Dominic Moore, Carl Hagelin, Rick Nash und Derek Stepan konnten an diesem Tage für ihr jeweiliges Team einnetzen. Und somit war dieses Spiel bis heute eines der torreichsten seiner Art.
Der bisherige Zuschauermagnet unter den Freiluftspielen
Und dann darf in einer solchen Auswahl natürlich auch das Spiel mit den bisher meisten Zuschauern nicht fehlen: Das NHL Winter Classic 2014 fand am 1. Januar statt. In dieser damals insgesamt sechsten Auflage des Winter Classics unterlagen die Detroit Red Wings daheim im riesigen Michigan Stadium von Ann Arbor den Toronto Maple Leafs mit 2:3 nach einem Shootout. Dabei wurde mit 105.491 Zuschauern ein beeindruckender neuer Rekord für eine Eishockeypartie aufgestellt. Die Bilder welche damals um die Welt gingen sind sicherlich hier noch so manchem gut in Erinnerung.
Mit den Toronto Maple Leafs sollte hierbei zudem zum ersten Mal auch ein kanadisches Team teilnehmen.
Zusätzliches Interesse bei den Dans wurde hierbei weltweit natürlich auch dadurch geweckt, dass die beiden an dieser gigantischen Veranstaltung teilnehmenden Mannschaften jeweils ein Vertreter der "Original Six" der NHL, also eines der sechs ursprünglichen Gründungsmitglieder der Liga waren.