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Die Arizona Coyotes setzen ihren bereits vor einigen Wochen eingeschlagenen Erfolgsweg in der NHL relativ still und leise beeindruckend fort. Mit einer Bilanz von derzeit 23-35-11 ist das Franchise aus der Wüste zwar noch immer tief im Tabellenkeller beheimatet, doch die Bilanzen der letzten Tage und Wochen lesen sich inzwischen sehr vielversprechend und geben den Fans der Organisation und ihren Aktiven viel Hoffnung auf eine bessere Zukunft für das leidgeprüfte Team.

Jüngstes Beispiel für die Verbesserungen war das 4:3 nach Shootout über die höher eingeschätzten Los Angeles Kings am Dienstag in der heimischen Gila River Arena.

Durch diesen doppelten Punktgewinn hinderten die Jungs aus Arizona nicht nur die Kings erfolgreich an ihrem eigentlich fest eingeplanten Sprung auf den zweiten Platz in der Pacific Division, sondern die Hausherren steigerten ebenfalls ihre eigene Erfolgsbilanz auf fünf Siege aus den vergangenen sieben Begegnungen (5-1-1) und auf bemerkenswerte 11-3-2 in den vergangenen 16 Spielen.
Wo hätte das Team in den Tabellen nicht stehen können, wenn der Saisonstart im Herbst nicht völlig misslungen wäre, als das Team die ersten elf Spiele der Runde allesamt verloren hatte?
Hinzu kommt, dass neuerdings ungeahnte Helden das große Potenzial der Coyotes in seiner vollen Tiefe offenbaren. Ein Beispiel für diese positiven Ansätze ist Torhüter Adin Hill. Mit 34 Rettungstaten entnervte er die gegnerischen Angreifer, bewies selbst im fälligen Shootout seine große Nervenstärke und feierte am Ende seinen allerersten NHL-Sieg.

Alex Goligoski versenkte den entscheidenden Penalty in der fünften Runde des Shootouts. In den regulären 60 Minuten hatten Clayton Keller, Nick Cousins und Christian Dvorak für Arizona getroffen und dadurch geholfen, dass das Team letztendlich in die Verlängerung kam.
Die Coyotes mussten dabei sogar auf Chef-Trainer Rick Tocchet verzichten, der vorerst aufgrund privater Probleme von seinen Pflichten entbunden wurde. Doch selbst diese Umstellung hatte sie offenkundig nicht wirklich verunsichert.
Zwar konnten die Kings einen zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand noch einmal ausgleichen, nachdem Jeff Carter gleich doppelt traf und Tanner Pearson ebenfalls einnetzte, doch ließen sich die Hausherren davon nicht grundsätzlich entmutigen, blieben entschlossen und konzentriert, so dass sie sich letztendlich mit Glück und Geschick einmal mehr durchsetzen konnten.
"Du gehst da raus und versuchst in jedem Spiel zu liefern", hatte Torschütze Keller nach dem Erfolg eine vergleichsweise einfache Erklärung für den Sieg seiner Jungs parat. "Man versucht immer alles Notwendige dafür zu tun, dass das Team am Ende erfolgreich ist."
Auch der an diesem Abend an der Bande die Verantwortung tragende Coach John MacLean, im Normalfall einer der Assistenten von Tocchet, gab sich nach dem Überraschungssieg gelassen, aber konzentriert: "Der zwischendurch verspielte Vorsprung hat an meiner Einschätzung nichts geändert. Wir haben gut gespielt. Die Jungs waren engagiert, haben gute Spielzüge vorgetragen. L.A. ist halt grundsätzlich ein gutes Team. Und sie haben heute wirklich alles gegeben."

Starter Hill kam zu Einsatzehren, nachdem sich der ursprünglich für den Job zwischen den Pfosten angedachte Darcy Kuemper kurzfristig noch krankgemeldet hatte. Stammkraft Antti Raanta fehlt bekanntlich schon seit einigen Spielen verletzt, so dass eigentlich Kuemper für seinen fünften Einsatz in Folge kommen sollte.
Erst durch dessen kurzfristige Unpässlichkeit kam es zum vierten Einsatz, und letztendlich auch zum ersten Sieg, für Hill. Dieser gab sich nach dem Spiel entsprechend begeistert: "Das ist etwas wovon man schon als Kind träumt. Mein Traum ist nun damit tatsächlich wahr geworden. Jetzt will ich mehr!"
Damit dürfte er in seinem Team längst nicht mehr alleine sein. Nachdem die Coyotes in den letzten Wochen gezeigt haben, zu was das Team im Grunde fähig ist, sie quasi richtig 'Blut geleckt' haben, dürfte die Anzahl der Leute, die ihnen eine bessere Zukunft in der Liga zutrauen, nicht unerheblich angewachsen sein.