Stepan_Raanta_Hjalmarsson

Zuletzt lief es bekanntlich nicht wirklich rund bei den Arizona Coyotes, dem Team vom deutschen Nationalspieler Tobias Rieder. Nicht nur, dass das Team noch nie einen Stanley Cup-Triumph feiern konnte, zuletzt zierte man sogar den Tabellenkeller, konnte schon über Jahre hinweg nicht mehr in die Playoffs der besten Eishockeyliga der Welt einziehen.
Ein größerer Umbruch ist nun die Folge. Zunächst die Trennung vom langjährigen Chefcoach Dave Tippet, dann einige durchaus namhafte Kaderveränderungen, welche der kriselnden Franchise neuen Schwung und Grund zu Optimismus verleihen sollen.

"Das waren wichtige Schritte für uns" erklärte auch General Manager John Chayka. "Wir brauchten einfach mehr Siegertypen im Kader."
Mit Verteidiger Niklas Hjalmarsson holte man jüngst sogar einen dreifachen Stanley Cup-Sieger in die Wüste von Arizona. Er wird zukünftig der Abwehr der Coyotes mehr Halt geben. Zumindest dann, wenn es nach den Plänen der Organisation geht, die ihn aus Chicago von den dortigen Blackhawks loseiste. Er bringt die Erfahrung von insgesamt 128 Playoffspielen mit in den Kader. Erfahrungswerte, welche in einem zukünftig sehr jungen Team enorm wichtig sein dürften.
"Ich hatte das Glück von vielen großen Spielern über die Jahre in Chicago lernen zu dürfen" resümierte der Verteidiger. "Ich denke, ich kann einigen Jungs hier ziemlich weiterhelfen. Und ich freue mich auch darauf hier in Arizona eine größere Rolle im Team zugedacht zu bekommen."

Verlassen wird sich Hjalmarsson dabei in Zukunft auch häufig auf Torhüter Antti Raanta, der von den New York Rangers neu zum Team stieß und die Nachfolge des nach Calgary abgewanderten Mike Smith ersetzen soll. Raanta konnte bei den Blueshirts zuletzt von einem der ganz großen der Branche lernen, als er als Backup des schwedischen Nationaltorhüters Henrik Lundqvist fungierte.
"Ich hoffe, dass ich mir von seiner vorbildlichen Einstellung in meiner Zeit in New York so einiges abschauen konnte. Wenn ich in diesen Belangen eines Tages annähernd sein Niveau erreichen kann, dann würde mich das sehr stolz machen" lobte Raanta seinen alten Teamkollegen fast überschwänglich.
Der vermutliche neue Nummer Eins Goalie der Coyotes wird sich allerdings nun auch erst noch mit dem Gedanken vertraut machen müssen zukünftig 50 oder mehr Saisonspiele in der NHL zu bestreiten. Doch er könnte, der Einschätzung vieler Beobachter nach, tatsächlich dieser anspruchsvollen Aufgabe gewachsen sein. Seine Einstellung ist jedenfalls tadellos, daran gibt es wohl keinerlei ernsthafte Zweifel.
"Er hat den notwendigen Ehrgeiz" bestätigt auch Center Derek Stepan, der zusammen mit dem Goalie aus New York den Weg nach Arizona fand. "Er übernimmt gerne Verantwortung. Und das wird er nun bei den Coyotes tun müssen, wenn er das Team zum Erfolg führen will."
Und auch auf Stepan selber werden die Augen gerichtet sein, wenn er mit seiner Erfahrung das junge Coyoten-Rudel anführen soll. Das sollte ihm möglich sein, schließlich kommt er aus vier Spielzeiten mit über 50 Saisonpunkten auf seiner persönlichen Habenseite. Sieben Mal in Folge erreichte der Center mit seinen Teams die KO-Runde, spielte sogar in einem Stanley Cup-Finale mit. Ihn kann also so schnell nichts aus der Bahn werfen, sollte man meinen.

"Ich spreche gerne über die Spiele. Das haben mir auch schon viele Teamkollegen in New York nachgesagt. Hier kann ich das nun nutzen und mit unseren jungen Spielern über Eishockey sprechen, die Vorgänge auf dem Eis analysieren. Hoffentlich kann da der eine oder andere etwas von lernen."
Der aktuelle Kader der Coyotes zeichnet sich aber auch noch durch weitere Spieler mit Erfahrung aus. Es sind längst nicht nur Jungspunde an Bord für die neue Spielzeit. So konnte Center Brad Richardson zum Beispiel den Cup im Jahre 2012 mit den Kings gewinnen. Und Verteidiger Alex Goligoski holte den Silberling im Frühsommer des Jahres 2009 mit den Penguins aus Pittsburgh.
Der in Arizona versammelte Haufen von jungen Talenten, gepaart mit einigen erfahreneren Schlüsselspielern. Vielleicht ist das genau die Mischung, die der zuletzt schwächelnden Franchise nun wieder ein paar hoffnungsvolle Schritte nach vorne in der Tabelle machen lässt.
Diese Hoffnung trägt auch Neuzugang Hjalmarsson bereits in sich: "Die Organisation ist hungrig auf Erfolg. Ich will versuchen meinen Teil dazu beizutragen, dass dieses Team möglichst bald schon wieder in die Playoffs kommt."
Der Optimismus ist somit zurück in Arizona. Man darf gespannt sein in wie weit es tatsächlich gelingt im Herbst wie ein Phoenix aus der Asche zu steigen.