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KÖLN -- Die deutsche Nationalmannschaft startete mit einem 3-2 Sieg gegen die USA in die Eishockeyweltmeisterschaft 2017. Vor ausverkauftem Haus in der Lanxess Arena zu Köln holte sich Deutschland in einem hochemotionalen Spiel - wie schon im Jahr 2010 in der Arena auf Schalke - den Auftaktsieg gegen das Team-USA.
Tobias Rieder und Patrick Hager erzielten die Tore für die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm. New York Islanders Keeper Thomas Greiss, der im Deutschlandtor den Vorzug vor Danny aus den Birken erhielt, glänzte mit insgesamt 42 Saves.

Doch der Sieg war ein hart erarbeiteter. Früh sah sich Deutschland gehörigem Druck ausgesetzt. Sturms Starting-five schien noch mit einem Bein in der Kabine gestanden zu haben, als Johnny Gaudreau zu seiner ersten Großchance kam.
Keine 20 Sekunden nach dem Anpfiff fand Jacob Trouba die Lücke und schickte ein feines Zuspiel zum Calgary Flames Stürmer Gaudreau. Dieser tauchte mutterseelenallein vor Greiss auf, doch der NHL-erfahrene Keeper verhinderte den frühen Rückstand mit einer Glanzparade.
"Thomas Greiss war das A und O in unserem Spiel", lobte Sturm seinen Schlussmann. "Von Anfang an war er gut. Ganz am Anfang musste er bereits einen Alleingang halten. Das sind die entscheidenden Momente, in denen ein Torhüter da sein muss und Thomas war es."
Auch in der Folgezeit ließen die Angriffsbemühungen der US-Amerikaner nicht nach. Die USA erspielte sich eine hochkarätige Einschusschance nach der anderen, doch wenn einmal nicht Greiss zur Stelle war, dann rettete der Pfosten für das deutsche Team.
Die Eröffnungsoffensive der Amerikaner war kaum abgeflacht, da erzielte Tobias Rieder das 1-0 für Deutschland. Kahun lenkte einen scharfen Pass in die Angriffszone. Patrik Reimer sprintete hinterher, nahm den Puck in der Ecke auf und spielte ihn Scharf vors von Jimmy Howard gehütete US-Tor. Dort schalte Arizona Coyotes Stürmer Rieder am schnellsten und drückte den Puck über die Linie.
Es entwickelte sich eine spannende Partie, in der das Team USA engagiert den Ausgleich erzwingen wollte, doch Sturms Mannschaft verteidigte geschickt.
"Wir haben die Mitte gut verteidigt und haben ihnen nicht viel Platz gegeben", lobte Torsteher Greiss seine Vorderleute.
Deutschland hielt auch im Mitteldrittel die Null und die Sensation schien in greifbare Nähe zu rücken. US-Kapitän Connor Murphy machte diesen Träumen jedoch exakt neun Minuten vor dem Ende des dritten Spielabschnitts einen vermeintlichen Strich durch die Rechnung.
An der blauen Linie bedient, guckte er sich die lange Ecke von Greiss Tor aus und schlenzte den Puck halbhoch zum 1-1 Ausgleich über die Schiene des deutschen Torhüters.
Von diesem Rückschlag völlig unbeirrt, suchte das deutsche Team nun den Sieg. In eigener Überzahl feuerte Verteidiger Dennis Seidenberg von der blauen Linie in die Gefahrenzone. Dort stand Kölner Haie Stürmer Patrick Hager bereit und fälschte den Puck unhaltbar zum erneuten Führungstreffer ins Tor.
Spätestens jetzt waren alle 18.600 Fans aus dem Häuschen und schrien die deutsche Nationalmannschaft zum Sieg. In dramatischen Schlussminuten stemmte sich diese mit allen Kräften gegen den drohenden Ausgleich und rettete die knappe Führung über die Zeit.
Was sonst noch geschah:
Russland setzte sich im Eröffnungsspiel der Eishockeyweltmeisterschaft 2017 mit 2-1 nach Penaltyschießen gegen Schweden durch. Flott starteten beide Teams in das erste Drittel und kamen zu einigen hochkarätigen Einschusschancen. Nachdem jedoch Elias Lindholm in der 16. Spielminute die Tre Kronor in Front brachte, wurde die Partie von den Defensivreihen dominiert.

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Erst im Schlussdrittel gelang der Sbornaja der zu diesem Zeitpunkt verdiente Anschlusstreffer durch Sergei Andronov. Nach torloser Verlängerung musste die Entscheidung im Shootout gefällt werden. Chicago Blackhawks Legionär Artemi Panarin verwandelte als einziger und holte Russland den Extrapunkt.
Zeitgleich fuhr die finnische Vertretung in Paris einen 3-2 Arbeitssieg gegen Weißrussland ein. Die Vizeweltmeister von 2016 starteten schwungvoll in die Partie und gingen folgerichtig durch Treffer von Sebastian Aho und Oskar Osala früh mit 2-0 in Führung.

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Im Verlaufe der Partie ergatterten sich die Osteuropäer jedoch immer mehr Spielanteile. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich Finnland in einem Nervenaufreibenden Finale behaupten konnte.
Wie es weitergeht:
Das Schweizer Team startet am Samstag um 12:15 gegen Slovenien ins Turnier. Am Abend geht es dann auch für die deutsche Mannschaft weiter. Um 20:15 treffen die Deutschen in Köln auf die schwedische Vertretung.