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Das Glücksgefühl der späten Krönung

NHL.com/de erinnert an vier Spieler, die erst in der letzten Karrierephase den Stanley Cup holten

von Axel Jeroma / NHL.com/de Autor

Es ist der Traum eines jeden Spielers, sobald er seinen ersten Vertrag in der NHL unterschreibt: einmal als Champion den Stanley Cup in den Händen zu halten. Für manch einen entwickelte sich jedoch im Laufe der Zeit aus dieser Sehnsucht ein handfestes Trauma. Wieder und wieder unternahmen sie einen Anlauf, stets blieb ihnen der Triumph verwehrt. Dem ein oder anderen gelang er erst in seiner allerletzten Schaffensphase. NHL.com/de erinnert an vier ruhmreiche Akteure, die ihre Laufbahn zum Schluss doch noch krönten.

Im Alter von 40 Jahren und nach 1826 Begegnungen in der nordamerikanischen Profiliga war für Ray Bourque der große Moment gekommen. In sieben Spielen hatten er und die Colorado Avalanche die New Jersey Devils in der Finalserie 2001 niedergerungen. Bei der Siegerehrung entschloss sich Teamkapitän Joe Sakic zu einer bewegenden Geste. Er brachte den silbernen Pokal nach der Übergabe durch NHL-Commissioner Gary Bettman ohne Umwege zu Bourque, damit dieser ihn zuerst in die Höhe stemmen konnte.

Der Mann mit der Rückennummer 77 drehte anschließend unter dem Jubel des Publikums zwei Ehrenrunden in der Arena von Denver. 22 Jahre hatte Bourque auf diesen Augenblick warten müssen. Zuletzt drückte ganz Nordamerika dem tadellosen Sportsmann die Daumen, dass ihm in seinem letzten Match das Happy End gelingt.

Die Boston Bruins hatten den Verteidiger beim NHL Draft 1979 in der ersten Runde an Position acht ausgewählt. Gleich in seiner ersten Saison bestritt er 80 Partien in der Hauptrunde. 21 Spielzeiten trug der Kanadier das Trikot der Franchise aus Massachusetts. 1988 und 1990 stand er mit seinem Team im Stanley-Cup-Finale. Beide Male scheiterten die Bruins an den Edmonton Oilers.

Im März 2000 bat er die Verantwortlichen des Klubs um einen Wechsel zur Avalanche. Dort rechnete er sich bessere Chancen aus, doch noch als Stanley-Cup-Gewinner abtreten zu dürfen. Etwas mehr als ein Jahr später ging sein Wunsch tatsächlich in Erfüllung.

Ebenfalls 22 Jahre Anlauf für den Titelgewinn benötigte der aus Hamilton, Ontario, stammende Angreifer Dave Andreychuk. Er hatte seine NHL-Werdegang 1982 bei den Buffalo Sabres begonnen und spielte in der Folge auch für die Toronto Maple Leafs, die Devils, die Bruins sowie die Avalanche. 2000 kehrte er für ein Jahr zu den Sabres zurück. Im Juli 2001 entschloss sich der Flügelstürmer zu einer Luftveränderung und lief fortan für die Tampa Bay Lightning auf.
Um Andreychuk als Kapitän bauten die Verantwortlichen eine junge und hungrige Mannschaft auf. In der Saison 2003/2004 erreichten die Lightning das Finale und setzten sich dort in sieben Partien gegen die Calgary Flames durch. Mit seinen 40 Jahren war der Kanadier der älteste Aktive in der Liga-Geschichte, der erstmals in Endspielen um den Stanley Cup stand. Dass er bei dieser Gelegenheit gleich seinen Namen auf dem Pokal-Sockel verewigen konnte, erfüllte ihn mit Stolz und Genugtuung. Zwei weitere Jahre ging er bei den Lightning auf Torejagd, bevor er die Schlittschuhe an den Nagel hängte.

16 Jahre arbeitete Dallas Drake auf den bedeutendsten Moment seines Sportlerlebens hin. In der Saison 2007/08 eliminierte er mit den Detroit Red Wings in den Playoffs zunächst die Nashville Predators und die Avalanche. Im sechsten Match des Conference-Finales gegen die Dallas Stars hatte Drake mit einem Tor und einem Assist großen Anteil am 4:1-Sieg, der den Einzug in die Endspielserie um den Stanley Cup bedeutete. Diese entschieden die Red Wings mit 4:2 gegen die Pittsburgh Penguins für sich. Einen Monat nach dem Titelgewinn gab Drake das Ende seiner aktiven Laufbahn bekannt.

Der Finne Kimmo Timonen hatte bereits einige bittere Niederlagen wegstecken müssen, als ihn eine weitere Hiobsbotschaft erreichte. Im August 2014 stellten die Ärzte bei ihm Blutgerinnsel in beiden Lungenflügeln und im rechten Bein fest. Zu dieser Zeit stand er bei den Philadelphia Flyers unter Vertrag. Die Fortsetzung seiner seit 1998 währenden NHL-Karriere hing am seidenen Faden. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme verpflichteten die Chicago Blackhawks den Verteidiger im Februar 2015. Zu diesem Zeitpunkt der Saison 2014/15 hatte er keine Minute für die Flyers gespielt.

Im weiteren Verlauf der Serie kam er auf 34 Einsätze für seinen neuen Klub und gewann den Stanley Cup. Nach dem Erfolg in der entscheidenden sechsten Begegnung gegen die Lightning übermannten ihn die Gefühle. Vor Glück weinend brach Timonen auf der Spielerbank zusammen. Noch auf dem Eis bestätigte er seinen zuvor angekündigten Rücktritt.

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