Marchment after goal II

Dank eines starken Schlussdrittels und einer soliden Leistung von Torwart Jake Oettinger konnten die Dallas Stars in Spiel 2 des Western Conference Finales in den Stanley Cup Playoffs 2024 zurückschlagen. Nach einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die Edmonton Oilers in Spiel 1 gelang ihnen am Samstag im American Airlines Center ein 3:1-Sieg.

„Es läuft nicht in jedem Spiel gut, aber man darf das nicht zwei Mal in Folge zulassen“, zeigte sich Stars-Torwart Jake Oettinger zufrieden. „Jeder muss eine Antwort finden, nicht nur ich. Heute haben alle ihre Antwort gegeben. Das ging bei den Jungs vor mir und unseren Führungsspielern los.“

Glückliche Stars schwächeln zum Start

Das erste Drittel lief für die Stars alles andere als geplant und sie hatten Glück, dass sie nicht schon früh einem Rückstand hinterherlaufen mussten. In den ersten Minuten schien die Welt noch in Ordnung, denn Kapitän Jamie Benn versenkte bei einem Konter gleich den ersten Torschuss der Stars aus dem linken Bullykreis zum 1:0 (4.).

„Er ging die ganze Saison über als Anführer voran“, schwärmte Stars-Trainer Pete DeBoer von Benn. „Er war in jeder Serie ein Monster. Er hat das Momentum jedes Mal in irgendeiner Art verändert. Gegen Vegas waren es ein paar harte Checks, gegen Colorado ein wichtiges Tor oder ein wichtiger Block und jetzt hat er seine Reihe zum Laufen gebracht und uns Zeit in der Offensive verschafft.“

Nach dem Treffer von Benn wollte jedoch nichts mehr nach dem Willen der Stars laufen. Nur 44 Sekunden nach dem Führungstor antwortete Connor Brown für die Gäste, als er einen Nachschuss nach einem Versuch von Cody Ceci versenkte. Danach spielten lange Zeit nur noch die Oilers und erarbeiteten sich mit einem Torschussverhältnis von 16:4 noch vor der ersten Drittelpause eine dominante Position.

„Im ersten Drittel waren wir aus irgendeinem Grund zurückhaltend“, bemängelte DeBoer. „Wir haben darüber geredet, dass wir auftreten müssen wie in einem Spiel 7. Die Absicht war da, aber es sah aus, als würden wir auf irgendwas warten. Am Ende des Drittels haben wir uns aber gesammelt und wieder zu unserem Spiel gefunden. Das zweite und dritte Drittel hat mir dann sehr gefallen.“

EDM@DAL WCF, Sp2: Suter, Marchment bringen Stars in Führung

Oettinger war hervorragend aufgelegt und hielt sein Team im ersten Drittel im Spiel. Damit bestätigte er seine starken Leistungen in den diesjährigen Playoffs. Insgesamt kommt er in 15 Spielen auf neun Siege, 92,2 Prozent Fangquote und 2,04 Gegentore pro Spiel. Am Samstag wehrte er mit 28 Saves sogar 96,6 Prozent aller Schüsse ab. Mit nur 25 Jahren feierte Oettinger seinen 22. Sieg in einem Playoff-Spiel für Dallas. In der gesamten Franchise-Geschichte fuhr nur Ed Belfour (44) mehr Siege ein.

„Das Spiel hätten wir heute nicht ohne ihn gewonnen“, lobte Benn den Torwart. „Sie sind stark ins Spiel gekommen. Da war Jake unglaublich. Wir sind im zweiten und dritten Drittel besser geworden und haben zu unserem Spiel gefunden.“

Draisaitl und McDavid entschärft

Besonders beeindruckend an dem Sieg der Stars war, dass sie Leon Draisaitl und Connor McDavid komplett aus dem Spiel nahmen. Die beiden Superstars der Oilers kamen gemeinsam nur auf drei Torschüsse und blieben beide ohne einen Punkt.

„Wir haben einfach besser gespielt, abgesehen vom ersten Drittel“, erklärte DeBoer den Erfolg gegen Draisaitl und McDavid. „Vorher haben wir ihnen zu viel Raum und Zeit gegeben und ihnen erlaubt, das Spiel in unserem Drittel an sich zu reißen. Als wir das geändert haben, ist auch der Rest unseres Spiels besser geworden. Wenn wir so spielen, in der Offensive sind, nah am Mann und im Puckbesitz , gibt es nicht viel Platz auf dem Eis. Dann sind wir für so gute Spieler ein unangenehmer Gegner.“

Zusammenfassung WCF, Sp2: Oilers @ Stars

Während McDavid in den laufenden Playoffs bereits mehrmals in einem Spiel an keinem Tor beteiligt war, gelang es noch keinem Team, Draisaitl von der Anzeigetafel fernzuhalten. Er hatte in jedem der 13 vorherigen Spiele mindestens einen Punkt gesammelt und führt alle Spieler in den Playoffs mit 25 Zählern (9 Tore, 16 Assists) in 14 Partien an. In Spiel 5 der zweiten Runde gegen die Vancouver Canucks knackte er die Marke von 100 Punkten. Mittlerweile steht er in seiner Karriere bei 102 Punkten (40 Tore, 62 Assists) in 63 Playoff-Spielen.

McDavid folgt in der diesjährigen Statistik mit 23 Punkten (3 Tore, 20 Assists) auf dem zweiten Platz. In Spiel 1 der Serie bereitete er ein Tor vor und versenkte das Siegtor in der Verlängerung, während Draisaitl einen der drei Treffer der Oilers beisteuerte. Die Stars schafften es nun als erstes Team, die beiden Ausnahmespieler punktlos zu halten, wodurch der Offensive der Oilers die nötige Durchschlagskraft fehlte.

Drittes Drittel bringt Erlösung

Im zweiten Drittel kamen die Stars deutlich besser ins Spiel und hatten mehr Spielanteile und Torschüsse. Tore sollten im zweiten Spielabschnitt nicht fallen, doch der Spielverlauf änderte sich mit einem Torschussverhältnis von 11:8 für Dallas deutlich.

Im dritten Drittel münzten die Stars ihre wiedergefundene Stärke in Treffer um. In der 44. Minute zog Verteidiger Ryan Suter von der blauen Linie ab und Mason Marchment fälschte den Puck kurz vor Torhüter Stuart Skinner zum 2:1 ab. Für den Rest des Spiels zeigte Dallas eine disziplinierte und konzentrierte Abwehrleistung, ließ kaum Torschüsse zu und sicherte den Sieg schließlich durch einen Empty-Netter von Esa Lindell in der 58. Minute. Am Ende des Spiels standen 22 geblockte Schüsse in der Statistik der Stars. Benn sammelte beim 3:1 noch einen Assist und Wyatt Johnston gelang seine zweite Vorlage des Spiels, nachdem er bereits das 1:0 vorbereitet hatte.

„Der Spielraum ist klein, das sind enge Spiele“, kommentierte McDavid. „Ein abgefälschter Puck vor dem Tor macht da den Unterschied und das war's. Ich schätze, es ist positiv, dass wir nach zwei Auswärtsspielen ein Unentschieden haben. Man verliert nie gerne. Wir hatten hier eine große Chance und haben sie nicht genutzt.“

Die Serie zieht nun beim Stand von 1:1 nach Edmonton. Nach einem spielfreien Tag geht es am Montag im Rogers Place mit Spiel 3 weiter (8:30 p.m. ET; NHL.tv, SkySport, MySports; Di. 2:30 Uhr MESZ).

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