McDavid-Oilers

NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen der besten Spieler aus der NHL getroffen und sie befragt, um einen Einblick in ein breites Themenspektrum zu bekommen. In dieser Ausgabe Connor McDavid von den Edmonton Oilers:

Du bist eines der Gesichter der NHL, wie steht Deiner Meinung nach der Eishockeysport derzeit da?
"Ich denke es läuft gut. Wirklich gut. Eishockey ist im Wachstum. Teilweise ist es Vegas geschuldet, einem Markt, der vorher unberührt war und erfolgreich ist. Und auf internationaler Ebene wächst der Sport auch. Das werden wir vermutlich sehen, wenn wir für die Global Series rüber fliegen."
Ist es noch das Spiel, das Dich zum Eishockey gebracht hat?
"Die Art, wie Eishockey gespielt wird, hat sich definitiv verändert. Selbst die Jungs aus meinem Team, die vor sechs, sieben oder acht Jahren in die Liga kamen, sagen das. Das Spiel ist so schnell geworden, aber ich denke, dass es immer noch ein sehr defensives Spiel ist. Mag sein, dass die Offensive im letzten Jahr zugelegt hat, aber das lag wahrscheinlich daran, dass es mehr Powerplays gab. Es ist immer noch ein defensives Spiel. Das ist gut. Die Trainer sind gut. Die Verteidiger sind gut. Die Torhüter werden zunehmend besser. Alles zusammengenommen macht es schwer zu treffen."

Gibt es eine Fehleinschätzung über die Starspieler, von denen angenommen wird, dass es nur ihr Talent ausmacht?
"Oh, mein Gott, ja. Jeder der behauptet, dass es nur Talent sei, hat keine Ahnung davon, wovon er spricht. Es ist sehr viel Arbeit. Wenn du als kleines Kind anfängst, macht es in diesem Alter nur Spaß Eishockey zu spielen, aber sobald du älter wirst ist es natürlich auch noch Spaß, doch es geht schon mehr darum, worauf es hinauslaufen könnte. Es geht um die Ernährung und um den Lebensstil, also Dinge, die kein Außenstehender mitbekommt. Was man auf dem Eis sieht, ist nur ein Produkt von vielen Stunden, die man damit verbracht hat, an seinem Spiel zu arbeiten. Auch abseits des Eises gilt es die richtigen Dinge zu tun. Man muss seine Zeit nutzen und den Tank wieder auffüllen. Es gehört alles dazu.
Um unter den Besten zu sein, muss man die ganze schmutzige Arbeit, die damit einhergeht, lieben?
"Man muss immer ein bisschen, ich würde nicht verrückt sagen, aber zumindest versessen danach sein. Man muss es schon wirklich wollen, man muss herbeisehnen es zu tun. Ich denke, jeder der in irgendeiner Weise und auf irgendeine Art der Beste in seinem Bereich sein will, auch abseits des Sports, der nimmt das mit sich nach Hause. Es sind Dinge, worüber sie nachdenken, es sind Dinge, die sie vielleicht nur instinktiv tun, wovon sie nicht unbedingt wissen, dass sie dadurch besser werden. Das betrifft jeden, der in seinem Bereich der Beste ist."

Wie schafft es der Beste besser zu werden?
"Mach einfach weiter mit den Dingen, die du tust. Versuche, verschiedenes hinzuzufügen, mit den die Fähigkeiten, die man hat. Arbeite weiter an diesen Fähigkeiten und doppelt so hart an jenen, die man nicht hat. Stelle sicher, dass du dein Spiel abrundest."
Hast Du bereits vor der Saison einzelne Ziele im Kopf, die Du erreichen willst?
"Man sollte sich nie ein Punkteziel vornehmen. Du willst einfach nur das beste Eishockey spielen und das bedeutet nicht immer Punkte oder Tore zu erzielen, sondern einfach nur ein wirklich solider Spieler auf dem Eis zu sein. Natürlich werde ich bezahlt, um zu scoren und Chancen zu erarbeiten und das ist es, was ich tun muss. Aber gleichzeitig muss ich gut beim Bully, verantwortlich für die Defensive und all die kleinen Dingen, die die Trainer mögen und mit denen Spiele gewonnen werden, sein."
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War das für Dich schon immer der Fall oder hast Du das erst auf dem Weg lernen müssen?
"Ich denke, dass es definitiv in gewisser Weise ein Lernprozess ist. Jeder junge Spieler, der in die Liga kommt, will nur offensiv spielen, aber auf NHL-Niveau muss man die Dinge tun, die der Mannschaft den Erfolg bringen. Damit das gelingt musst du offensiv, aber genauso gut in der Defensive sein."
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Die Oilers haben vorletzte Saison ein Hoch erlebt und letzte Saison ein Tief. Wie gehst Du in die nächste Saison?
"Es ist interessant. Wir haben beide Enden des Spektrums mit der guten Saison vor zwei Jahren und der schlechten im letzten Jahr erlebt. Definitiv macht es mehr Spaß Spiele zu gewinnen und diese Seite der Medaille kennenzulernen. Jeder hat verstanden, was letztes Jahr schief lief und ich denke an einem Punkt geht es nur um Wettbewerbsfähigkeit. Man muss es leid sein, zu verlieren. Seit ich Anfang September nach Edmonton zurückkam, spürte ich innerhalb und außerhalb der Kabine, dass wir eine andere Stimmung mit einer anderen Intensität haben und die Jungs einfach nur bereit sind."