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Eine Tugend unterscheiden die Colorado Avalanche der Saison 2017/18 ganz gewaltig von jener Mannschaft, die in der abgelaufenen Spielzeit nach der Hauptrunde sang- und klanglos auf dem letzten Platz in der NHL-Tabelle landete: Es ist der unbedingte Wille, sich durch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen zu lassen, sondern möglichst schnell zurück in die Erfolgsspur zu finden. Jüngstes Beispiel: Nach dem 0:7-Debakel vom Freitag bei den Vegas Golden Knights schüttelte sich die Mannschaft von Coach Jared Bednar kurz und fegte tags darauf in Denver die Chicago Blackhawks mit 6:3 vom Eis.

Unmittelbar vor dem Match gegen den sechsfachen Stanley-Cup-Champion rief Avalanche-Kapitän Gabriel Landeskog alle Spieler zu einer kurzen Ansprache zusammen. "Er machte uns noch einmal deutlich, dass es nicht wieder so laufen darf wie in der Vorsaison", verriet Doppeltorschütze Nathan MacKinnon den Kern der Unterredung. Dabei wären die mahnenden Worte des Mannschaftsführers vermutlich gar nicht nötig gewesen. "Wenn wir noch einmal so deutlich wie am Freitag verloren hätten, wäre das hart gewesen. Da hätten wir dann vier Tage beim Training schlechte Stimmung gehabt, weil unser nächstes Spiel erst am Donnerstag ansteht. Das wollten wir unter allen Umständen verhindern", sagte MacKinnon.
Umso mehr freute sich der 22-jährige Center, dass die Kehrtwende gegen Chicago glückte. Für ihn ist das allerdings kein Wunder. "Es ist eine neue Saison, noch dazu mit verschiedenen Spielern. Wir alle haben heute einen großartigen Job gemacht", betonte MacKinnon, der neben seinen beiden Toren auch einen Assist verbuchte.
Ebenfalls rundum zufrieden zeigte sich MacKinnons Sturmpartner Mikko Rantanen nach dem Erfolg gegen die Blackhawks. Der 21-jährige Finne schoss die Tore zum 1:0 und 3:0 und legte außerdem das 4:0 auf. "Das war ein tolles Comeback von uns. So ein armseliger Auftritt wie in Las Vegas darf nicht passieren. Aber wir haben mit einem klasse Spiel darauf reagiert", so Rantanen.
Coach Bednar war froh, dass die Mannschaft die Schmach vom Freitag getilgt hat und bedankte sich namentlich bei den Hauptverantwortlichen. "Die Reihe Landeskog, MacKinnon und Rantanen ist heute durch die Decke gegangen. Sie hat für einen guten Start gesorgt und uns damit zum Sieg geführt", analysierte der Trainer nach der Partie.
Eine starke Leistung zeigte zum wiederholten Male der Schweizer Angreifer in Diensten der Avalanche, Sven Andrighetto. Auf sein Konto gehen das 5:0 im zweiten Drittel und die Vorlage zum 6:2 im letzten Abschnitt. Damit steht der 24-jährige Flügelstürmer nach elf Einsätzen in dieser Saison bei acht Scorer-Punkten (vier Tore, vier Assists).

Schlussmann Jonathan Bernier verwies auf einen weiteren Pluspunkt Colorados in dieser Saison: die wiedergewonnene Heimstärke. Von den fünf Auftritten vor eigenem Publikum im Pepsi Center gewannen die Avalanche vier. Verloren ging bislang lediglich die Begegnung gegen die St. Louis Blues. "Wir müssen unseren Gegnern gleich zu Beginn deutlich machen, dass wir hier zu Hause sind und es schwer für sie wird - auch wegen der Höhenlage", sagte der Torhüter.
Die nächste Begegnung der Avalanche findet erneut in Denver statt. Gegner sind am Donnerstag die Carolina Hurricanes. Am Wochenende folgen zwei Auswärtsauftritte bei den Philadelphia Flyers und den New York Islanders. Im Anschluss daran fliegt das Team aus Colorado nach Stockholm, wo am 10. und 11. November die beiden Spiele der NHL Global Series gegen die Ottawa Senators auf dem Spielplan stehen.