Im engen Kampf um die Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference sicherten sich die Columbus Blue Jackets mit einem beachtlichen Comeback wichtige Punkte. Gegen die Vancouver Canucks holten sie am Freitag zu Hause in der Nationwide Arena gleich zwei Mal einen Rückstand auf, ehe Kent Johnson das Spiel im Penaltyschießen mit dem 7:6 entschied.

„Wir wollen natürlich nicht immer aufholen müssen“, gab Kapitän Boone Jenner zu. „Das sagt aber viel über die Psyche unserer Mannschaft aus. Wir sind dran geblieben und haben mit dem Sieg Charakter bewiesen.“

Der Schweizer Pius Suter setzte seine starke Form für die Canucks fort und bereitete drei Tore vor. Er punktete bereits im dritten Spiel in Folge und erzielte dabei ein Tor und sechs Assists.

VAN@CBJ: Suter steuert drei Assists bei

Startschuss verpasst

In den ersten 20 Minuten hatten die Blue Jackets keinen Grund zur Freude. Linus Karlsson (9.), Brock Boeser (11.) und Jake DeBrusk (14.) brachten die Canucks mit 3:0 in Führung. Vancouver verwertete durch Karlsson und DeBrusk seine einzigen beiden Powerplays des Spiels.

Diese Situation war für die Blues Jackets bekannter, als ihnen sicherlich lieb wäre. Sie lagen auch in den beiden vorherigen Spielen im ersten Drittel mit 0:2 zurück. Wenigstens gegen die New York Islanders gelang ihnen am Montag aber das Comeback.

„Unsere Starts sind in letzter Zeit nicht gerade gut“, gestand Stürmer Mathieu Olivier. „Ich glaube, das ist mehr ein mentales Problem.“

Comeback, Teil eins

Jenner wurde seiner Rolle als Kapitän gerecht und leitete das Comeback der Blue Jackets nur 34 Sekunden nach der ersten Drittelpause ein. Es war sein erster von drei Punkten (zwei Tore, ein Assist) in der Partie. Kirill Marchenko gelang in der 28. Minute der Anschluss und Dante Fabbro glich in der 29. Minute aus. Er steuerte außerdem zwei Assists bei. Für Marchenko war es bereits das 27. Saisontor, der absolute Spitzenwert bei den Blue Jackets. Sein bisheriger Rekord waren 23 Tore aus der vergangenen Saison.

„Wenn man unter Druck steht, muss man sich ihm stellen“, erklärte Canucks-Trainer Rick Tocchet. „Manchmal gehen wir dann unter, aber das ist eine Lektion. So lernen wir. Einige junge Spieler spielen mit Herz, aber so lernen sie dazu.“

Seit die Blue Jackets in der Saison 2000/01 in die NHL kamen, gelang ihnen bis zum Spiel gegen die Canucks erst sieben Mal ein Sieg nach einem Rückstand von drei Toren.

Erlösung für Powerplay, Sieg liegt in der Luft

Nach zwei weiteren Toren der Canucks durch Tyler Myers in Unterzahl (32.) und Aatu Raty (47.) liefen die Blue Jackets erneut einem Rückstand hinterher. Denton Mateychuk (48.) und Jenner (57.) glichen aber erneut aus. Jenners 5:5 beendete eine bittere Durststrecke für Columbus' Überzahl. Sie hatten in den vorherigen 25 Powerplays kein Tor erzielt und sogar drei kassiert.

Olivier brachte Columbus in der 58. Minute sogar erstmals in Führung und ließ die Gastgeber kurz vor der Schlusssirene auf den Sieg hoffen. Raty legte jedoch nur 23 Sekunden später sein zweites Tor nach und erzwang die Verlängerung.

„Was heute herausstach, war der Kampfgeist unserer Mannschaft“, lobte Olivier. „Wir haben zwei Rückstände aufgeholt. Am Ende haben sie schnell eine Antwort auf unser Tor gefunden, wir haben aber einen Weg zum Sieg gefunden.“

Johnson schießt Columbus auf Wildcard-Platz

Im Penaltyschießen trat Kent Johnson als erster Schütze für die Hausherren an und verwandelte seinen Versuch sehenswert mit schnellen Händen per Rückhand. Torwart Elvis Merzlikins stoppte die Schützen der Canucks und sicherte den Sieg ab.

VAN@CBJ: Johnson schießt Blue Jackets im Shootout zum Sieg

Die Blue Jackets kehren dadurch auf den zweiten Wildcard-Platz der Eastern Conference zurück. Diese Position belegten sie bereits bis zum 11. März. Danach verloren sie aber sechs Spiele in Folge und fielen in der Tabelle zurück. Nach dem 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Islanders am Montag durften sie nun ihren zweiten Sieg hintereinander feiern.

„Wir sprechen schon das ganze Jahr darüber, dass man aus verschiedenen Erfahrungen und Situationen lernt und dass es okay ist, wenn die Dinge mal etwas schief laufen“, sagte Columbus' Trainer Dean Evason. „Es ist keine Überraschung, dass diese Mannschaft mit schwierigen Situationen gut umgeht.“

Columbus hat nach 71 Spielen 75 Punkte (33-29-9). Die Ottawa Senators belegen mit 81 Punkten die erste Wildcard. Hinter den Blue Jackets folgen die Montreal Canadiens und New York Rangers mit ebenfalls 75 Zählern. Die Islanders haben 74 Punkte und auch die Detroit Red Wings sind mit 72 Punkten noch in Reichweite.

Im Moment kann jedes Spiel für diese Mannschaften entscheidend sein. Im direkten Wildcard-Duell gegen die Senators können die Blue Jackets bereits am Samstag (6 p.m. ET; NHL.tv; So. 0 Uhr MEZ) weitere wichtige Punkte sammeln.

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