GettyImages-2149199362

Nathan MacKinnon und die Colorado Avalanche beendeten die reguläre Saison 2023/24 am Donnerstag mit einem Erfolgserlebnis. Gegen die Edmonton Oilers fuhren sie in der Ball Arena in ihrem letzten Spiel der Hauptrunde einen 5:1-Heimsieg ein. MacKinnon steuerte zwei Assists bei und stellte damit einen Franchise-Rekord für die meisten Punkte in einer Saison auf.

Schneller Start entscheidend gegen unterbesetzte Oilers

Die Oilers schonten in Vorbereitung auf die anstehende Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Los Angeles Kings viele ihrer Leistungsträger. Sie traten ohne Kapitän Connor McDavid, die Stürmer Leon Draisaitl, Zach Hyman, Ryan Nugent-Hopkins und Evander Kane sowie die Verteidiger Evan Bouchard und Mattias Ekholm an.

„Uns haben einige Stammspieler gefehlt“, betonte Oilers-Stürmer Corey Perry. „In der ersten Hälfte des ersten Drittels haben wir nur auf dem Eis gestanden und ihnen dabei zugeschaut, wie sie um uns herumtanzen und ihr Ding machen. Danach ging es nur um harte Arbeit und wir haben gekämpft. Heute haben wir einfach einen schlechten Start erwischt.“

Selbst unter diesen Umständen war der Blitzstart der Avalanche aber beeindruckend. Sie verwerteten innerhalb der ersten elf Spielminuten vier ihrer ersten sechs Torschüsse und entschieden das Spiel damit bereits früh für sich.

„Das war kein leichtes Spiel“, erklärte MacKinnon. „Sie haben ihre besten Spieler pausieren lassen, wir sind früh in Führung gegangen und danach ist das Spiel ein wenig vor sich hin geplätschert. Es ist einfach schwierig, wenn ihre ganzen Spieler nicht dabei sind.“

EDM@COL: Nichushkin baut Führung im Powerplay aus

Valeri Nichushkin schloss schon nach 79 Sekunden eine schöne Kombination mit Artturi Lehkonen und Casey Mittlestadt aus dem linken Bullykreis zum 1:0 ab. In der sechsten Minute erhöhte Mikko Rantanen aus ähnlicher Position mit einem gut platzierten Schuss auf 2:0. Wenig später fanden sich die Avalanche im Powerplay wieder, da Troy Stecher wegen Hakens auf die Strafbank musste. Nichushkin lenkte in Überzahl direkt vor dem Tor einen harten Pass von MacKinnon zum 3:0 in die Maschen des Tores ab (7.). Das 4:0 ging auf die Kappe von Josh Manson, der bei verdeckter Sicht von der blauen Linie abzog (11.).

Dylan Holloway verwertete zwar noch im ersten Drittel ein Powerplay für die Oilers (16.), es sollte aber der einzige Treffer der Gäste bleiben. Für den Endstand sorgte im zweiten Drittel Veteran Zach Parise mit einer schönen Direktabnahme aus nächster Nähe (33.). Der 39-jährige Stürmer hatte vor dem Spiel bekanntgegeben, dass er seine Karriere nach dieser Saison beenden würde. In 19 Saisons kam er auf 1.254 Spiele und 889 Punkte (434 Tore, 455 Assists).

„Das war unglaublich“, freute sich Ross Colton, der Parises Tor vorbereitet hatte. „Das war etwas Besonderes. Seit er hierher kam, war er super. Ich habe schon seit der High School zu ihm aufgeschaut, er war damals so gut bei den Devils. Er ist ein großartiger Führungsspieler und war immer klasse, wenn ich ihn um Rat gefragt habe.“

MacKinnon stellt Franchise-Rekord auf

MacKinnon beendete dank seiner zwei Assists eine beeindruckende Saison mit einem Paukenschlag. Er belegte den zweiten Platz in der Scorerliste der gesamten NHL. Seine 140 Punkte (51 Tore, 89 Assists) konnte nur Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning mit 144 Zählern (44 Tore, 100 Assists) knapp überbieten.

Der unangefochtene Spitzenreiter ist er nun aber in den Geschichtsbüchern der Avalanche. Mit seinem Assist beim 2:0 von Rantanen egalisierte er den bisherigen Franchise-Rekord für die meisten Saisonpunkte. Den hatte Peter Stastny in der Saison 1981/82 mit 139 Punkten (46 Tore, 93 Assists) aufgestellt. Damals war das Franchise noch als Quebec Nordiques in Kanada aktiv. Mit der Vorlage auf Nichushkins 3:0 ließ MacKinnon Stastny hinter sich und krönte sich zum alleinigen Rekordhalter.

„Das ist echt cool“, gab MacKinnon zu. „Peter Stastny ist eine absolute Legende, einer der besten Spieler aller Zeiten und er hat einige unglaubliche Saisons gespielt. Er hatte insgesamt deutlich bessere Spielzeiten als ich. Dass ich das erreicht habe, ist eine Leistung des ganzen Teams. Viele Mitspieler haben mir dabei geholfen. Wir haben in dieser Saison viel gutes Eishockey gespielt, aber mein Fokus liegt jetzt auf den Playoffs.“

Erfolgserlebnis vor Herausforderung gegen Jets

Für Colorado war der Sieg ein willkommenes Erfolgserlebnis vor einer gewaltigen Herausforderung. Die Avalanche beendeten die reguläre Saison mit 107 Punkten (50-25-7) auf dem dritten Platz der Central Division. In der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference treffen sie auf die Winnipeg Jets, die mit 110 Punkten (52-24-6) den zweiten Platz der Division belegten.

Beide Teams ließen die Saison auf sehr unterschiedliche Weise ausklingen. Die Jets treten zu Spiel 1 am Sonntag (7 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 1 Uhr MESZ) mit einer Serie von acht Siegen im Rücken an. Colorado kam in den fünf Spielen vor der Partie gegen die Oilers hingegen auf eine enttäuschende Bilanz von 1-3-1. Umso wichtiger könnte der moralische Schub durch den Sieg gegen Edmonton im ersten Spiel auf fremdem Eis sein.

Verwandte Inhalte