Nach einer Reihe mäßiger Auftritte haben die Carolina Hurricanes ihre Tormaschine wieder angeworfen. Am Montag fertigten sie vor eigenem Publikum in der PNC Arena die Ottawa Senators mit 8:2 ab und beendeten eine Niederlagenserie von vier Spielen. Bei ihrem Kantersieg erzielten die Hurricanes ein Tor mehr als in den vier vorangegangenen Begegnungen zusammen. 14 Akteure der Heimmannschaft betätigten sich bei dem Offensivspektakel als Scorer.

Mit der Galavorstellung nahm Carolina erfolgreich Revanche für das 1:4 in Ottawa am Samstag. Diese Pleite hatte Trainer Rod Brind'Amour dermaßen erzürnt, dass er das "Rückspiel" zum Charaktertest für sein Team erklärte. Die Spieler nahmen sich seine Ansprache zu Herzen und ließen die von der sportlichen Leitung beabsichtigte Reaktion folgen.
Die Partie war gerade einmal 44 Sekunden alt, als Warren Foegele den Torreigen eröffnete. Martin Necas im Powerplay, Sebastian Aho in Unterzahl, Haydn Fleury und Dougie Hamilton erhöhten im weiteren Verlauf auf 5:0. Kurz vor Ende des zweiten Drittels verkürzten die Senators durch Colin White. Der Angriffswirbel der Einheimischen war jedoch nur kurz ins Stocken geraten. Aho mit seinem zweiten Tor, Ryan Dzingel und Joel Edmundson legten im letzten Abschnitt nach. Brady Tkachuk sendete zwischendurch ein Lebenszeichen der Gäste, was aber nicht ins Gewicht fiel.
Hurricanes-Coach Brind'Amour zeigte sich zufrieden mit der Darbietung seiner Schützlinge. "Das war von Anfang bis Ende eine solide Leistung", sagte er. "Heute ist es uns gelungen, unsere Chancen in Tore umzumünzen. Das hat mich sehr gefreut. Es war schön anzuschauen, wie die Pucks ihren Weg ins Netz gefunden haben. In den vergangenen Wochen haben wir uns beim Abschluss ja ziemlich schwergetan."

OTT@CAR: Aho nutzt Abpraller von der Bande

Doppeltorschütze Aho war genauso froh darüber, dass die Hurricanes nach vier schwächeren Partien in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind und er seinen Beitrag dazu leistete. "Mir hat mein Spiel heute gefallen. Darauf möchte ich aufbauen und nach Möglichkeit eine Schippe drauflegen", ließ er im Anschluss verlauten.
Im Vergleich zum Samstag war Aho nicht wiederzuerkennen. Er glänzte nicht nur mit seinen Saisontoren sieben und acht, sondern erwies sich als ständiger Unruheherd für Ottawas Defensive. In der Plus-Minus-Bilanz hatte er nach 60 Minuten einen Wert von +4 vorzuweisen. Bei der Niederlage zwei Tage zuvor stand vor der Vier noch ein Minuszeichen. "Er war diesmal überall zu finden", lobte Brind'Amour den Doppelpacker. "Außerdem ist er die gesamte Spielzeit über konzentriert geblieben. Das gilt jedoch nicht nur für ihn, sondern für alle."
Bester Scorer der Hurricanes beim Erfolg gegen die Senators am Montag war Joel Edmundson. Er schoss ein Tor und bereitete zwei Treffer vor. Damit verbuchte er im 18. Einsatz die ersten Punkte im Trikot von Carolina. Der Klub hatte den Defensivspieler am 24. September in einem Trade mit den St. Louis Blues verpflichtet.
"Es hat ein Weilchen gedauert", meinte Edmundson zu seiner Premiere. "Ich bin wirklich niemand, der groß auf seine Scorerpunkte achtet. Aber nach mehr als 15 Spielen hat mich das dann doch ganz schön beschäftigt, muss ich sagen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es endlich geklappt hat."
Die Grundlage zum Erfolg legten die Hurricanes nach Ansicht von Edmundson mit ihrem Blitzstart in der Anfangsminute. "Wir sind zuletzt nicht sonderlich gut in die Spiele hineingekommen. Deshalb haben wir den Fokus gezielt darauf gerichtet. Entsprechend energiegeladen sind wir raus aufs Eis. Wenn uns das jedes Mal gelingt, werden wir sicherlich die entsprechenden Resultate einfahren", erläuterte er.
Wie Aho erzielte auch Verteidiger Hamilton seinen achten Treffer in der laufenden Spielzeit. In der Torschützenliste der NHL-Verteidiger schloss er dadurch zu John Carlson von den Washington Capitals auf. Seit seinem Wechsel zu den Hurricanes im Sommer vorigen Jahres hat kein Verteidiger der Liga mehr Tore erzielt als Hamilton mit seinen 26.

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Beim Defensivspieler war die Freude über das Ende der Dursttrecke anzumerken. "Wir haben in den vergangenen Partien nicht oft getroffen und deshalb verloren. Daher ist der Sieg heute für uns alle ein gutes Gefühl. Wir haben uns an unseren Matchplan gehalten und sind dafür belohnt worden", lautete Hamiltons Analyse.
Nach vier Spielen ohne Tor oder Vorlage tauchte auch Nino Niederreiter wieder als Scorer im Spielberichtsbogen auf. Er steuerte einen Assist zum achten und letzten Treffer seiner Mannschaft durch Edmundson bei. Nach 18 Begegnungen sind für ihn insgesamt sieben Zähler (zwei Tore, fünf Vorlagen) festgehalten.
Für die Hurricanes steht in den kommenden Tagen ein drei Stationen umfassender Auswärtstrip auf dem Spielplan. Erster Gegner sind am Donnerstag im KeyBank Center die Buffalo Sabres (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv).