030824 CAR split

Die Carolina Hurricanes haben rund um den Deadline Day noch einmal richtig aufgerüstet, um endgültig zum Stanley-Cup-Anwärter zu avancieren. Mit dem linken Flügelstürmer Jake Guentzel von den Pittsburgh Penguins und dem Center Evgeny Kuznetsov von den Washington Capitals wurden zwei Top-Spieler verpflichtet, die in den Stanley Cup Playoffs bereits ihre Qualitäten unter Beweis gestellt haben.

Guentzel gewann mit Pittsburgh im Jahre 2017 den Stanley Cup und verbuchte in den Playoffs durchschnittlich einen Punkt pro Spiel (34-24-58 in 58 Spielen). Kuznetsov gewann mit den Capitals im Jahre 2018 den Titel und erzielte damals in den Playoffs die meisten Scorer-Punkte seiner Mannschaft. Gemeinsam sollen sie nun die Hurricanes, die im Jahre 2006 zum bislang einzigen Mal die Meisterschaft gewannen, zum großen Erfolg führen.

Don Waddell, der General Manager der Hurricanes, ist von den Verpflichtungen überzeugt. „Wir wussten, dass wir Tore erzielen mussten. Guentzel war unserer Meinung nach der beste Torschütze auf dem Markt. Und der Preis stimmte.“ Über Kuznetsov sagt er: „Wenn man einen Mann bekommt, der einem 50 bis 60 Punkte einbringt, ist das eine ziemlich gute Investition.“

Hurricanes verfügen über einen namhaften Sturm

Guentzel hat verletzungsbedingt zwar seit dem 14. Februar kein Spiel mehr bestritten. Doch bis dahin stellte der 29-Jährige mit 22 Toren und 30 Assists seine Effektivität einmal mehr unter Beweis. In Carolina trifft er nun auf weitere Top-Stürmer wie Sebastian Aho (24 Tore, 41 Assists), Seth Jarvis (19 Tore, 29 Assists) oder Martin Necas (19 Tore, 25 Assists), sodass den Hurricanes sehr viel zuzutrauen ist.

MTL@PIT: Guentzel sorgt für den Ausgleich

Auch Guentzel spricht seinem neuen Team Titelambitionen zu: „Wir wissen, was diese Mannschaft in der Vergangenheit geleistet hat und wie nah sie dran war. Ich freue mich sehr über die Gelegenheit. Das ist ein besonderes Team. Sie haben viele Spitzenspieler und werden wirklich gut trainiert. Ich freue mich darauf, die Gelegenheit zu bekommen, für sie zu spielen und zu sehen, was mit dieser Mannschaft möglich ist.“ 

Trade war für Guentzel „Neuland“

Guentzel verbrachte bislang seine gesamte NHL-Karriere bei den Penguins. Ein Trade ist für ihn eine komplett neue Erfahrung. Er wurde im Tausch für Michael Bunting, Vasily Ponomarev, Ville Koivunen, die Rechte an Stürmer Cruz Lucius, einen bedingten Erstrunden-Pick für den NHL Draft 2024 und einen bedingten Fünftrunden-Pick für den Draft 2024 an die Hurricanes abgegeben.

PIT Guentzel

Wie er das selber erlebt hat? „Es waren ein paar ziemlich verrückte Tage. Man ist sich nicht wirklich sicher, was einen erwartet, wohin man geht oder was passieren wird. Auf jeden Fall ist das Neuland für mich. Es gab viele Gespräche mit meinem Agenten, um zu sehen, was los ist, welche Teams interessiert waren. Und dann war Carolina diejenigen, die sich am meisten bemüht haben, von daher könnte ich nicht glücklicher sein. Ich freue mich einfach auf den Start.“

Verletzungsprobleme: Comeback von Guentzel noch offen

Die Frage ist nur, wann er nach seiner Oberkörperverletzung wieder einsatzfähig ist. „Ich laufe seit einer Woche wieder Schlittschuh. Ich werde untersucht, wenn ich in Carolina ankomme. Ich bin mir noch nicht sicher, wann ich wieder zurück sein werde. Noch werde ich nicht in der Aufstellung stehen, aber es geht in die richtige Richtung.“

Gleichwohl ist der Weggang aus Pittsburgh nicht frei von Emotionen gewesen, wie er verrät: „Das war sozusagen der einzige Ort, an dem ich professionelles Eishockey kennengelernt habe. Ich bin quasi hier aufgewachsen. Die letzten siebeneinhalb Jahre waren etwas ganz Besonderes. Ich durfte mit einigen unglaublichen Spielern spielen. Aber das ist eben das Geschäft. Ich bin daher froh, an einen so guten Ort wie Carolina zu gehen.“

Nun sind einige Spieler seine Mannschaftskameraden, mit denen er sich jahrelang duelliert hat. Dies trifft insbesondere auf Kuznetsov und auch auf Verteidiger Dmitry Orlov zu. Beide spielten bei den Capitals, mit denen die Penguins eine Rivalität hegen. Guentzel freut sich, diese Spieler nun an seiner Seite zu haben.

WSH@NJD: Kuznetsov versenkt Wilsons Pass und erhöht die Führung im 2. Drittel

„Diese Jungs sind seit langer Zeit besondere Spieler in dieser Liga“, sagt er.“ Daher denke ich, dass man lieber deren Teamkollege als deren Gegner ist, weil man weiß, wie gut sie sind. Ich freue mich, sie in meinem Team zu haben und sie aus nächster Nähe beobachten zu können. Das ist meiner Meinung nach das Beste.“

Kuznetsov durchlebt eine schwierige Saison

Während Guentzel als Top-Neuzugang gefeiert wird, steht hinter Kuznetsov noch ein kleines Fragezeichen. Er befindet sich mit 17 Punkten (6 Tore, 11 Assists) in 43 Spielen in der schlechtesten Saison seiner NHL-Karriere. Der 31-Jährige hat seit dem 27. Januar kein Spiel mehr bestritten und wurde von Washington erst am vergangenen Wochenende auf die Waiver-Liste gesetzt.

Waddell ist dennoch zuversichtlich: „Wir wissen, wie geschickt er ist. Wir wissen auch, dass das Jahr für ihn bisher nicht so gut gelaufen ist. Aber wir konnten heute beim Training auf dem Eis schon wieder sein Können sehen.“

Kuznetsov selbst fällt der Weggang aus Washington nicht leicht. „Das waren elf tolle Jahre, meine Kinder wurden dort geboren. Ich verbinde mit der Stadt viele tolle Erinnerungen“, sagt er. „Aber nun freue ich mich auf ein neues Kapitel in meinem Leben.“

Und dieses soll möglichst erfolgreich sein.

Verwandte Inhalte