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Die Carolina Hurricanes ließen am Donnerstag eines der bekanntesten Bilder der vergangenen Saison wieder auferstehen. Nach einem 3:2-Heimsieg nach Penaltyschießen zeigten sie ihren Fans zum Saisonauftakt erneut die Storme Surge, ihren berühmten Jubel, der im vergangenen Frühling so oft zu sehen war.

Die Erwartungen in Raleigh, der Hauptstadt des Bundesstaates North Carolina, sind zu Beginn der Saison 2019/20 verständlicherweise hoch. Die Carolina Hurricanes hatten in der ersten Hälfte der vergangenen Saison einen schwachen Start erlebt. Nach 38 Spielen standen am Sylvesterabend 37 Punkte auf dem Konto, was Platz zwölf in der Eastern Conference bedeutete.
Danach übertraf das Team jedoch alle Erwartungen und Hoffnungen seiner Fans und war mit einer Ausbeute von 62 Punkten (30-12-2) in 44 Spielen das drittbeste Team der verbleibenden Saison.

MTL@CAR: Necas gelingt ein Tor bei Überzahl

Damit landeten die Hurricanes in der Endabrechnung auf dem ersten Wildcard-Platz der Eastern Conference und ließen auch in den Stanley Cup Playoffs nicht nach. In der ersten Runde gab es einen Sieg in sieben Spielen gegen die Washington Capitals und in der zweiten Runde fegte Carolina die New York Islanders in vier Spielen vom Eis, ehe ie Mannschaft im Conference Finale in vier Spielen an den Boston Bruins scheiterte.
Der Start in die erst Partie der neuen Saison gelang den Hurricanes wie gewünscht. Trotz offensiver Bemühungen der Canadiens hielt Petr Mrazek sein Tor zuverlässig sauber und Lucas Wallmark sorgte für die 1:0-Führung zu ersten Pause.
Nach der Pause erhöhte Martin Necas auf 2:0, doch die Canadiens wollten weiterhin als Spielverderber auftreten. Tomas Tatar, Jesperi Kotkaniemi und Jordan Weal drehten das Spiel noch im zweiten Drittel.
"Respekt vor der anderen Mannschaft", musste Hurricanes-Trainer Rod Brind'Amour hinsichtlich des zweiten Drittels eingestehen. "Sie haben uns einfach zu Sachen gezwungen, die nicht unserer Spielweise entsprechen. Wir hatten zu viele Puckverluste in der neutralen Zone. Es kam einfach ein Konter nach dem anderen auf uns zu. Da hat Mrazek uns mit einigen wichtigen Saves im Spiel gehalten."
Im Schlussabschnitt zeigten zwei Neuzugänge, warum sie im Sommer zu den Hurricanes geholt wurden. Ryan Dzingel und Erik Haula sind die beiden großen neuen Namen in der Offensive.

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Dzingel erzielte vergangene Saison 56 Punkte (26 Tore, 30 Assists) für die Ottawa Senators und die Columbus Blue Jackets, Haula kam vergangene Saison nur auf 15 Spiele, erzielte in der Spielzeit davor jedoch 55 Punkte (29 Tore, 26 Assists) für die Vegas Golden Knights.
Dzingel bereitete gegen die Canadiens den Ausgleich von Haula. Damit schickten die beiden das Spiel in die Verlängerung.
"Im dritten Drittel waren wir das Team, das wir sein wollen", erklärte sich Haula zufrieden mit der Leistung. "Es war klar, das etwas passieren muss. Wir brauchten nur einen kleinen Funken."
Im Penaltyschießen blieb Mrazek weiterhin stabil und stoppte jeden Schuss. Dougie Hamilton entschied das Spiel mit dem einzigen Treffer am Ende zu Gunsten der Hurricanes.
"Man will nie ins Penaltyschießen", ließ Mrazek nach dem Spiel wissen. "Das ist großartig für die Fans, wir wollten das Spiel jedoch schon früher beenden. Aber zwei Punkte und der erste Sieg, was will man mehr?"
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Trotz einer Schwächephase im zweiten Drittel zeigten die Hurricanes wieder genau die Qualitäten, die sie in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison auszeichneten. Sie gaben nicht auf, wehrten sich als geschlossene Mannschaft und fanden am Ende einen Weg zum Sieg.
"Mir hat im dritten Drittel alles gefallen", lobte Brind'Amour sein Team. "Wir haben einfach zu unserem Spiel gefunden. Ich weiß nicht woran es lag, ob es die Reihenumstellungen waren, oder ob unsere Spieler einfach gemerkt haben, dass es so nicht funktioniert. Wie sie da die Lösung gesucht haben und zurückgekommen sind, das hat Anerkennung verdient."
Das erste Spiel der Saison hat nur begrenzte Aussagekraft über den weiteren Verlauf, sowohl was die Schwächen, als auch die Stärken angeht. Bei den Hurricanes scheinen der Teamgeist, die Arbeitseinstellung und die Stimmung im Team, alles entscheidende Faktoren für den Erfolg der vergangenen Saison, den Sommer jedoch gut überstanden zu haben.