Primo

Warum sollten die Washington Capitals nach ihrer 2:3-Niederlage in Spiel 1 der Eastern Conference Zweitrundenserie gegen die Pittsburgh Penguins recht viel ändern? Letztendlich waren es nur fünf unachtsame Minuten im letzten Spielabschnitt der ihnen, nach einer 2:0-Führung, im ersten Aufeinandertreffen den Sieg kostete.

Die Capitals haben ein Spielkonzept mit dem sie jeden Gegner, und sei er auch der amtierende Stanley Cup Champion, schlagen können. Das bewiesen sie ebenso am Sonntagnachmittag in der heimischen Capital One Arena, wo sie mit 4:1 Toren die Oberhand über die Penguins behielten und die Serie zum 1:1 ausglichen.
Erneut waren sie mit 2:0 in Front gegangen, erneut erwies sich der wuchtige Handgelenkschuss ihres Teamkapitäns Alex Ovechkin, der wie üblich das rechte obere Toreck fand, als Waffe und nicht zum ersten Mal war Schlussmann Braden Holtby zur Stelle gewesen, als es darauf ankam.

"Das ganze Jahr über hat diese Truppe gezeigt, was sie kann. Ich war keinesfalls darüber erstaunt mit welchem Engagement sie an die Sache herangehen. Die schnelle Führung war die richtige Reaktion auf die Niederlage]. Mir war klar, dass sie zurückkommen, dass sie eine Reaktion zeigen werden, dass sie wissen, was sie zu tun haben. All das haben sie umgesetzt", zeigte sich Cheftrainer Barry Trotz vom Heimsieg wenig überrascht.
Es rückten aber auch Protagonisten ins Rampenlicht, von denen es nicht unbedingt zu erwarten war, wie ein
Brett Connolly, der zu Beginn des zweiten Durchgangs, das keineswegs unwichtige 3:0 erzielte. Es war das erste Tor im 15. Playoff-Auftritt seiner NHL-Karriere.
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"In jeder Partie gibt es Spieler, die den Unterschied ausmachen, doch alle, die auf dem Eis standen haben einen super Job verrichtet. Erleichtert war ich natürlich über das Tor von Connolly", gab Trotz zu.
Auch Ovechkin machte nach der Partie keinen Hehl daraus wie wichtig Connollys Treffer war: "Wir haben im ersten Aufeinandertreffen gesehen, wie trügerisch eine 2-Tore-Führung ist und wie schnell sie hergeschenkt werden kann. Doch heute haben wir eine solide Partie abgeliefert, jeder hat mitgezogen und das Resultat spricht doch für sich.
Die Capitals haben erneut gezeigt, dass auch in den Stanley Cup Playoffs ihr System zum Erfolg führt. Sicherlich gab es auch in dieser Partie einige Schlüsselszenen, aufgrund derer das Spiel hätte kippen können - vor allem in der letzten Viertelstunde.
Da war zum einen der vermeintliche Anschlusstreffer von Patric Hornqvist zum 2:3, der nach Videobeweis aufgrund einer Millimeter-Entscheidung nicht gegeben wurde und es gab 3:41 Minuten vor Spielende die Strafzeit gegen den die Beherrschung verlierenden Evgeni Kuznetsov wegen eines Stockschlags, die zu einem Überzahlspiel der Penguins führte.

Die Capitals überstanden diese kritischen Situationen und Nicklas Backstrom machte mit einem Empty Netter 6,1 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene den Deckel auf den Sieg drauf.
"So läuft es halt. Manchmal gegen und manchmal für dich. Diesmal ging es zu unseren Gunsten aus."
Warum sollte das den Capitals nicht auch in Pittsburgh wiederfahren, wo sie sich am Dienstag zu Spiel 3 in der PPG Paints Arena mit den Penguins erneut treffen?
Auf die Suche nach einem neuen Erfolgsrezept müssen sie sich nicht machen.