Capitals gewinnen Spiel 3 in Overtime
Shattenkirk trifft in der Verlängerung und die Capitals verkürzen Serienrückstand auf 1-2
von Bernd Rösch / NHL.com/de Chefautor
Nach 3:13 Minuten in der Verlängerung gelang Kevin Shattenkirk aus einer Überzahlsituation heraus das 3-2 Siegtor für die Washington Capitals in Spiel 3 der Eastern Conference Zweitrundenserie gegen die Pittsburgh Penguins in der PPG Paints Arena von Pittsburgh. Die Penguins liegen in der Best-of-7 Serie mit 2-1 Siegen vorne.
"Das war heute ein wichtiger Test für uns alle", sagte der Siegtorschütze nach der Partie. "Es gab einige Situationen in diesem Spiel, in denen wir zeigen mussten aus welchem Holz wir sind. Es hing von jedem Shift ab. Ich fühle mich um einiges besser als noch vor zwölf Stunden, nun muss ich mich darum kümmern, dass ich dieses Gefühl mit ins nächste Spiel nehmen kann."
Die Gäste aus der US-Hauptstadt hatten bereits im ersten Spielabschnitt von einer Überzahlsituation profitiert. 13:05 Minuten waren absolviert als Nicklas Backstrom bei nummerischer Überlegenheit auf dem Eis, während Carl Hagelin wegen Hohen Stocks und Bryan Rust wegen Spielverzögerung auf der Strafbank saßen, auf Vorarbeit von Alex Ovechkin das 1-0 markieren konnte.
"Dieser Sieg war enorm wichtig. Es [ein 1-2] ist schon etwas anderes als 0-3 in der Serie zurückzuliegen. Es war zwar hart, dass wir noch in die Verlängerung mussten, sie sind aber auch ein enorm schnelles Team. Wir konnten dagegenhalten und unser Powerplay hat funktioniert", zeigte sich Backstrom nach der Partie über den Sieg erleichtert.
Pittsburgh musste die meiste Zeit dieser Partie ohne seinen Teamkapitän Sidney Crosby auskommen, der bei einer 2-gegen-1 Situation einen Cross-Check von Matt Niskanen einstecken musste. Crosby musste von Betreuern vom Eis begleitet werden. Der US-amerikanische Verteidiger kassierte für das Vergehen 5+10 Strafminuten.
"Das war keineswegs eine Absicht von mir. Es passierte so schnell. Das Spiel ging rauf und runter und dann kam es zu diesem Konter", beteuerte Niskanen das Vergehen. "Ich habe es mir in der Zeitlupe angesehen. Er zieht zum Tor und kommt mit dem Kopf immer tiefer. Ich kann nur noch einmal sagen, dass von mir keinerlei Absicht dahintersteckte."
"Wir wissen noch nichts Näheres über die Verletzung. Wir müssen die Nacht abwarten und können dann erst weitersehen", sagte Penguins Coach Mike Sullivan. Zum Vorfall selbst, wollte er sich nicht weiter äußern, im Gegensatz zu Stürmer Chris Kunitz: "Zu allererst muss du folgendes bedenken. Er ist der beste Eishockeyspieler der Welt, er dominiert und dann checkt ihn der Kerl ins Gesicht. Ich dachte immer so etwas gibt es nicht mehr in der Liga, anscheinend doch."
Der vermeintliche 1-1 Ausgleichstreffer von Kunitz, 65 Sekunden nach der ersten Drittelpause wurde nach Einspruch von der Trainerbank der Capitals wegen Torwartbehinderung nicht gegeben. Die Penguins kamen im zweiten Durchgang zu etwas mehr Spielanteilen, standen sogar dreimal mit einem Mann mehr auf dem Eis, versäumten es aber aus ihren Überzahlsituationen Kapital zu schlagen und somit endete der Mittelabschnitt torlos mit der knappen Führung der Capitals.
Evgeny Kuznetsov konnte nach 9:46 Minuten im Schlussdrittel auf 2-0 erhöhen, doch so leicht wollten sich die Penguins nicht geschlagen geben. In der Schlussphase der Partie nahmen sie ihren Schlussmann Marc-Andre Fleury zugunsten eines weiteren Felspielers vom Eis und die Maßnahme sollte sich auszeichnen. Evgeni Malkin verkürzte auf 1-2 als noch 1:53 Minuten auf der Uhr standen und nur 48 Sekunden später konnte Justin Schultz mit einem wuchtigen Schlagschuss Gästetorwart Braden Holtby erneut bezwingen, so dass die Entscheidung in der Overtime fallen musste.
"So etwas passiert im Eishockey, dass die anderen treffen. Sie sind ein gutes Team. In der Pause [zur Overtime] haben wir noch einmal darüber gesprochen, wie wir gewinnen können. Wir haben es geschafft und da spielt es eigentlich keine Rolle mehr wie es uns gelungen ist. Wir hatten uns vorgenommen unser Spiel aufzuziehen", freute sich Kuznetsov über den Auswärtserfolg.
Mit dem 33 Torschuss der Capitals führte ihn Shattenkirk herbei. Fleury wehrte insgesamt 30 Torschüsse ab und Holtby brachte es auf 28 Saves.
Das fünfte Aufeinandertreffen zwischen den Capitals und Penguins findet am kommenden Mittwoch in der PPG Paints Arena von Pittsburgh statt (7:30 p.m. ET).