Das hatten sich die Buffalo Sabres ganz anders vorgestellt. Am Montag unterlag das Team den Colorado Avalanche im heimischen KeyBank Center mit 1:3. Nach dem ersten Drittel war man noch mit einem respektablen 1:1 in die Kabine gegangen. Am Ende machte Doppeltorschütze Nathan MacKinnon den Unterschied.

Zwar ist eine Niederlage gegen die hoch gehandelten Avalanche für sich genommen kein Beinbruch. Doch für die Sabres war es bereits die dritte Pleite im dritten Spiel der Saison 2025/26. Eine Tatsache, die die Stimmung bei Mannschaft, Trainerteam und Fans gehörig in den Keller rauschen ließ. Der schwache Auftakt in die neue Spielzeit weckte böse Erinnerungen an die enttäuschenden Vorjahre und droht, jedwede Zuversicht auf das angestrebte Erreichen der Stanley Cup Playoffs früh zu zerstören.

„Wir dürfen nicht in alte Muster verfallen“

Die Sabres haben Schwierigkeiten mit dem Toreschießen. Lediglich zweimal in drei Begegnungen trafen sie ins Schwarze. Doch die Beteiligten gelobten nach der jüngsten Niederlage gegen Colorado Besserung. Ihr Ziel ist es diesmal, sich nicht von der aufkommenden Frustration überwältigen zu lassen.

Stürmer Tage Thompson betonte am Montagabend: „Ich bin fest davon überzeugt, dass eine negative Stimmung auch negative Dinge erzeugt. Genau so haben wir in der Vergangenheit eine Lawine ausgelöst. Wir dürfen also nicht zulassen, dass drei verlorene Spiele für uns schon das Ende der Welt bedeuten. Natürlich ist das frustrierend. Aber am Mittwoch beim Heimspiel gegen die Ottawa Senators haben wir die Chance, das Blatt zu wenden. Wir müssen auf das nächste Spiel schauen.“

Ständige Vergangenheitsbewältigung führe zu nichts „Wir können nicht ständig zurückblicken – auf die letzten drei Spiele, die letzten vier Saisons, die letzten 14 Jahre, was auch immer. Wir müssen unseren Blick auf das richten, was als Nächstes kommt“, forderte er.

COL@BUF: MacKinnon sorgt mit starker Rückhand für das 1:0

Offensive mit altbekannten Problemen

Neben der mangelnden Torausbeute ist auch das Powerplay ein großes Problem. Die Überzahleinheiten der Sabres warten nach elf Versuchen noch immer auf ein erstes Erfolgserlebnis in dieser Saison.

Das Ganze erinnert fatal an die vergangene Spielzeit, als die Sabres ebenfalls mit drei Niederlagen in Folge starteten, dabei nur drei Tore erzielten und bei elf Versuchen in Überzahl ebenfalls leer ausgingen. Ihr erstes Powerplay-Tor erzielten sie im Vorjahr erst am 26. Oktober.

„So ein Start ist nicht akzeptabel“, beklagte Kapitän Rasmus Dahlin. „In vielen Bereichen ist es nicht gut genug, was wir abliefern. Es war ein besserer Start heute, dafür ein schlechteres Ende. So kommen wir nicht weiter. Wir müssen aus dieser Spirale des Misserfolgs ausbrechen.“

Da tröstete es auch nicht, dass Thompson gegen Colorado sein erstes Saisontor erzielen konnte und Goalie Alex Lyon 34 Paraden ablieferte. Die drei Überzahlsituationen des Tages blieben erneut ungenutzt.

„Wir hatten einen guten ersten Spielabschnitt“, meinte Thompson. „Wir haben den Puck aufs Tor gebracht, waren körperlich präsent und hatten viele Chancen. Dann haben sie Druck gemacht, und ich hatte das Gefühl, dass wir danach nicht mehr so viel Zeit in der Offensive und weniger Puckbesitz hatten.“

Verletzungssorgen verschärfen die Lage

„Wir haben Spieler, die für uns Leistung bringen müssen, da gibt es keine Ausreden“, verlangte Sabres-Trainer Lindy Ruff. „Wir müssen das Richtige tun und in der Lage sein, Spiele zu gewinnen, auch wenn wir aktuell einige Verletzte haben.“

Buffalo kämpft unter anderem mit Ausfällen seiner Stürmer Josh Norris und Zach Benson sowie des Verteidigers Michael Kesselring. Die Trendwende muss rasch erfolgen, wenn die Frustration in der Organisation nicht noch weiter zunehmen soll – denn das Umfeld ist nicht gerade erfolgsverwöhnt. Die Sabres haben sich seit 14 Saisons am Stück nicht mehr für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert. Kein anderes Team wartet so lange auf eine Postseason-Teilnahme.

Mit Zuversicht waren sie in diese Saison gegangen, nachdem sie in der Offseason Kesselring und Conor Timmins sowie Stürmer Josh Doan verpflichtet hatten, um ihre Schwächen abzustellen. In der Preseason wussten sie mit einer Matchbilanz von 3-2-1 durchaus zu überzeugen. Top-Center Josh Norris glänzte mit sieben Punkten (drei Tore, vier Assists) in der Vorbereitung.

Doch ausgerechnet Norris zog sich am Donnerstag beim Saisonauftakt gegen die New York Rangers (0:4) eine Verletzung am Oberkörper zu und wird voraussichtlich längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. Kesselring fällt ebenso wie Torwart Ukko-Pekka Luukkonen (Unterkörper) kurzfristig aus.

Zach Benson verpasste die ersten beiden Spiele der Saison, nachdem er am 8. Oktober im Training einen Puck ins Gesicht bekommen hatte. Jordan Greenway fehlt seit Beginn des Trainingslagers, da er sich von einer Operation am Oberkörper erholt.

Nächster Gegner der Sabres vor eigenem Publikum sind am Mittwoch (7 p.m. ET; Do. 1 Uhr MESZ) die Ottawa Senators mit Tim Stützle.

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