COL@TOR: Grubauer stops Matthews with multiple saves

Während der regulären Saison 2019/20 bringt NHL.com/de jeden Donnerstag eine Story aus der Rubrik "Breaking the Ice". Darin stellen wir jeweils einen Spieler vor und holen von ihm in fünf abschließenden Fragen seine Meinung zu verschiedenen Themen rund ums Eishockey und auch darüber hinaus ein.
In dieser Folge: Philipp Grubauer (Colorado Avalanche)

Bei den Colorado Avalanche ist in den vergangenen Monaten eine verschworene Gemeinschaft zusammengewachsen, der Großes zuzutrauen ist. Eine wichtige Säule ist Torhüter Philipp Grubauer. Die Nummer eins zwischen den Pfosten bestritt 19 von 34 Spielen in der laufenden Saison. Mit Sicherheit wären es noch mehr gewesen, wenn ihn nicht zwei Verletzungen zwischendurch zu Zwangspausen gezwungen hätten.
Über das bisherige Abschneiden des Teams ist der Rosenheimer glücklich. "Die Mannschaftsleistung ist unglaublich. Vor allem unser Start war optimal. Nach einem kleinen Durchhänger Ende Oktober, Anfang November haben wir uns wieder gefangen und viele Punkte geholt", sagte er. "Dabei muss man bedenken, dass wir extrem viele Verletzte hatten, darunter etliche Leistungsträger. Aber die jungen Spieler, die für sie in die Bresche gesprungen sind, haben einen großartigen Job gemacht. Darauf können wir stolz sein. Daran sieht man, wieviel Talent und Tiefe in unserem Kader steckt", betonte der 28 Jahre alte Schlussmann.

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Dass sich die Avalanche trotz des verletzungsbedingten Ausfalls namhafter Akteure in der Spitzengruppe der Liga festgesetzt haben, ist nach Grubauers Ansicht dem besonderen Teamgeist zu verdanken. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, da ist der Zusammenhalt umso bedeutender. Wichtig ist, dass du Spaß hast und trotzdem hart arbeitest. Genau diese Balance stimmt bei uns im Moment", betonte der Keeper. Trotz des Erfolges gebe es natürlich immer noch Dinge im Spiel, die man verbessern könne. "Das wissen wir und da sind wir jetzt gerade dran."
Was seine eigenen Leistungen betreffe, sei er ebenfalls weitgehend zufrieden, jedoch nicht zu 100 Prozent, wie er einräumt. "Das ist immer so bei mir. Ich würde am liebsten alle Spiele gewinnen. Aber ich weiß natürlich, dass dies nicht möglich ist."
Fünf Fragen an Philipp Grubauer:
Du bist erstmals in deiner Laufbahn als Nummer 1 in die Saison gegangen. Hatte das in irgendeiner Weise einen Einfluss auf deine Vorbereitung für die neue Spielzeit?
Nicht wirklich. Ich habe mich so vorbereitet wie immer. Im Prinzip hat sich ja auch nicht wahnsinnig viel verändert. Ich hatte schon in meiner letzten Saison in Washington 40 Spiele gemacht und letztes Jahr in Colorado fast die Hälfte aller Spiele bestritten. In der heutigen Zeit brauchst du im Eishockey zwei gute Torhüter im Team. Einer allein kann keine 60 Spiele machen. Selbst wenn du als Nummer eins in die Saison reingegangen bist, heißt das noch nichts. Du musst dir deine Eiszeit trotzdem erst verdienen und regelmäßig deine Leistung bringen und gute Ergebnisse einfahren. Deswegen darf man nie zu weit vorausschauen. Ich denke immer von Spiel zu Spiel. Alles andere kannst du nicht kontrollieren.

Bei Torhütern ist der Flüssigkeitsverlust während einer Partie besonders hoch, da sie eine schwere Ausrüstung mit sich herumschleppen und in der Regel die gesamte Spielzeit auf dem Eis stehen. Wie sieht das bei dir aus?
Ja das stimmt, ich verliere pro Spiel zwischen acht und zwölf Pfund nach amerikanischer Messart (dreieinhalb bis fünf Kilo - d. Red.). Ich trinke daher am Tag vor dem Spiel und beim Training am Morgen vor einem Einsatz extrem viel. Dann versuche meinen Energiespeicher während des Spiels durch Elektrolyte aufzufüllen, damit ich keinen Durchhänger habe. Wieviel da zusammenkommt, habe ich ehrlich gesagt noch nie komplett durchgerechnet. Aber das wäre auf jeden Fall interessant. Von daher werde ich das bei Gelegenheit mal zusammenzählen. Da kommen mit Sicherheit einige Liter zusammen.
In der NHL wird alles bis ins kleinste Detail statistisch erfasst und vermessen. Welche Daten sind für dich besonders relevant oder beschäftigst du dich eher weniger mit all diesen Zahlen?
Ab und zu schaue ich schon mal auf meine Statistik. Am meisten interessieren mich die gewonnenen Spiele. Wenn in der Spalte Wins eine Zahl von 10, 11, 12 Siegen drinsteht, ist das sehr wichtig für mich, schließlich geht es dabei auch um Punkte für die Mannschaft. Sonst ist für mich persönlich noch die Save Percentage (Fangquote - d. Red.) bedeutsam. Über alles andere mache ich mir eher weniger Gedanken. Grundsätzlich versuche ich im Spiel so wenig Tore wie möglich herzugeben. Aber dabei ist man natürlich immer ein Stück weit von seinen Vorderleuten abhängig.
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Ist die bevorstehende Pause an den Weihnachtstagen eine willkommene Unterbrechung nach dem strapaziösen Programm in den vergangenen Wochen?
Die Tage sind schneller rum als man denkt. Wir spielen am 23. Dezember in Las Vegas. Das heißt, dass wir spät nach Hause kommen. Dann geht es am 27. und 28. Dezember gleich mit Back-to-Back-Spielen zu Hause gegen Minnesota und auswärts in Dallas weiter. Viel Zeit für Erholung und die Familie bleibt da leider nicht. Ich werde aber auf alle Fälle versuchen, ein wenig abzuschalten und mich zu regenerieren. Wir werden uns zwei, drei schöne Tage daheim in Denver machen und die Zeit genießen. Am dritten Tag musst du aber schon wieder an die kommenden Spiele denken und ein kleines Workout einschieben, damit der Abstand zwischen den Einsätzen nicht zu groß wird. Direkt mit einem Spiel nach einer mehrtägigen Pause zu starten, wäre zu schwer.
Also ist vermutlich auch kein deftiges bayerisches Essen an Weihnachten drin? Oder gönnst du dir das zwischendurch mal?
Über Essen haben wir uns noch gar nicht unterhalten. Aber das werde ich gleich mal vorschlagen. Auf einen Schweinebraten mit Knödeln oder ein Schnitzel hätte ich schon Appetit (lacht).