Die Boston Bruins gewinnen das zweite Spiel der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference gegen die Toronto Maple Leafs im TD Garden mit 7:3 und wahren somit ihren Heimvorteil vor den Auswärtspartien in Kanada.
Pastrnak schießt Maple Leafs im Alleingang ab
Sechs Punkte standen für den Stürmer nach Spiel 2 auf dem Spielbericht, ein Rekord war gebrochen und Boston führt 2:0
Bereits nach 15 Minuten schien die Begegnung entschieden, führten die Bruins doch bereits mit 4:0. David Pastrnak traf nach 5:26 sehenswert zum 1:0, als er eine vor dem Tor landende Scheibe unter Kontrolle brachte, sich um die eigene Achse drehte und mit der Rückhand, vorbei an Frederik Andersen, einschob. In der zehnten Spielminute erhöhte Jake DeBrusk in numerischer Überlegenheit auf 2:0, indem er einen Pass von Torey Krug über die Linie drückte. Besonders bitter wurde der Abend für Andersen, als er nach 12:13 und einem weiteren Gegentreffer seinen Arbeitsplatz für Curtis McElhinney räumen musste. Kevan Miller verwertete ein Zuspiel Pasternaks zur 3:0-Führung. Den Schlusspunkt im ersten Abschnitt setzte nach genau 15 Minuten Rick Nash, der den Rebound eines Pasternak-Schusses fand und einnetzte. Die Bruins machten in dieser Periode aus acht Schüssen vier Tore und hatten das Spiel durch ihre gnadenlose Effizienz bereits fast entschieden.
Toronto fasste in der Unterbrechung neuen Mut und kam gut aus der Kabine. Bereits nach 1:22 im zweiten Drittel brachte Mitchell Marner seine Farben endlich auf den Spielberichtsbogen. Die Freude der Leafs währte nur kurz, ehe David Krejci in der 24. Minute einen durch Pasternak abgefeuerten Puck erfolgreich abfälschte. Toronto warf weiterhin alles nach vorne und verbuchte in den letzten 40 Minuten 27 zu 20 Torschüsse, doch die Bruins um Pastrnak ließen sich nicht nervös machen. Tyler Bozak stellte vor der Pause auf 2:5 aus Maple Leafs Sicht (30.), näher sollten die Kanadier aber nicht mehr ran kommen.
Im letzten Spielabschnitt krönte Pastrnak seinen herausragenden Abend mit zwei weiteren Treffern. Erst konnte er nahezu unbedrängt von hinter dem Tor nach vorne ziehen und McElhinney überwinden (53.). Nach James van Riemsdyk's Treffer für die Leafs (55.) setzte der fantastische Pastrnak mit seinem Hattrick und seinem sechsten Punkt an diesem Abend den sehenswerten Schlusspunkt (59.). Einen Pass von Brad Marchand von hinter dem Tor konnte er im Slot freistehend annehmen, sich selbst zwischen die Beine hindurch auf die Rückhand legen und unberührt von Verteidigern einschieben. Mit seinem sechsten Punkt in diesem Spiel ist Pastrnak der jüngste Spieler der NHL-Geschichte, dem in den Stanley Cup Playoffs sechs oder mehr Punkte gelungen sind. Er unterbietet mit seinen 21 Jahren und 324 Tage die Marke von Wayne Gretzky (22 Jahre und 81 Tage). Ebenso stellte er den Vereinsrekord von Phil Esposito und Rick Middelton ein.
Maple Leafs Coach Mike Babcock stellte, angesprochen auf das möglicherweise angeschlagene Selbstvertrauen seines Teams fest: "Absolut, 100%. Aber wenn man das sagt, muss man auch sagen, dass wir das ganze Jahr an unserem Selbstbewusstsein gearbeitet haben. Du erreichst 105 Punkte aus einem Grund. Wir haben ein gutes Team. Wir werden heute Nacht nicht darüber reden. Das macht keinen Sinn, es hört sowieso niemand zu. Was wir tun werden ist zurückfliegen und uns treffen - wir werden nicht trainieren, aber uns zusammensetzen - wir werden uns neu aufstellen und setzen auf unsere Führungsspieler. Wir können uns selbst wieder in die Spur bringen. Offensichtlich haben wir in unserer Arena die Fans hinter uns. Wir müssen zuhause einen guten Start erwischen."
Pasternak's Motivation den Unterschied in den Playoffs auszumachen kommt nicht von ungefähr, antwortete er doch auf die Frage danach wie folgt: "Sehr. Besonders nach letztem Jahr fühlte ich ein bisschen Druck um ehrlich zu sein, aber das gefällt mir. Ich habe mit großartigen Spielern in einem hervorragenden Team gespielt und wir waren alle gut. Es ist für mich sehr einfach in diesem Team mitzukommen. Ich denke unsere Führungsspieler machen einen tollen Job mit uns Jungen und ihr wisst, dass wir davon einige haben. Sie bereiten uns hervorragend vor, auch die Trainer machen das und ich denke, dass das wichtig ist. Wir haben viele Spieler, die es wollen und die wissen was es braucht."
Spiel 3 der Serie findet am Montag (7 p.m. ET; NBCSN, CBC, TVAS, NESN) im Air Canada Centre statt.