Der 10. Mai 1970 war einer der denkwürdigsten Tage der Eishockeygeschichte. Bobby Orrs Treffer ist eines der Bilder, die Eishockeyfans auf der ganzen Welt kennen. Der Verteidiger flog bei seinem Spiel- und Meisterschaftsentscheidenden Treffer förmlich durch den Torraum. Das dabei entstandene Foto ist einzigartig und gleichzeitig eines der letzten aus einem Final-Duell zwischen Boston und St. Louis. Die Bruins gewannen 1970 dank Orr den Stanley Cup und St. Louis blieb bislang ohne Trophäe.
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Der Kampf um den Titel beginnt für die Bruins am Montag mit einer Heimpartie. Im TD Garden empfängt Boston St. Louis. Beide Teams wussten in der regulären Saison und in den Playoffs zu überzeugen. Boston konnte mit 107 Punkten als drittbeste Franchise in die Schlussrunde einziehen. St. Louis kam auf 99 Zähler und war ebenfalls nicht auf die Wildcard-Ränge angewiesen. In den Playoffs mussten beide Mannschaften mindestens einmal über die volle Distanz von sieben Partien gehen. Boston tat sich in der ersten Runde gegen die Toronto Maple Leafs schwer während sich die Blues in Runde 2 mit den Dallas Stars über sieben Matches duellierten. In den Conference Finals konnten die Bruins vollends überzeugen und schlugen die Carolina Hurricanes mit 4:0. St. Louis benötigte gegen den Titelkandidaten, die San Jose Sharks, sechs Begegnungen für vier Siege.
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Die Reise der Blues in die Final-Serie kommt unerwartet. Noch am 3. Januar rangierte St. Louis mit einer 15-18-4 Bilanz auf dem letzten Rang der Liga. Die Wahrscheinlichkeit einer Playoff-Teilnahme war marginal. Für Coach Craig Berube war es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis seine Mannschaft einen Erfolgslauf starten kann: "Nachdem wir im Januar und Februar in Fahrt gekommen sind, war mir klar, dass wir ein gutes Team haben und bei einer Playoff-Teilnahme alles passieren kann", resümierte Berube, der die Blues erst im November übernommen hatte. Die Bilanz der Blues seit dem 3. Januar lag bei 30-10-5, besser als alle anderen Teams. Für die Bruins gilt es, den vermeintlichen Außenseiter nicht zu unterschätzen.
Mit zehn Tagen Unterbrechung seit der finalen Partie gegen die Hurricanes wird es für Boston wichtig sein, den Rost aus den Kleidern zu bekommen und direkt die richtige Betriebstemperatur zu finden. Die Bruins konnten ihre vergangenen sieben Begegnungen gewinnen und stehen dabei bei einem Torverhältnis von 28 zu 9. Die Dominanz, mit der sie Carolina ausschalteten war beeindruckend und für Cheftrainer Bruce Cassidy geht es nun darum den abschließenden Erfolg einzufahren. "Wir haben uns das Recht erspielt dort zu sein, wo wir sind, im Finale zu spielen. Wir haben gute Teams geschlagen. Wir sind noch nicht fertig, das ist Teil der Emotionen, die du unter Kontrolle halten willst. Du willst es genießen, aber ich glaube unser Team versteht, dass es noch vier Schritte sind, die wir gehen müssen", blickte Cassidy voraus.