Bruins erzwingen Spiel 7 mit 5:1-Sieg gegen Blues

Die Boston Bruins wehrten den ersten Matchball der St. Louis Blues ab! Die Bruins bezwangen im Enterprise Center von St. Louis ihre Gastgeber mit 5:1, glichen die Stanley-Cup-Finalserie zum 3:3 aus und erzwangen ein alles entscheidendes siebtes Spiel in Boston. Diese Bruins darf man einfach nie abschreiben.

Brad Marchand, Brandon Carlo, Karson Kuhlman, David Pastrnak sowie Zdeno Chara zeichneten sich als Torschützen der Gäste aus Beantown aus und Tuukka Rask parierte 28 Torschüsse der Blues. Den Ehrentreffer der Blues markierte Ryan O'Reilly. Die Kontrahenten lieferten sich eine lange Zeit ausgeglichene, intensive Partie, die von den Defensivreihen beider Teams bestimmt wurde.
"Ich bin ziemlich zufrieden mit unserem Spiel. Wir waren hochkonzentriert und auch das Penalty Killing hat gut funktioniert. Das war ebenfalls ausschlaggebend", zog Bruins Trainer Bruce Cassidy ein positives Fazit.
Bostons Spiel kam es jedoch sehr entgegen, dass Marchand bereits in der neunten Spielminute sein Team mit 1:0 in Front brachte. Nachdem bereits Brayden Schenn wegen eines Bandenchecks auf der Strafbank saß, bugsierte Ryan O'Reilly bei einem Klärungsversuch die Scheibe über die Bande und musste wegen Spielverzögerung neben Schenn Platz nehmen. Die Bruins ließen sich bei 5-gegen-3 nicht zweimal bitten, ließen die Scheibe laufen, bedienten Marchand, der aus spitzen Winkel den Puck über die Fanghand von Jordan Binnington (27 Saves) unhaltbar unter das Quergestänge reinhämmerte.
Die Bruins überzeugten in der Folgezeit durch ihre konsequente Abwehrarbeit. Sie machten die Räume vor dem eigenen Kasten eng, blockten wo es ging die Schüsse der Blues und sollte doch einmal ein Puck durchrutschen war ein ruhiger und voll konzentrierter Rask zur Stelle. Mit der 1:0-Führung und 11:10 Torschüssen zu Gunsten der Bruins ging es in die erste Drittelpause.

BOS@STL, Sp6: McAvoy unterstützt Rask

Im zweiten torlosen Durchgang hatten die Blues etwas mehr vom Spiel und auch die beste Torchance in diesem Abschnitt. Die Scheibe prallte von Rasks Rücken ab, doch ehe sie im Netz landete, haute sie Charlie McAvoy aus der Luft wieder raus.
"Ich habe erst in der Wiederholung gesehen, was genau passiert ist. Der Puck kam vom Pfosten, war hinter meinem Rücken, aber zum Glück stand noch ein Mann hinter mir". beschrieb Bostons finnischer Schlussmann diese brenzlige Szene, die den Ausgleich bedeutet hätte.
McAvoy als Retter in der Not, hob hervor wie wichtig Rask für ihren Erfolg ist: "Er ist unser bester Spieler. Wir wissen, dass wir eine Chance haben zu gewinnen wenn er so gut drauf ist. Wir machen unseren Job vor ihm und versuchen ihm so gut wie möglich zu helfen."
Einige Male gerieten die Bruins ins Schwimmen, doch Rask sollte sich als ihr rettendes Ufer erweisen.
"Wir haben ziemlich klasse in den ersten zwei Dritteln agiert, lagen auch nur 0:1 hinten, doch dann passierten uns Missgeschicke … nun erwarten wir von uns, dass wir in Spiel 7 gut sein werden", sagte Schenn.
Im Schlussabschnitt läutete Carlo Bostons Sieg ein. Bei seinem harmlos wirkenden Schuss von der blauen Linie in der 43. Minute begann der Puck zu hoppeln, nachdem er noch einmal auf dem Eis aufgesprungen war und landete schließlich, an einem überraschten Binnington vorbei, im Netz.
Kuhlman der zum ersten Mal seit dem 30. April wieder im Kader der Bruins stand, erhöhte mit seinem ersten NHL-Playofftor auf 3:0 als noch knapp zehn Minuten auf der Uhr standen.
"Das ist etwas, von dem man schon als Kind träumt", freute sich der 23-jährige Rookie-Center über seinen Treffer.
Für erneute Spannung sorgte O'Reilly, der aus kurzer Distanz abzog. Den Schuss konnte zwar Rask mit dem Schoner abwehren, wie sich jedoch nach Videobeweis herausstellte, erst hinter der Torlinie. Die Freude der Blues über den Anschlusstreffer war jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits 125 Sekunden später stellte Pastrnak die alte 3-Tore-Führung wieder her.
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"Es ist schon hart, dass wir dieses Momentum nutzen konnten", bedauerte St. Louis-Torschütze die fehlende Wirkung seines Treffers.
Die Blues versuchten in den Schlussminuten noch einmal heranzukommen, ersetzten Binnington durch einen sechsten Feldspieler, doch Chara setzte mit einem Empty Netter in der drittletzten Spielminute den Schlusspunkt.
"Wir hatten einige gute Minuten in der Partie, aber wir leisteten uns auch Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben, das war natürlich ärgerlich", resümierte Blues Stürmer David Perron, der am 1:3 von O'Reilly mit einem Assist beteiligt war.
Spiel 7 des Stanley Cup Finales 2019 zwischen den Bruins und den Blues findet am Mittwoch im TD Garden von Boston statt (8:00 p.m. ET NBC, CBC, SN, TVAS; 2:00 MESZ nhl.tv, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport).