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NHL.com/de geht jeden Freitag in der Saison 2019/20 auf das am Samstag oder Sonntag zur Primetime in Europa stattfindende NHL Europa-Spiel der Woche besonders ein, indem fünf Gründe für das Anschauen der Partie, vorgestellt werden. In dieser Ausgabe geht es um das Spiel der Columbus Blue Jackets gegen die Ottawa Senators.

Am Samstag um 19 Uhr MEZ (live bei Teleclub Sport, NHL.tv) treten die Columbus Blue Jackets im Canadian Tire Centre der Ottawa Senators an. Die Partie ist das NHL Europa-Spiel der Woche mit Dean Kukan und Elvis Merzlikins in den Reihen der Blue Jackets als Protagonisten aus der Schweiz, beziehungsweise Wahlschweizer. Der Schweizer Verteidiger Kukan setzte sich in seiner vierten Saison in der NHL mittlerweile als Stammspieler durch. Der lettische Torwart Merzlikins, der Jahrelang für den HC Lugano aktiv war und sich dort zum Publikumsliebling entwickelt hatte, bestritt als zweiter Torhüter der Blue Jackets seine ersten Einsätze.
Fünf Gründe, warum es sich lohnen wird, das Spiel live anzuschauen:
Kukan setzt sich durch
Der 26-jährige Verteidiger aus Volketswil gehört seit dem 26. Oktober zur Stammbesetzung der Blue Jackets. Kukan durchlief die Nachwuchsabteilung der ZSC Lions, bei denen er in der Saison 2010/11 zu ersten Einsätzen in der National League kam. Nach vier Jahren bei Lulea in der schwedischen ersten Liga Svenska Hockeyligan verpflichteten ihn die Blue Jackets als ungedrafteten Free Agent vor der Saison 2015/16. Über die vergangenen drei Saisons kam er auf 44 Spiele und neun Assists. Seit 21 Partien ist er in der Abwehr gesetzt und erzielte diese Saison in 23 Partien vier Punkte (ein Tor, drei Assist).
Am 3. Dezember traf er gegen die Arizona Coyotes erstmals in seiner NHL-Karriere selbst. "Es war mein erster Einsatz im Powerplay, da war ich natürlich ein bisschen nervös", gab Kukan zu. "Ich habe aber mit dem ersten Schuss getroffen, das hat mich dann etwas beruhigt. Das tat gut."

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Es war nicht nur Kukans erster Einsatz im Powerplay, sondern aufgrund einer Verletzung von Zach Werenski kam er erstmals in der ersten Abwehrreihe der Blue Jackets zum Einsatz. Mit einem Tor und einem Assist in fünf Spielen belohnte er das Vertrauen von Trainer John Tortorella und empfiehlt sich mit seiner harten Arbeit weiterhin für mehr Eiszeit.
Merzlikins wartet auf den ersten Erfolg
Torwart Elvis Merzlikins ist zwar lettischer Nationaltorwart, jedoch könnte man ihn durchaus als Schweizer Spieler bezeichnen. Er zog mit 15 Jahren nach Lugano, um dort die letzten Jahre seiner Ausbildung zu absolvieren. In der größten Stadt der italienischen Schweiz gab er sein Profi-Debüt, entwickelte sich zum Publikumsliebling und Spitzentorhüter und gewann zwei Mal die Jaques Plante Trophäe als bester Torhüter der National League.
Nach seiner Verpflichtung durch die Blue Jackets im März 2019 bestritt er diese Saison seine ersten Spiele in der NHL. Bei acht Einsätzen und sieben Starts wartet er mit einer Statistik von 0-4-3, 3,3 Gegentoren pro Spiel und 89,4 Prozent Fangquote allerdings noch auf den ersten Sieg. Sollte er am Samstag den Vorzug gegenüber seinem Kollegen Joonas Korpisalo erhalten, wäre das Spiel gegen die schwächer einzuschätzenden Senators eine erstklassige Chance für seinen ersten Sieg.

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Zwei Teams am Scheideweg
Die Partie könnte für beide Mannschaften richtungsweisend sein. Die Blue Jackets stehen mit 29 Punkten (12-14-5) auf dem 13. Platz der Eastern Conference, die Senators folgen mit 28 Punkten unmittelbar auf dem 14. Platz. Der Sieger der Partie würde den Anschluss an die Toronto Maple Leafs (34 Punkte) und das Hauptfeld der Conference halten. Bei einer weiteren Niederlage würde jedoch ein längerer Verbleib im Tabellenkeller und ein immer größerer Abstand zum Rest der Conference und den Playoff-Plätzen drohen.
"Der Start war bis jetzt nicht so, wie wir es uns gewünscht haben", gestand Kukan. "Wir haben gute Spiele gezeigt, leider aber meistens keine zwei Punkte heimgebracht. Aber ich glaube, so wie wir momentan spielen, sind wir auf einem ziemlich guten Weg."
Beide Teams haben aus den vergangenen zehn Spielen mit 3-6-1 eine identische und nicht gerade beeindruckende Bilanz. Besorgniserregend für die Blue Jackets ist, dass die Senators zwar insgesamt eine schwache Saison spielen, zu Hause mit acht Siegen in 13 Spielen (8-5-0) aber 61,5 Prozent der möglichen Punkte holten. Seit dem 27. Oktober gaben sie auf eigenem Eis nur in einem von sieben Spielen Zähler ab.
Überragender Duclair sorgt für Augenschmaus
Die Senators können im Dezember auf eine durchschlagkräftige Waffe in ihrem Offensiv-Arsenal vertrauen. Der Kanadier Anthony Duclair erzielte diesen Monat in fünf Spielen sieben Punkte (fünf Tore, zwei Assists). Lediglich bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die Montreal Canadiens am Mittwoch war er an keinem Tor beteiligt.

Duclaire Rask

Zwei Tage zuvor war er mit zwei Toren und einem Assist allerdings ausschlaggebend für den 5:2-Überraschungssieg gegen die Boston Bruins, die die Atlantic Division anführen. Duclair traf in den vergangenen Spielen immer wieder sehenswert mit Direktschüssen aus dem Slot und sorgte bei der 3:4-Niederlage gegen die Philadelphia Flyers für ein kurioses Tor, als er Torwart Carter Hart in Unterzahl den Puck abnahm und per Bauerntrick überwand.
Für Kukan und seine Kollegen in der Abwehr sein dürfte eine Hauptaufgabe sein, den 24-jährigen Außenstürmer in Schach zu halten.
"Ottawa hat diese Saison bis jetzt ziemlich gut gespielt", begegnet Kukan dem Gegner mit Respekt. "Ich glaube, viele Teams haben sie unterschätzt. Sie haben nichts zu verlieren... Sie lassen defensiv nicht viel zu und dann haben sie ein, zwei Stürmer, die ziemlich gefährlich sind und die Tore machen."
Breit aufgestellte Blue Jackets haben das nötige Potenzial
Bei den Blue Jackets fehlt ein Topscorer, der in Serie punktet. Ihre erzielten Punkte sind bei breit über den Kader verteilt. Ihr bester Scorer ist Center Gustav Nyqvist mit 19 Punkten (sieben Tore, zwölf Assists). Eine solche Tiefe kann von Vorteil sein, da sich die Abwehr der Gegner nicht auf einen, oder wenige Spieler konzentrieren kann. Mit einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen (1-4-1) erleben die Blue Jackets eine Durststrecke, zuvor holten sie jedoch fünf Siege aus sieben Spielen. Unter anderem gewannen sie gegen starke Teams wie die Pittsburgh Penguins und die St. Louis Blues und am 25. November bereits einmal gegen die Senators mit 1:0.