Schlüsseltransfers unter die Lupe genommen
Wünsche bei der Trade Deadline haben sich nach einem Monat nicht für alle Beteiligten erfüllt
von Tom Gulitti @tomgulittinhl / NHL.com/de Redakteur
Die NHL Trade Deadline liegt nun genau einen Monat zurück. Einige Spieler, die transferiert wurden, haben sich bei ihren neuen Teams gut eingefügt. Andere sind noch dabei, sich einzugewöhnen.
Nachfolgend eine Übersicht, wie sich die bemerkenswertesten Trades bislang ausgewirkt haben.
Kevin Shattenkirk zu den Washington Capitals
Trade: Die St. Louis Blues tradeten Verteidiger Kevin Shattenkirk und Goalie Phoenix Copley zu den Capitals und erhielten im Gegenzug mehrere Draft Picks sowie die Stürmer Zack Sanford und Brad Malone.
Analyse: Nachdem er sich einige Spiele an das System der Capitals gewöhnen musste, hob Shattenkirk das Powerplay der Capitals auf eine neue Stufe. In den letzten sechs Begegnungen nutzen sie 9 von 19 Überzahlspielen, bei denen der Neuzugang auf dem Eis stand. In den 13 Partien seit dem Trade kam der Verteidiger auf 11 Vorlagen, sechs davon im Powerplay.
Martin Hanzal zu den Minnesota Wild
Trade: Die Coyotes transferierten die Stürmer Martin Hanzal, Ryan White und einen Viertrundenpick beim Draft 2017 zu den Wild. Dafür bekamen sie Angreifer Grayson Downing, einen Erstrundendraftpick 2017, einen Zweitrundenpick 2018 sowie einen Draftpick 2019.
Analyse: Hanzal sollte das letzte Teil im Puzzle der Wild für den Stanley Cup sein. Er war als dritter starker Center hinter Mikko Koivu und Eric Staal eingeplant. Doch die Rechnung ging nicht auf. Seit dem Trade ist die Bilanz der Wild mit vier Siegen, zehn Niederlagen und zwei OT-Niederlagen mehr als dürftig. Minnesota verlor die Spitzenposition in der Western Conference und der Central Division. Hanzal verpasste drei Spiele und hatte auch sonst zu kämpfen. Bislang verbuchte er 10 Scorer-Punkte (2 Tore, 8 Vorlagen) bei seinen 15 Einsätzen.
Ben Bishop und Jaroma Iginla zu den Los Angeles Kings
Trades: Tampa bekam von den Kings für Torhüter Ben Bishop einen Fünftrundenpick beim Draft 2017, Goalie Peter Budaj, Verteidiger Erik Cernak, einen Siebtrundenpick sowie einen Conditional-Pick beim Draft 2017. Die Colorado Avalanche ließ Jarome Iginla für einen Viertrundenpick beim Draft 2018 zu den Kings ziehen.
Analyse: Die größte Not der Kings bestand eigentlich im Angriff und nicht auf der Goalie-Position. Zumal sich einen Tag vor Bishops Verpflichtung der verletzte Stammtorhüter Jonathan Quick zurückgemeldet hatte. Die Bilanz der Kings seit der Trade Deadline lautet 6-6-3. Sie stehen im Rennen um die Playoff-Plätze praktisch vor dem Aus. Bishop feierte zwei Siege, ebenso wie Budaj bei den Lightning. Iginla erzielte in 13 Partien fünf Tore. Doch die Hoffnung des 39-Jährigen auf eine weitere Playoff-Teilnahme dürfte sich wie gesagt nicht erfüllen.
Jordie Benn zu den Montreal Canadiens
Trade: Die Dallas Stars gaben Verteidiger Jordie Benn an die Canadiens ab und erhielten dafür Verteidiger Greg Pateryn und einen Viertrundenpick beim Draft 2017.
Analyse: Der 29-jährige Benn hat der Defensive der Canadiens im dritten Verteidiger-Paar mehr Stabilität verliehen. Er spielt an der Seite von Nathan Beaulieu und kam bislang auf eine durchschnittliche Eiszeit von 16:50 Minuten. Darüber hinaus schoss er zwei Tore in 13 Begegnungen.
Patrick Eaves zu den Anaheim Ducks
Trade: Die Stars ließen Angreifer Patrick Eaves zu den Anaheim Ducks ziehen und sicherten sich dafür einen Conditional-Draftpick der zweiten Runde 2017.
Analyse: Eaves hat dem Sturm der Ducks die gewünschte Tiefe verliehen und traf siebenmal in 15 Spielen.
Jannik Hansen zu den San Jose Sharks
Trade: Die Vancouver Canucks transferierten Angreifer Jannik Hansen zu den Sharks und bekamen dafür Stürmer Nikolay Goldobin und einen Conditional-Draftpick der vierten Runde 2017.
Analyse: Hansen war als dritter Mann in der Top-Reihe an der Seite von Joe Thornton und Joe Pavelski vorgesehen. Seine Leistung war bislang mit zwei Toren und drei Vorlagen in zehn Spielen in Ordnung. Allerdings hatten die Sharks zuletzt arg zu kämpfen und verloren sieben von acht Partien. Hansens Wert wird wohl erst in den Playoffs richtig zur Geltung kommen.
Valtteri Filppula zu den Philadelphia Flyers
Trade: Tampa schickte seinen Stürmer Valtteri Filppula zu den Flyers und erhielt dafür Verteidiger Mark Streit und mehrere Draftpicks.
Analyse: Da die Flyers die Playoffs vermutlich verpassen, wird der Trade wohl erst zur kommenden Saison den gewünschten Effekt bringen. Der Deal wurde auch eingefädelt, um etwas für Streit zu bekommen, der sonst zum 1. Juli ein Unrestricted Free Agent geworden wäre.
Video: TBL@PIT: Streit verwertet Crosbys Zuspiel im Debüt
Ron Hainsey und Mark Streit zu den Pittsburgh Penguins
Trade: Die Carolina Hurricanes gaben Verteidiger Ron Hainsey im Gegenzug für Stürmer Danny Kristo und einen Zweitrundenpick beim Draft 2017 an die Penguins ab. Die Lightning transferierten Verteidiger Mark Streit sofort an die Pens weiter und sicherten sich dafür einen Viertrundenpick beim Draft 2018.
Analyse: Die Penguins brauchten wegen der Verletzungen von Kris Letang, Trevor Daly und Olli Maatta dringend eine Verstärkung in der Defensive. Zu allem Unglück verletzte sich jedoch auch Hainsey, der die vergangenen sieben Spiele nicht zum Einsatz kam. Streit erfüllte die Erwartungen. Und auch Kris Letang wird laut Coach Mike Sullivan rechtzeitig für die Playoffs fit.
Alexandre Burrows zu den Ottawa Senators
Trade: Die Canucks transferierten Stürmer Alexandre Burrows zu den Ottawa Senators und zogen dafür Angreifer Jonathan Dahlen an Land.
Analyse: Burrows startete stark mit sechs Punkten (vier Tore, zwei Vorlagen) in seinen ersten fünf Einsätzen. Er füllte damit die Lücke, die der verletzte Mark Stone hinterlassen hatte, glänzend aus. Dann gelang ihm in den folgenden acht Partien jedoch nur noch eine Vorlage. Am Dienstag musste er schließlich selbst verletzt passen. In einer langen Playoff-Serie dürfte er jedoch für die Senators zu einem wichtigen Faktor werden.
Brendan Smith zu den New York Rangers
Trade: Verteidiger Brendan Smith wechselte von den Detroit Red Wings zu den Rangers. Die Red Wings sicherten sich dafür jeweils einen Draftpick 2017 und 2018.
Analyse: Die Rangers wollten nicht den von den Blues aufgerufenen Preis für Shattenkirk bezahlen und setzten daher auf Smith. Der erwies sich als wertvolle Ergänzung. Vor allem die Tatsache, dass er links wie rechts spielen kann, kam den Rangers entgegen. So konnte er die Verletzten Dan Girardi und Kevin Klein ohne Anpassungsschwierigkeiten ersetzen.
Brian Boyle zu den Toronto Maple Leafs
Trade: Die Lightning gaben Stürmer Brian Boyle an die Maple Leafs ab und erhielten dafür Angreifer Byron Froese und einen Conditional-Draftpick 2017.
Analyse: Die Verpflichtung des 32-jährigen Boyle hat die vierte Reihe der Leafs verstärkt. Darüber hinaus bekamen sie mit ihm einen verlässlichen Penalty-Killer und die Erfahrung von 100 Playoff-Spielen. Für ein junges Team wie Toronto ein dickes Plus.