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Mit den Columbus Blue Jackets und den New York Rangers stehen sich am Freitag zwei der aktuell heißesten Teams gegenüber. Auf der einen Seite das beste Überzahlspiel, auf der anderen Seite die treffsicherste Offensive der Liga. Die Blue Jackets führen die NHL mit einer Powerplayeffizienz von 30,8 % an. Keine andere Mannschaft nutzt seine Überzahlgelegenheiten so konsequent wie die Blauroten aus Columbus, Ohio. Abseits des Rampenlichts, das die Top-Rookies Auston Matthews und Patrik Laine für sich beanspruchen, entwickelte sich dort jemand still und heimlich zum absoluten Leistungsträger.

"Es gibt einige großartige junge Spieler in dieser Liga und du hörst ihre Namen die ganze Zeit. Nun, wir haben einen Verteidiger", äußerte sich Blue Jackets Coach John Tortorella über seinen Schützling gegenüber dem Columbus Dispatch. Shootingstar Zach Werenski legte mit 5-8-13 und Plus-3 in 14 Spielen einen ausgesprochen beeindruckenden Start hin und ist aus der ersten Überzahlformation nicht mehr wegzudenken.
Neben den Stürmern Cam Atkinson (4-4-8 im Powerplay), Alex Wennberg (0-8-8), Sam Gagner (2-2-6) und Nick Foligno (2-5-7) ist der erst 19-jährige Rookie Werenski eine feste Größe im Überzahlspiel der Blue Jackets. Tortorellas Mut, ihn ins kalte Wasser zu werfen und ihm viel Verantwortung aufzubürden, hat sich längst ausgezahlt.
"Ich wusste, dass ich ihn im Powerplay bringen werde und dass er sich da durchkämpfen muss. Ich war mir nicht sicher, wie das enden würde, aber wir waren hoffnungsvoll. Was er nun bringt und wie er damit umgeht, bringt uns auf ein höheres Level. Wir sind wirklich begeistert davon, wie er sich präsentiert. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison war er bereits ein großer Teil von unserem Powerplay. Sicherlich wird es auch mal ein paar Rückschläge geben. Vielleicht nach Weihnachten oder auf Auswärtstour, aber ich denke, dass er das Talent hat, damit umzugehen."

Am Freitag darf er erstmalig beweisen, dass er auch mit der gefährlichsten Angriffsmaschinerie der Saison 2016-17 umgehen kann. 72 Tore konnte die Rangersoffensive in bisher 17 Spielen erzielen. Mit einer Quote von 4,24 Treffern pro Spiel sind sie der Liga weit enteilt. Die Verfolger Montreal Canadiens (56 Tore, 3,24) und Philadelphia Flyers (55 Tore, 3,24) sind schon zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison weit abgeschlagen. Auch wenn mit Pavel Buchnevich (Rückenprobleme, Einsatz fraglich) und Chris Kreider (Upper Body, Einsatz fraglich) zwei wertvolle Angreifer auf der Verletztenliste stehen, scheint die Durchschlagskraft des Rangerssturms weiterhin ungebrochen.
In der Revanche für die 5-3 Heimniederlage gegen die Vancouver Canucks brachten die Rangers den Puck auch ohne ihre zwei Verletzten Stürmer sieben Mal in die Maschen und bescherten den Canucks ein 7-2 Debakel. Wenn man vom Ausrutscher am 8. November gegen die Canucks absieht, glänzten die Rangers stets mit Offensivpower. Ihre Bilanz aus den letzten 8 Spielen liegt bei 7-1-0. Dabei haben sie ein fabelhaftes Torverhältnis von 38 zu 15. Mit Michael Grabner (10), Kevin Hayes (8), J.T. Miller (7), Mats Zuccarello (7), Rick Nash (7) und Jimmy Vesey (7) haben die Rangers sechs Spieler in ihren Reihen, die mehr Tore geschossen haben, als die treffsichersten Blue Jackets Angreifer Foligno (6) und Gagner (6).
"So ist die Story bisher, jeder liefert ab", stellte Rangers Linksaußen J.T. Miller nach dem Sieg fest. "Irgendwie ist die Quote mit der wir treffen echt überraschend. Aber alle unsere Reihen treffen einfach. Da ist es einfach schwer uns aufzuhalten."
Kann Werenski?