zberg 32117

Bei den Detroit Red Wings läuft es in dieser Saison ungewöhnlich schlecht. Das überviele Jahre hinweg zuletzt sehr erfolgsverwöhnte Team wird sich in diesem Frühjahr erstmals nach über 25 Jahren wieder einmal nicht für die Endrunde einer Saison in der besten Eishockeyliga der Welt qualifizieren können.
Dafür gibt es diverse und sehr unterschiedliche Gründe, die es auch an dieser Stelle noch gründlicher zu analysieren geben wird und auch zuletzt auch schon gegeben hat.

Ein Grund für die sportlich eher hinter den Erwartungen zurückbleibende Teamleistung auf dem Eis gehört aber definitiv nicht dazu, wenn es auf die Suche nach den für den nachlassenden sportlichen Erfolg verantwortlichen Gründen zu forschen gilt, und das ist ihr Teamkapitän Henrik Zetterberg.
Der bereits im Jahre 1980 geborene Schwede überzeugt derzeit vollends, konnte mit einem Assist beim Tor von Tomas Tatar bei der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen die Buffalo Sabres beisteuern, sein persönliches Punktekonto nun damit auf 29 Zähler (6 Tore und 23 Assists) in den vergangenen 24 Saisonspielen steigern.
In seiner gesamten Karriere hat er nun in Gänze stolze 896 Zähler ergattert, steht damit unmittelbar vor dem Erreichen der magischen Zahl von 900 Zählern in der NHL.
Der Center steht übrigens auch schon bereits seit dem Jahre 2002 bei den Detroit Red Wings unter Vertrag, mit denen er im Frühsommer 2008 den Stanley Cup gewann und dabei auch noch mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet wurde. Mit der schwedischen Nationalmannschaft gewann der Veteran 2006 Olympisches Gold sowie auch die Weltmeisterschaft, sodass er Mitglied des sogenannten 'Triple Gold Club' ist, was im Eishockey eine relative Seltenheit ist.

Der erfahrene Schwede widerspricht durch seine aktuell noch immer so herausragenden persönlichen Leistungen in einer sportlich eher schwächelnden NHL-Franchise aktuell auch allen Aussagen, dass Eishockeyspieler im Alter von Mitte Zwanzig ihren Leistungszenit durchschreiten würden.
Es geht offenbar auch noch mit Ende Dreißig ganz gut, wie das Beispiel Zetterberg aktuell beweist.
Und man male sich einmal aus, wie gut seine Quote aktuell wohl wäre, wenn er denn in einem Spitzenteam der Liga aktiv wäre, und nicht bei den in diesem Jahr so auffällig strauchelnden 'Wings'.
Zetterberg ist aktuell ohne Zweifel der wohl beste Angreifer der traditionsreichen Original-Six-Franchise. Der ursprünglich einmal nur an Gesamtposition 210 gedraftete Führungsspieler bringt es noch immer auf eine Position in den Top 30 der Liga in Sache Punktproduktion.
Aktuell ist Zetterberg auf dem besten Wege zum sechsten Mal in seiner langen Karriere die Marke von 70 Saisonpunkten zu durchbrechen. Und selbst wenn ihm das so am Ende vielleicht nicht ganz gelingen sollte, die Spielzeit von Zetterberg ist schlicht beeindruckend.
Nicht nur, dass der Stürmer on der Offensivzone zu überzeugen weiß, es ist vor allem auch die Art wie er seine Mitspieler in Szene setzt, wie er jeden um ihn herum Sicherheit zu geben versucht, wie er jungen Mitspielern in ihrer Entwicklung zu unterstützen versucht, was die Beobachter immer wieder sehr beeindruckt. Ein echter Führungsspieler also, der sich hier Woche für Woche den Augen der zahlreichen Fans und Kritiker der Franchise aus Michigan präsentiert.

Zetterberg_021517_2568x2444

Unter allen Spielern mit mindestens 1000 Ligaspielen ist der Schwede aktuell noch immer der achtbeste Punktelieferant der gesamten Liga. Und nur neunzehn Stürmer der Liga haben vergleichbar hohe Einsatzzeiten vorzuweisen. Er mach die Red Wings in allen statistischen Bereichen besser als es der Fall wäre, wenn er nicht mehr mitwirken könnte bzw. dürfte.
Schaut man sich zum Beispiel mal die Punkteproduktion seiner Kollegen in der Offensive an, dann sieht man, dass dies mit ihm an ihrer Seite ständig mehr Punkte produzieren können als ohne ihn.
Und das bei einer Mannschaft die zu den sechs Teams der Liga mit den geringsten Scheibenbesitzzeiten liegt. Tomas Tatar profitiert von seinem Mitspiel wohl am meisten.
Zetterbergs beeindruckende Statistiken wirken in jeder Hinsicht noch deutlich beeindruckender, wenn man bei deren Durchsicht mit bedenkt, dass er ja schon 36 Jahre alt ist.
Und längst nicht nur seine Taten auf dem Eis wissen bei ihm zu überzeugen, auch seine Führungsrolle im Kader außerhalb der Spiele wird von jedermann in den höchsten Tönen gelobt.

Zetterberg_030317_2568x1444

Nachwuchskräfte wie Mantha, Larkin und auch Andreas Athanasiou können sich von seiner Einstellung und Professionalität noch viel abschauen. Dessen sind sich auch die Verantwortlichen der Franchise natürlich voll bewusst.
Doch auch die Gegner erkennen seine Klasse nach wie vor voll an. So sagte Torontos Headcoach Mike Babcock kürzlich gegenüber der Detroit Free Press: "Man mag es nicht immer gleich auf Anhieb bemerken, doch gerade Spieler wie Mantha und Larkin schauen sich von ihm aktuell ganz viel ab. Er geht immer mit vollem Einsatz voran. Auch wenn die sportliche Situation vielleicht mal schwierig ist. Und das sind eben auch die Gründe dafür warum er nicht nur den Cup sondern auch schon die Conn Smythe Trophäe gewonnen hat."
Seine Präsenz im Umkleideraum der Mannschaft ist einfach so (noch) nicht zu ersetzen für die Red Wings, welche nun in den nächsten Jahren vor einem größeren Umbruch stehen werden und auch auf absehbare Zeit irgendwann einmal auch auf ihren Führungsspieler Zetterberg werden verzichten müssen.
Chefcoach Jeff Blashill wird, wenn es nach ihm geht, jedoch so schnell noch nicht auf ihn verzichten können und wohl auch nicht wollen.
Niemand weiß aktuell jedoch wirklich vorherzusagen wie lange der 36-Jährige diese beeindruckende Form noch wird halten können, doch in der aktuellen Form ist er für den Neuaufbau in 'Hockeytown' eben noch immer schier unverzichtbar.